In Puerto Naos geht es vorwärts. Kein Witz, diesmal wirklich, das SOL hat, mit halber Kapazität, auf, und man berichtet, dass der SPAR kurz vor der Eröffnung stehen würde. Zumindest wird da gerade schon allerlei Zeugs reingeräumt. Die Gerüchte reden von morgen oder übermorgen, aber egal, wenn es nächste oder übernächste Woche wird, dann ist das auch schon ganz dolle. Auch bei der Apotheke ist wohl so langsam was im Gange und sogar bei Bars und Restaurants, nicht in erster Linie, wird gewerkelt. Überhaupt werkelt und renoviert beinahe jeder, der da ein Domizil hat, und bringt das wieder auf Vordermann. Langsam hat nämlich ach der Sommer Einzug gehalten, und in der Höheren Lagen wird es wärmer. Da geht man also gerne in die Zweitunterkunft runter ans Wasser. Auch die Jugendgruppen tummeln sich wieder am Strand, was eine Entlastung für Tazacorte bedeutet. Ich selber meide den Stand, da fühle ich mich unwohl, und eine Badehose besitze ich nicht mal. Meine Familie war aber nun schon öfter dort und berichtet, dass es langsam mehr wird, auch wenn es an Infrastruktur noch etwas hapert. Aber nun sieht es ein wenig so aus, als ob eben reagiert wird. Mit den Besuchern kehrt eben nicht nur das Leben, sondern auch die Gastronomie und die Geschäfte, langsam und Stück für Stück zurück.
Die Zeitungen verwursteln deswegen heute auch einhellig einen Bericht der Presseagentur EFE und berichten aus Puerto Naos. In dem Artikel steht einiges interessantes drin. So wird das AlertaCO2-Netz genannt. Über 1000 Messpunkte gibt es da in Innenräumen, und der Apparillo ist mit Alarm und Lautsprechern verbunden, die im Zweifelsfall angehen und mitteilen, was man den zu tun habe. Hier gibt es eine spannende Geschichte, die mich persönlich und beruflich doch arg interessieren würde. Man hat nämlich einen Grenzwert von 700 ppm festgelegt, der dauerhaft, mit Ausrutschern, eingehalten werden soll. Das war die Grundlage dafür, dass in die bunten Zonen zurückgekehrt werden konnte, und dass die schwarte Zone, an der Playa Chica, weiterhin eine No-Go – Area ist. Bislang haben unsere Verantwortlichen ja durch große Vorsicht geglänzt. Man war nicht bereit das geringste Risiko einzugehen und deshalb ist davon auszugehen, dass die Geschichte auch wirklich sicher ist. Was mir aber zu schaffen macht ist das Alarmsystem. Ab wann schellt das Ding, und vor allem, was soll man machen, wenn es wirklich loslegen sollte. Das hat, wenn es um die touristische Wiederbelebung und Wiederbelegung der dortigen Betten geht, nämlich eine gewisse Relevanz. Sollte der Ort, oder einige Häuser geräumt werden müssen, was ist denn dann? Da einen Plan vorzulegen wäre vielleicht ganz clever. Der Palmero kann im Zuge der etwaigen Evakuierung ja immer mal eine Nacht bei der Tante verbringen. Viel spannender ist die Situation aber für den Urlauber. Wo geht der hin, wenn es klingelt? Ich glaube nicht, dass das passieren wird, aber ein Alarmsystem zur Beruhigung der Gemüter zu installieren, schließlich soll das auch Sicherheit geben, kann auch das Gegenteil verursachen. Wenn man nämlich ausschließen könnte, dass da eine Gefahr besteht, dann bräuchte es das Alarmsystem nicht. Für den Touristen wäre es aber ganz gut, wenn man im Falle einer Evakuierung, ein Konzept., oder eine andere Unterkunft vorhalten und auch präsentieren würde. Im Urlaub zu entspannen ist nämlich erheblich einfacher, wenn ich nicht irgendwo im Hinterkopf haben würde, dass ich gegebenenfalls geräumt werde und mitten in der Nacht auf der Straße stehen würde. Damit ist sicherlich nicht wirklich zu rechnen, aber eben nur ein Teilkonzept vorzustellen, kann auch verunsichernd wirken.