In Spanien gibt es ab 2025 eine neue Regelung. In Zukunft müssen die Gemeinden die Entsorgung für den Müll ihren Bürgern komplett in Rechnung stellen. Sprich die Gebühren müssen erhöht werden. Derzeit decken die Abgaben, die zu entrichten sind, nämlich nur rund 60 % in Spanien. Unser Ex-Inselpräsident und nun Minister der kanarischen Regierung für Umwelt und ökologischen Wandel, ist mit der neuen Regelung nun aber überhaupt nicht einverstanden, alldieweil er der Ansicht ist, dass so eine Regelung in die Autonomierechte der Gemeinden eingreifen würde. Es sei das gute Recht der Gemeinden, die Entsorgung des Unrates auf andere Weise zu finanzieren, so der Minister. Er argumentiert sogar, dass diese Geschichte die Recyclingwirtschaft beeinträchtigen würde, weil sämtliche Investitionen in diese Richtung ein Mehr an Kosten verursachen würde, und die Gemeinden ja bedacht seien die Abgaben für ihre Bürger gering zu halten. Wobei die Geschichte natürlich schon bei kurzer Anstrengung des Denkapparates gewaltig zu hinken beginnt. Wenn man die Unratsentsorgung über eine andere Geldquelle der Gemeinde querfinanziert, wie zum Beispiel die Grundsteuer, dann bezahlen das auch die Bürger. Die Müllentsorgung wird ja nicht teurer, nur weil Sie auf andere Weise finanziert wird. Als Argument kann man höchstens stehen lassen, dass so eben die Einkommensschwachen in gleicher Weise bezahlen müssen, wie die Gutverdiener. Dabei gäbe es natürlich ganz andere Möglichkeiten die Kosten zu senken. Einfach weniger Müll produzieren, dann kostet das auch weniger. Prinzipiell ist es ja auch gar nicht so doof, den Verursacher bezahlen zu lassen. Auf La Palma hat man uns das auch schon mal angedroht. Offensichtlich zu doof oder zu unwillig entsprechend zu trennen, ist der Berg auf der Deponie immer weiter angewachsen und man sagte, dass die Erschließung einer neuen Halde eben Geld kostet, und wir zu bezahlen hätten. Kurz meldete man an, dass man ja private Mülltonnen, ganz nach deutschem Vorbild einführen könne. Je nach Volumen muss dann gezahlt werden. Super Idee, aber die Gefahr ist riesig, dass das Zeug dann kostenneutral in der Botanik versenkt wird. DA sind wir nämlich geübt. Statt den Bauschutt zum Punto Limpio zu bringen, wenn man seine Bude renoviert, kippt man das Zeug lieber, in kleinen Portionen, über mehrere Wochen, in den Restmüll. Ob die Nachbarn da einen sehen, dass kann einem sogar egal sein. Angezeigt wird man hier nicht, das ziemt sich hier nicht, dem Nachbarn ans Bein zu pinkeln, was im Alltag auch recht angenehm ist, aber eben auch seine Schattenseiten hat. Wenn die Verantwortlichen wollen würden, dann könnte da sicher auch etwas funktionieren. Aber gerade in kleinen Gemeinden muss die Politik da ganz vorsichtig sein. Wenn man nämlich die lokale Polizei anspitzt, die Geschichte eng zu kontrollieren und bei Entsorgungsvergehen, eine Multa aus zu sprechen, dann kann man als Politiker sicher sein, dass man bei der nächsten Wahl die Stimmen von der kompletten Familie nicht bekommen wird, zusätzlich sind alle Freunde und Nachbarn da auch nicht begeistert. Wenn wir also im nächsten Jahr aufs Rathaus gehen, dann wird die Geschichte teurer. Grob geschätzt, sollten die Zahlen stimmen, um ungefähr 40%. Vielleicht wäre es aber sinnvoll, wenn die Mitarbeiter, die da abkassieren, den Bürgern ganz einfach die Wahrheit sagen, warum das so ist. Das sind einfach Kosten, die entstehen und somit auch keine willkürliche Geschichte wie bislang. Kollektive Müllvermeidung ist also angesagt. Da reichet es eben nicht, dass die Kinder in der Schule etwas darüber lernen, und dass die Zeichentrick-Dinos im Supermarkt das Kinderlied von der Mülltrennung singen.