Vor nicht einmal zwei Wochen haben Sie uns der Feuervoralarm gestrichen. Der Regen hat uns geholfen, es wurde feucht im Wald, und wenn es nicht gar so trocken ist, dann ist die Gefahr eben erheblich geringer, dass es hier zu Waldbränden kommt. Dass wir diese Situation im Sommer haben ist ganz normal. Erstaunlich dabei war aber, dass der Alarm dieses Jahr bereits im vergangenen Winter eingesetzt hat. Zu warm und zu trocken war das da. Grüße vom Klimawandel möchte man meinen. Deshalb war die Geschichte der Auflösung des Alarms eben dann schon eine positive Nachricht. Seit heute ist nun aber wieder offiziell erhöhte Vorsicht geboten. Feuer machen im eigenen Garten um übriges Geäst zu verkokeln ist nun wieder untersagt. Aber wir sind mit den verordneten Vorsichtsmaßnahmen nicht alleine. Teneriffa, El Hierro, La Gomera und alles oberhalb von 400m auf Gran Canaria sind ebenfalls betroffen. Laut Wettervorhersage soll es in den kommenden Tagen warm und trocken werden, mit Winden aus Süd bis Südost. Über 400 m ist eine relative Luftfeuchtigkeit von unter 30 % vorhergesagt. Also gibt die Regierung nun wieder Alarm und setzt den Sonderplan für Katastrophenschutz und Notfallmaßnahmen bei Waldbränden in der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln (INFOCA) in Kraft. Zigarettenstummel und Streichhölzer sollen nicht weggeworfen werden, Böllern ist nicht angesagt und wir sollen keinen brennbaren Unrat im Wald verklappen. Alles Dinge, die man vernunftbegabt ja eh nicht macht. Aber man geht noch weiter und teilt mit, dass es auch ratsam sei dafür zu sorgen, dass keine trockenen Äste die Hausfassade berühren und, wer clever vorsorgen will, der stelle sich doch Werkzeug, Schläuche und Löschwasser bereit.
Die Unternehmervereinigung von La Palma (Fedepalma) berichtet, dass es im vergangenen Quartal wirtschaftlich etwas nach oben ging. Grund sei ein erhöhter Konsum auch verursacht durch den Rückgang der Inflation, und eine moderate Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt. Wir nähern uns angeblich langsam den Level vor der Pandemie, aber es gäbe weiterhin erhebliche Problem auf dem Arbeitsmarkt (die Arbeitslosenquote sinkt nur langsam) und vor allem im Tourismussektor. Und da ist es eben mal wieder spannend zu sehen, was da vor sich geht. Wir haben nämlich tatsächlich mehr Touristen auf der Insel, als im Vorjahr. In Beherbergungsbetrieben war die Belegung im September 2024 im Vergleich zum Vorjahr um über 25% höher. Gleichzeitig gab es aber einen leichten Rückgang im Bereich des ländlichen Tourismus. Insgesamt gab es aber weniger Übernachtungen, weil die Hotelgäste nur kurz da sind, und die geben offensichtlich auch weniger aus. Die Ausgaben pro Touri und Tag sind nämlich rückläufig und um 3,9% niedriger als im Vorjahr. Der Unternehmerverband, da sitzen auch die Hotelbetreiber mit an Bord, führt das auf die Inflation zurück. Allerdings ist ja gleichzeitig der Rückgang der Inflation die Begründung, dass die Insulaner nun mehr Konsumieren. Das scheint in sich argumentativ nicht ganz stimmig zu sein, aber vielleicht fällt auch die Erkenntnis schwer, dass der Hoteltourismus (als Paradebeispiel mag hier das all inclusive 4-Sterne Prinzesinnenhotel in Fuencaliente dienen), eben längst nicht soviel Geld auf die Insel bringt, wie ein normaler ländlicher Tourismus. Wer da abgelegen und isoliert sitz, und sein Essen und seine Getränke schon bezahlt hat, der muss nicht noch nach draußen und dort zusätzlich Geld ausgeben.