Schon wieder Hitzewarnung für die folgenden Tage. Zwei Tage ist es nun etwas erträglicher geworden und schon schickt uns der spanische Wetterdienst wieder eine Warnung raus. Aber eben nur in den höheren Gebieten im Zentrum der Insel. 34 Grad plus seien aber drin, zumindest am Mittwoch und auf den Höhenlagen der Cumbre. Also alles irgendwie gar nicht so schlimm. Allerdings versetzt uns das wieder in Alarmbereitschaft. Ein Großteil der Wanderwege ist gerade gesperrt, weil Heißtage das Feuerrisiko steigern. Die Transvulcania-Bike hat man schon abgesagt, für das letzte Wochenende, und wer Wandern will, der sollte eher Richtung Cubo de Galga gehen. Es ist jetzt nicht so, dass man jederzeit mit Feuer rechnen muss, da waren die klimatischen Bedingungen in den letzten Jahren wesentlich gefährlicher. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass die Feuer der letzten Jahre, nicht nur auf La Palma, sondern auch auf den Kanaren, in Griechenland und auch sonst wo, die Leute etwas verunsichern. Wer geht schon gern in den Urlaub und blickt in die Feuersbrunst, oder macht sich schon gerne Sorgen, dass er aus seinem Domizil wegevakuiert werden könnte. Ob das wirklich so viel schlimmer ist auf La Palma, als früher, das weiß ich gar nicht so wirklich. Die Warnungen gibt es schon immer, und auch Feuer im Sommer gab es immer wieder. Da wir aber Wanderinsel sind, ficht uns die Feuergefahr sicher mehr an, als die anderen Inseln, auf denen die Urlauber faul am Strand oder Pool liegen. Auf Lanzarote und Fuerteventura, da gibt es keine Bäume, die abbrennen könnten, und auch die Hauptbesuchsgegenden der zwei Hauptinseln, sind nicht gerade bewaldet. Wir haben aber Puerto Naos, da gibt’s keinen Wald, und wir hoffen nun, dass sich die Wiederbegehbarkeit des Küstenörtchens auch auf die Besucherzahlen in den nächsten Jahren auswirken wird.
Dafür gibt es da andere Sachen, und manchmal fragt man sich, ob die Meldungen nötig sind, oder was da gerade wieder ausgebrütet wird. In einigen Pozos, also Abwassergruben, der Gemeinde Tazacorte hat man nämlich, so meldet es die Zeitung „El Periodico de La Palma“, ordentlich viel CO2 gefunden, und man vermutet da einen Zusammenhang mit unserem Vulkan. Da man aber nicht im Abwasserloch sitzt, sondern eher darüber, muss man sich da nun keine Sorgen machen. Wenn aber de Werte in Puerto Naos fallen und plötzlich in Tazacorte das Zeug gefunden wird, dann kann es ja sein, dass sich das CO2 einfach andere Wege sucht. Vielleicht war es aber auch schon länger da und ist niemandem aufgefallen. Wir messen ja gerade wie die blöden. Die Geschichte stammt bereits aus einer Peinpalsitzung im Juni, und das IGME, das Institut für Geologie und Bergbau Spaniens, findet, dass man die Untersuchungen gebietsmäßig von Puerto Naos ausgehend ausweiten sollte. Gefunden wurde aber nicht nur CO2, sondern auch Radon. Und dieses Element hat es in sich, alldieweil es krebserregend ist. Und nun ist es so, dass das Cabildo die Universität von La Laguna beauftragt hat, eben im Umkehrschluss auch in Puerto Naos und La Bombilla nach dem giftigen Stoff zu suchen. In einzelnen Messungen hat man festgestellt, dass der zugelassene Höchstwert um das sechsfache überschritten wurde. Die momentane Inselregierung hat sich auch beschwert, und behauptet, dass da zuvor niemand gemessen habe, was die Vorgängerregierung negiert und meint, dass da ja immer auf Radon untersucht worden wäre, anders wären ja die hohen Werte der Vergangenheit nicht gemessen worden. Letztlich wird das natürlich überprüft, schließlich sind da ja die Wissenschaftler am Werk, und die achten auf sowas und geben eben auch Empfehlungen ab. Wenn die am Ende die Küstenorte freigeben, dann ist das auch sicher, zumindest gehe ich da schwer von aus, weil man sich ja stets eher vorsichtig gezeigt hat. Amüsant dabei ist aber die Beschuldigung, dass man da nie gemessen habe, und erst man selber nun damit anfangen würde. Wäre dem wirklich so, dann müsste man sich zuerst mal rechtfertigen, wie man dazu kommt, den Ort frei zugeben, wo doch da unter Umständen Radon in Dosen wabert, die gefährlich sein könnten.