Knapp über 90l pro qm sind laut Apalmet beim Besucherzentrum in El Paso, tröpfelnderweise vom Himmel gefallen und das alleine am Dienstag. Am Mittwoch waren es dann nochmal einige Liter, aber wesentlich weniger. Tijarafe wurde ähnlich stark begossen, und in Anbetracht der Tatsache, dass wir so einen andauernden Landregen über einige Jahre nicht mehr hatten, freuen sich im Prinzip alle darüber. Genau so muss es regnen. Nicht heftig, aber anständig und eben andauernd, so dass das Zeug schön in den Boden einsickern kann. Da freut sich der Gärtner und der Landwirt, und die Natur gleich zweimal. Für uns hatte die Geschichte auch eine entsprechende Erkenntnis. Das neu gekaufte Haus, dass eben doch schon seine Jahre auf dem Buckel hat, ist absolut dicht. Das ist mir das Positivste, dass passieren konnte, nicht mal unter der Tür kam das Wasser durch, und die Fenster, die hübsch doppelverglast sind, halten die Feuchtigkeit schön draußen. Diese Erkenntnis vor dem Einzug ist tatsächlich etwas wert, nicht dass man dann später, wenn alles steht, feststellt, dass der Eimer, der das eindringende Wasser einfangen soll, genau auf dem eigenen Bett positioniert werden müsste. Ganz soviel Glück haben nicht alle mit ihren Behausungen, womit wir wieder beim leidigen Containerthema in Los Llanos wären. Die Metallbüchsen sind nämlich mal gar nicht dicht, und so kursierten dann am Mittwoch gleich die Zeitungsmeldungen, dass man da Wassertechnisch Probleme habe, was in Anbetracht der Tatsache, dass eben immer noch Leute in Containern untergebracht sind, gar nicht mal so gut bei der empörungswilligen Bevölkerung ankommt. Schließlich hat man ja versprochen, dass das alles Längst der Vergangenheit angehören würde. Das reintropfende Wasser macht also politischen Druck auf diejenigen die da am Ruder sind, und schwupps wurde dann gleich medienwirksam reagiert und man betont die Fortschritte die einige Häuser in Breña Baja entstehen würden. 42 sind das und im Prinzip fast fertig. Auch betont man, dass es noch Wohnungen in Tazacorte geben soll, auch für die nassgewordenen Containerbewohner. Allerdings sind das gerademal 3 und die brauchen auch noch eine ganze Weile bis zur Fertigstellung. Aber man hat sogar den Kanarenpräsidenten Clavijo kommen lassen, der gemeinsam mit dem Inselpräsidenten die neuen Häuser in Breña begutachtet hat und man dankt ausdrücklich für das Engagement. Also alles gut, schließlich hat man die Situation der Menschen erkannt und nun nochmal betont, dass man ja am Kümmern sei und überhaupt. Nur Breña Baja eben arg weit weg. Für Alleinstehende ist das sicher kein Problem, aber viele haben Familie und die Kinder in Los Llanos in der Schule. Und nein, im Prinzip ist das trotzdem eine gute Sache, dass man den betroffenen da eine Alternative anbietet. Der Punkt ist aber, dass man das blaue vom Himmel versprochen hat, als es vor drei Jahren darum ging, wie lange die Behelfscontainer benutzt werden sollen. Man versicherte, dass die Leute mit Ihrer alten Nachbarschaft, möglichst nah am alten Zuhause wohnen können. Die Messlatte hat man also hoch gehängt, und die Leute messen eben nun die Taten an jener Latte und die verantwortlichen kommen da nicht rüber. Dass man nun, auch noch feierlich den Ausweg auf die Ostseite verkündet, kommt bei vielen nicht so gut an. Hätte man das gleich so formuliert, dann wären jetzt sicher viele gar nicht so stinkig.