Viel gefährliches Getier haben wir hier nicht auf der Insel. Der Kanarische Riesenläufer (Scolopendra valida) ist da die kleine Ausnahme, wobei der auch nicht wirklich gefährlich ist. Der Biss kann aber schmerzen. Das Gift kann aber nicht wirklich was, es sei denn man reagiert allergisch darauf. Da die Biester scheu sind, bekommt man die ausgewachsen eher selten zu sehen, und wenn dann doch einer im Haus ist, hat der normalerweise mehr Angst vor Ihnen als umgekehrt. Am besten einen Fluchtweg bieten und dann geht der von alleine. Im Wasser sieht das schon ein wenig anders aus. Da ist vor allem die Portugiesische Galeere manchmal ein Problem. Die meterlangen Tentakel können bei Kontakt arg wehtun, wobei es sich bei dem Getier gart nicht um ein einzelnes Lebewesen handelt, sondern um einen Verbund verschiedener Einzeller. Es ist also keine Qualle, sondern eine sogenannte Staatsqualle. Ansonsten gibt es auch noch Kugelfische, die man nicht essen sollte, wenn man den nicht fachgerecht zubereiten kann, aber das Tier isst man hier ja auch gar nicht. Dann gibt es noch Haie vor der Küste der Kanaren. Blauhaie, eher weiter draußen, und auch, ganz gerne mal in Küstennähe, Hammerhaie. Auf Gran Canaria hat man wegen der Tiere diesen Sommer sogar zwischenzeitlich einzelne Strände gesperrt. Was sommerlochtechnisch sogar bis ins deutsche Fernsehen geschafft hat. Wobei hier nichts bekannt ist, dass es an den Stränden der Kanaren irgendwann mal einen ernst zu nehmenden Angriff gab. Die Meldung die es die Tage in der deutschen Presse gab, ist eben nur halbrichtig gewesen. Die deutsche Frau die bei einer Haiattacke sogar ums Leben kam, die befand sich vor der Küste Afrikas, auf hoher See und über 500km von den Inseln entfernt. Mit dem Rettungshubschrauber wurde das Opfer dann nach Gran Canaria gebracht, wo nur noch der Tod festgestellt wurde. „Tödliche Haiattacke vor Gran Canaria“ hört sich dann aber besser an. Wir hier auf La Palma sind ganz froh über unsere Hammerhaie und man hat, vor allem im Schutzgebiet zwischen Fuencaliente und Puerto Naos welche entdeckt, die wohl sogar dort ihr festes Zuhause haben. Man hat diese Entdeckung sogar groß als Erfolg des Meeresschutzgebietes gefeiert. Aber nicht alle scheinen glücklich über die Tiere zu sein. Heute tauchte in der Presse ein Bericht auf, nachdem ein kayakfahrender Angler da eine Begegnung vor Tazacorte hatte, die ihn nicht so erfreut hat. Der Mann war aber mit einer Gopro-Kamera ausgestattet und hat sich selber beim Haikontakt gefilmt. Das Tier schwamm um das Kayak rum und war offensichtlich ganz interessiert, was da so dümpelt, worauf der Angler dem Fisch mehrfach eins mit dem Paddel verplättet, und Ihn dann noch mustergültig beschimpft hat. Den Hai hat zumindest der erste Hieb nicht groß gejuckt, wobei die Angler auch recht souverän reagiert hat. Von Panik war da nichts zu sehen, er wollte den Fisch einfach nur loswerden. Ganz ausgewachsen war der auch noch nicht, die werden über 3 Meter lang, wenn sie richtig groß sind. Das Filmchen zum angegriffenen Hai kann man sich hier anschauen.