Fast unersättlich wirkt das, wie sich das Centro Insular de Iniciativas Turísticas (CIT) La Palma gerade zeigt. Was sich als Initiative tarnt, also offenkundig was Positives anschieben will, ist allerdings Interessenverband, der lokalen Tourismusindustrie. Wobei man auf La Palma von einem „Industriechen“ reden muss, viel haben wir da nicht. Trotzdem sind diejenigen, die an der Spitze des Verbandes hocken, eben die Hoteliers und Vertreter großer Appartementanlagen, die für La Palma zwar groß sind, aber für die lokale Politik das Nonplusultra in Sachen Ansprechpartner im Bereich Tourismus bilden, obwohl der Industrielle Bereich eben nur einen Bruchteil des touristischen Auf-und Einkommens hier auf der Insel generiert. Die von CIT sind aber auch diejenigen, die Pauschalurlauber unterbringen. Und deshalb sind die gerade höchst besorgt, ob des insolventen Anbieters FTI. Nicht nur, dass es da gerade keine neuen Buchungen gibt, es wird auch gemunkelt, dass FTI noch etliche offene Rechnungen aus dem vergangenen Winter hätte. Allerdings weiß man da gerade gar nicht, ob da auch unsere Insel betroffen ist. Zumindest wird da gerade nichts kommuniziert. Was aber bekannt gegeben wurde, ist die Tatsache, dass sich die Vertreter des CIT mit der Inselregierung getroffen hätten. Und die haben dann einen Fond aufgelegt, damit die Industriellen Touristenunternehmer Geld bekommen. Man lässt sich da feiern, dass man so dolle auf diesen Wirtschaftszweig aufpasst, und es ist sogar von einer Abfederung von 1 zu 1 die Rede. Das wirft nun natürlich einige Fragen auf. Bekommt der kleine Autovermieter da auch was ab, auch wenn er nicht nachweisen kann, dass so ein FTI-Gast vielleicht ein Auto gebucht hätte, oder gar der Wanderführer oder sonst wer, ganz unten in der touristischen Nahrungskette? Und wieso bezahlt die Inselregierung für die Verluste von großen Hotels, weil diese, aus Geldgier gegenüber dem Anbieter FTI in Vorleistung gegangen sind, obwohl in der Branche bekannt war, dass FTI ganz gewaltig wackelt? Ist das dann nicht einfach unternehmerisches Risiko? Es geht sogar das Gerücht um, dass man sich gegen so einen Zahlungsausfall versichern könne, worüber ich nichts weiß. Werden hier gerade tatsächlich mal wieder Verluste sozialisiert. Wir reden diesmal nicht von einer Naturkatastrophe oder einer Pandemie, sondern von der Pleite eines Geschäftspartners, die sich angedeutet hat. Deshalb sind die Weinbusen da ja nun nicht komplett unverschuldet, und die Frage ist eben auch, ob man da gerade wirklich Firmen vor dem Ruin rettet, oder an die gut lobbyierenden einige Euros verschenkt. Es handelt sich da ja nun mal um öffentliche Gelder, und erst vor wenigen Wochen hat die selbe Institution behauptet, dass sie gesetzlich nicht in der Lage sei, die Gehälter der geprellten Feuerwehrleute der Insel zu übernehmen, weil die privatwirtschaftlich angestellt seien, was zwar gar nicht erlaubt ist, die aber trotzdem schon mehr als 5 Monate weiterarbeiten ohne bezahlt zu werden, ganz einfach, weil die wissen, dass sie gebraucht werden. Wenn man schon die Gehälter nicht selber zahlen kann, dann wäre ja zumindest ein kleiner Fond möglich gewesen. Die große Frage ist nun, wer aus dem Topf der Touristiker wieviel und für was erhalten wird, und wer darüber entscheidet. Kriterien wurden nämlich keine genannt.
Die von der Touristischen Initiative gehen aber, zwei Tage nach der Schenkung, gleich wieder in die Initiative und stellen die dicke Forderung, dass wir uns ganz dringend um den Tunnel zwischen El Remo und Las Indias kümmern sollen. Schließlich würde da so einiges an Fördergeldern im Raum stehen und wir würden doch nicht wollen, dass diese, über 200 Millionen Euro zum Teufel gehen würden, deshalb soll der Herr Inselpräsident da planungstechnisch Gas geben, wir würden da kollektiv vor einer einmaligen Chance stehen. Die Frage ist ja nun aber vor allem, ob das Ding technisch möglich ist, was zumindest etliche bezweifeln, alldieweil das Gelände an dem Abschnitt ausgesprochen bröckelig ist, sprich es ständig zu Felsstürzen kommt. Deshalb würde der bauliche und finanziell Aufwand eben auch erheblich über den Zuschüssen liegen, sagen zumindest die Kritiker des Projektes. CIT spricht wiederum von einer einmaligen Chance, die das für den touristischen Wieseraufbau nach dem vulkanischen Ungemach bedeuten würde. Man darf also gerne annehmen, dass auch Vertreter des Hotels Princess, im Interessenverband eine laute Stimme haben. Und wenn man mal ganz ehrlich ist, dann ist doch auch überhaupt nicht ganz klar, ob es nun so viel weniger Übernachtungen auf La Palma gibt, wie vor dem Vulkan, bzw. vor Covid. Wir haben weniger Betten, aber die Anzahl der ankommenden Flieger, zumindest im Winter, bleibt zumindest mehr oder weniger konstant, diese sind meist proper gefüllt, aber wenn sich nun eine ähnliche Anzahl von Urlaubern auf eine kleinere Anzahl von Betten verteilt, dann ist das vielleicht gar nicht so schlimm. So leer kann es zumindest in den letzten beiden Jahren gar nicht gewesen sein. Zumindest die Versuche kurzfristig an einen Mietwagen zu gelangen, waren phasenweise komplett hoffnungslos. Apropos ankommende Flieger, der aus Berlin kommende Einfachjeter, der macht, zumindest was seine erste Verbindung Ende Oktober angeht, schon wieder Mucken. Sollten die da weiter inkonstant sein, und wir am Ende deshalb gar Buchungen einbüsen, oder gar Stornierungen erhalten, dann frag ich frech nach einen privaten Unterstützungsfond beim Cabildo an.