Wenn man in den nächsten Tagen auf der Insel unterwegs ist, dann kann man leicht irgendwo in Dreharbeiten geraten. Es ist wieder Festivalito, und damit laufen über 100, meist junge Filmschaffende über die Insel und sind fleißig am Werkeln. Mit der neunzehnten Ausgabe ist das bereits Tradition und mittlerweile kommen selbst Leute aus Argentinien um hier den einen oder anderen Kurzfilm zu drehen. Die Geschichte bekommt dann stets auch noch ein Rahmenprogramm. Heute und Morgen gibt es im CreaLab in El Paso Konzerte, und in den Folgetagen findet sich dann für die Künstler der ein oder andere Workshop aber auch Vorführungen einzelne Filme. Die ganze Geschichte endet dann traditionell in einem Marathon der frisch gedrehten Kurzfilme, die auf großer Bühne der Interessierten Bevölkerung gezeigt werden. In den vergangenen Jahren gab es die Präsentation auch mal in Los Llanos oder El Paso, aber dieses Jahr geht man für den großen Abschluss wieder nach Santa Cruz. Am 28.5. zwischen 17 Uhr und 20:30 im Theatro Circo de Marte und dann gibt es den zweiten Teil ab 22 Uhr auf der Plaza Santa Domingo, als Open Air. Das Programm findet der interessierte Cineast hier. Und wer wissen möchte, was da eigentlich produziert wird, der kann sich durch die Videothek arbeiten. Die Sachen sind meist nur auf Spanisch, aber bei vielen versteht man auch so alles, und das ein oder andere Highlight ist auch dabei. Außerdem kennt der geneigte La Palma Gast ja fast alle Orte, an dehnen gedreht wurde und kann deshalb ganz prima in Urlaubserinnerungen schwelgen.
Ganz alte Kunst gibt es auch. Vielmehr Kunsthandwerk, in Form von Schmuck. Wer sagt, dass das ja nichts neues ist, schließlich gibt es hier ja auch so einige Goldschmiede, die La Palma bezogenen Kunst aus Lavastein meißeln um es an die Gäste als Erinnerungsstück, oder Mitbringsel für die Daheimgebliebenen zu veräußern. Die Geschichte ist aber nun schon wesentlich älter und stammt aus ganz anderen Zeiten. In einer Höhle in Salto de Tigalate in Mazo, hat ein Hobbyarchäologe nämlich eine Entdeckung gemacht. 226 Schmuckanhänger hat der Mann ausgegraben und früh gemerkt, dass das etwas Besonderes ist. Deshalb hat er, statt selber zu graben, die offiziellen Stellen informiert, und die Univerität von Las Palmas hat die Grabung übernommen. Das Schmuckmaterial stammt nämlich aus Altkanarischer Zeit und erste Datierungen der Materialien im Umfeld gehen fast 1.000 Jahre in die Vergangenheit. Muscheln und Schnecken, fein säuberlich gelocht, so dass die Teile sich gut zu einer Halskette auffädeln lassen konnten. Bei einigen wurde ein zweites Loch angebracht, nachdem die alte Öffnung verschlissen war, woraus die Forschung schließt, dass die Schmuckanhänger repariert wurden und dass die Träger Ihnen deshalb eine besondere Bedeutung zukommen lassen haben. Auch die Tatsache, dass die 226 Anhänger verpackt und in einer Höhle versteckt wurden, lässt die Forscher schließen, dass es sich dabei um eine Art Schatz gehandelt haben muss, der offensichtlich nicht gefunden werden sollte. Nachdem die Wissenschaftler den Benahoarenschmuck dann komplett untersucht und katalogisiert haben wird, sollen die Anhänger ins archäologische Museum nach Los Llanos wandern und dort ausgestellt werden. Hier kann man einige Bilder der Anhänger sehen und es gibt auch einen kurzen Film.