Wir haben ein neues kanarisches Bier. Im Laden ist es bislang noch nichtzu finden, aber man verspricht, dass es bald soweit sein würde und die Marketingmaschine läuft bereits auf Hochtouren. Allerdings geht es dabei gar nicht darum Bier zu verkaufen, sondern das Bier ist das Werbemittel. PIO PIO nennt sich der Gerstensaft, und das ist auch der Fanruf vom kanarischen Erstligisten UD Las Palmas, weil die Fußballer in ihren kanariengelben Trikots an Vögelchen erinnern. Der Verein begründet das mit der Tradition, die es nun nicht mehr gibt. Längst gehören unsere beiden kanarischen großen Biermarken Tropical und Dorada zusammen und in der Summe zu internationalen Konzernen. Und damit ist dass Sponsoring des lokalen Fußballplatzhirschen eben auch hinfällig geworden. Tropical hat bislang dem Verein 150 000€ pro Jahr bezahlt, die bislang das PIOPIO Bier hergestellt haben, dies aber eingestellt. Nun braut man das in Eigenregie und nutzt bereits bestehende Vertriebswege. Man verspricht sich für das erste Jahr 500.000 € durch den Bierverkauf und plant weiter zu expandieren, will also das Fußballbier über die Inseln hinaus verkaufen. Hier in Spanien sind die Vereine längst keine Vereine mehr, sondern Aktiengesellschaften. Damit lässt sich prima ebnen auch eine andere Tätigkeit neben dem Ballkicken etablieren. Die Geschichte geht aber auch weiter. Nicht nur, dass man besonders viel Bier verkaufen möchte, man versucht dem Gebräu auch ganz offensiv eine kanarische Identität zu geben, die über die Insel Gran Canaria hinausgeht. Wenn nämlich das ganze Bier vom Archipel kommt, dann schafft das wiederum eine Verbindung zum Verein. Echtes kanarisches Bier, vom echten kanarischen Verein. Nun kommt die Verbindung zu unserem kleinen Inselchen. Die Macher bestehen nämlich darauf, dass nur das beste vom besten benutzt wird, und deshalb wird das Bier auf La Palma hergestellt, alldieweil unser Wasser das beste Wasser der Kanaren sei. Deswegen sind die geladenenn Gäste im Anschluss an die Präsentation im Stadion von Las Palmas inklusive Anstoßen und Antrinken, noch kurz rüber nach La Palma geflogen um, die Abfüllung zu bestaunen. Neben Kike Perez, unserem Comedian aus Lanzarote und glühendem Vereinsanhänger war auch der frühere Kanarenpräsident Angel Victor Torres, der nun unter Sanchez Minister in Madrid ist, anwesend. In Kürze soll es nun das Bier in den Bars und Supermärkten geben. Bislang gibt es drei Sorten: Neben einem Especial gibt es ein Tostada (weniger stark) sowie eine Art Radler aber mit Orangenlimo.
Dann haben wir auf der Insel gerade ein kleines Salmonellenproblem. 15 Fälle sind aufgetaucht, wovon zwei, ein Erwachsener und ein Kind im Krankenhaus stationär aufgenommen wurden. Die Ursache ist auch bereits entdeckt. Im Ziegenkäse Parera wurde in einer Charge mit dem Herstellungsdatum vom 5. August der Erreger entdeckt. Auf die Spur kam man eben über den Abgleich des Konsums der erkrankten Personen. Die Käserei hat direkt auch die Käse die später hergestellt wurden vom Markt genommen, obwohl Proben keine weitere Kontamination en ergeben haben. Aber sicher ist sicher, und da der Käse unser Lieblingskäse ist, haben wir das obligatorische Stück bei uns im Kühlschrank schweren Herzens entsorgt, obwohl wir die letzten Tage bereits ausgiebig davon gegessen haben und keinerlei Symptome hatten. Wer aber Symptome hat, und Käse von Parera gegessen hat, der am 5 August hergestellt wurde, der hat vielleicht Salmonellen und möge das bitte ärztlich abklären, so sagen die Gesundheitsbehörden.