Gerüchte gibt es schon seit einigen Wochen, aber nun hängt das Schild. Der König der Burger kommt nach Los Llanos. Eine entsprechende Hurra-Meldung erschien auch heute in der Zeitung El Time, die betrachtet man die Verwickelungen des umtriebigen Zeitungs- und Veranstaltungsmachers natürlich entsprechend euphorisch um die Ecke kommt. Neben dem Kino in Los Llanos, im Millennium-Gebäude wird der Fast-Food-Brater seine Pforten öffnen. In dem Gebäude sind aber eben noch andere Lokalitäten untergebracht. So hat die Zeitung dort ihr Büro, außerdem betreibt der Macher Maikel Chekon dort, nach eigenen Angaben dort ein Musikstudio, mit eigenem Label, der Konzertpromoter ElTime ist da ebenfalls vor Ort, Eine Cocktailbar, wo es nach angaben des Zeitungsmachers und Betreibers die allerleckersten Cocktails in Los Llanos gibt, sowie ein Asian Street-Food-Restaurant mit Happahappa aus sieben asiatischen Ländern. Alles unter der Regie eines einzelnen Unternehmers. Bislang taucht da nichts auf, aber die Darstellung, dass Der Burgerbrater sich La Palma ausgesucht hat, ist so halt nicht richtig. Schließlich handelt es sich bei der Kette um ein Franchise. Wer hier Franchisenehmer ist, taucht nicht wirklich im „Zeitungs-/Werbebericht“ auf, aber eine Vermutung kann man da schon haben. Vor allem wenn das ganze Freizeit und Fressangebot im Kinogebäude nun als der ganz große Wurf angekündigt wird. Man würde angeblich schon von der ElTime-Straße sprechen, so der Schreiberling von El Time, der findet, dass der Gastronom von ElTime da was Dolles macht.
Auf der Ostseite haben wir am Hafeneingang schon lange eine Burgerbraterei mit einem Clown vornedran. Beliebt ist das vor allem bei Einheimischen, aber auch bei Touristen. Nicht der normale La Palma-Besucher, sondern der Kreuzfahrer kehrt da gerne ein, genauso wie inländische Besucher der Insel. Da es in Los Llanos nun keine Kreuzfahrer hat, geht das Angebot natürlich an die Menschen die hier wohnen, auch wenn die Zeitung von einem touristischen Gesamtpacket in der zukünftigen, den eigenen namentragenden, Straße fabuliert. Unter unternehmerischen Gesichtspunkten geht die Geschichte vielleicht sogar ganz gut auf. Neben Disco und Kino wird das schon laufen. Schulen und Sportplätze sind auch in der Nähe. Da können sich die jungen Leute am Abend eben noch was zu essen holen. Wer nun schimpft, dass das Fast-Food-Zeugs ja hammer ungesund sei, der hat natürlich recht. Aber erstens muss da niemand hin, und wenn sie schon mal auf die Inhaltsliste der Burger Pattys im Großmarkt geschaut haben, dann wird ihnen ganz anders. Die meisten Bars, die Burger servieren, benutzen genau diese Teile, und die miesesten haben einen Fleischanteil von unter 60%. Papas Locas sind auch ungesund. Schlimmer kann es also nicht wirklich werden. Das hinter dem Franchisegeber ein Riesenkonzern steht, kann man sich als Kritik in einer globalisierten Welt eigentlich auch sparen, zumindest sollte man die Empörung darüber nicht in sein I-Phone oder Samsung tippen um es bei Meta zu posten. Als Symbol reicht mir persönlich die Burgerkette, bei einigermaßen vorhandener Selbstreflektion, nicht mehr aus. Außerdem esse ich gerne Burger, und wenn der König nun andere Läden unter Druck setzt, an der Qualität des Angebotes zu schrauben, dann ist das nicht mal so schlecht. Allerdings gibt es auf La Palma ja bereits hervorragende Bratereien. Der Beifu in Santa Cruz hat zugemacht, die waren mal mit der Erschaffung des besten Burgers Spaniens geehrt. Wenn man aber einen Sohn im Pubertätsalter im Haus hat, dann ist richtig Burgeressen quasi im familiären Pflichtprogramm enthalten. Eine leckere Geschichte gibt es in San Jose in Breña Baja. „El Samán Food Truck” nennt sich der Laden, der wirklich was kann. Ein Lastwagen ist das freilich nicht, sondern ein kleines Lokal an der Hauptstraße.