Im Juli hat es deutlich mehr neue Arbeitsverhältnisse auf der Insel gegeben als noch im Juni. Im Vormonat wurden von OBECAN der entsprechenden Datenstelle der kanarischen Insel 1.288 neue Arbeitsverträge registriert, nun im Jul waren es 1.826. Das hat natürlich die typischen saisonalen Gründe. Mai und Junin ist hier tote Hose und nun im Juli und August geht dann schon wieder etwas mehr. Auffallend ist aber, dass es im Vergleich zum Juli 2023 auch einen Anstieg von etwas über 10% gegeben hat. Der größte Anstieg ist im Hotel und Gaststättengewerbe zu verzeichnen. Hier waren es 423 neue Verträge. Da spielt natürlich auch das Hotel in Puerto Naos mit rein. Und im Juni haben viele Gaststättenbetriebe geschlossen. Dass es danach zu neuen Verträgen kommt ist also ganz normal. In der Statistik fehlt aber ganz generell der Vergleichswert zu den gesamten gültigen Arbeitsverträgen, die wir Momentan auf der Insel haben. Ob also tatsächlich mehr Menschen ihren Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen, das sagt das nicht aus. Was aber auffallend ist, ist die Tatsache, dass vor allem jüngere Menschen, zwischen 25 und 44 Jahren eingestellt wurden. Gleichzeitig sind satte 60% der neuen Verträge befristet, wobei eben über die Dauer der Befristung keine Aussage getroffen wird. Neben dem Hotel und Gaststättengewerbe ist noch die Freizeit und Unterhaltungsbranche ganz gut vertreten. Und betrachtet man gerade die Fülle der Großveranstaltungen, mit Love Festival, Resistime und anderen Konzerten, dann kommt da was zusammen. Noch ein Aspekt spielt da wahrscheinlich mit rein, der nicht extra erwähnt wird. Aber wir haben hier auf La Palma mittlerweile 3 Fußballmannschaften, wo die Spieler Profis oder zumindest Halbprofis sind. Hier gibt es aber immer nur Verträge für ein Jahr. Macht bei 20 Spielern pro Team dann mal lockere 60 neue Arbeitsverhältnisse. Dann kommen da noch Trainerteams, Physiotherapeuten und Bürokräfte hinzu. Nicht zu vergessen die sogenannten Fußballschulen, also die Jugendmannschaften. Auch hier erhalten einige Personen einen Teilzeitvertrag für die Betreuung oder die Trainertätigkeit. Das Ganze geht stehts von Jahr zu Jahr und endet zum 30 Juni. Von den insgesamt 240 Verträgen in dem Bereich, lässt sich somit schon einiges wegrechnen. Ein anderer Teil, bei dem die Vertragsdauer entsprechend kürzer sind, lässt sich über die Gemeinden erklären, die Im Sommer entsprechende Betreuungsprogramme für die Kinder anbieten. Fast jede Gemeinde bietet einen Campus de Verano an, wobei die Kinder, meist komplett gratis, von Montag bis Freitag in Obhut gegeben werden können, damit denen nicht gar so langweilig ist und die außerdem die Betreuung gesichert ist, wenn die Eltern arbeiten gehen. Nebenbei werden von der Gemeinden Schwimmkurse und andere Sachen angeboten, so dass einige, vor allem jüngere eben für die beiden Monate Juli und August einen Kurzzeitvertrag erhalten. Arbeitskräfte brauchen die Gemeinden auch immer im Sommer. Hier sind Fiestas und das macht Arbeit. Von Plakatieren bis anschließend den Müll wegräumen kommt da so einiges zusammen. Und gerade wenn zum Beispiel in El Paso alle drei Jahre die Bajada ist, oder in Santa Cruz alle fünf, ist der Bedarf etwas größer. Dass ein gehöriger Teil der neuen Verträge komplett saisonbedingst ist zeigt sich vor allem daran, dass es in unserem Primärsektor, also in der Landwirtschaft, nur zu 75 neuen Vertragsabschlüssen gekommen ist, obwohl der Anteil der Gesamtarbeitsplätze eben deutlich über dem Anteil von 4 % bei den Neuverträgen liegt.