Der Interessenverband „Aquas para La Palma“, der Hauptsächlich aus Landwirten besteht, ist stinkig auf die Inselregierung, weil die mit den Plänen der Politik gar nicht einverstanden sind. Es geht darum, dass wir zu wenig Wasser haben, bzw. ob das denn wirklich so ist, wie man der Situation Herr werden kann. Dabei ist wichtig zu wissen, dass wir unser Wasser bislang ganz von alleine bekommen. Es regnet, oder die Bäume melken die Wolken, das Zeug versickert in den Boden und wird dann über Brunnen abgezapft. Immer wieder gibt es den Vorwurf, dass die Eigentümer des Wassers, sowas gibt es hier wirklich, das Zeug mutwillig verknappen, um den Preis schön hoch zu halten, was dann der Landwirt berappen muss. Seit Jahren wird nun gefordert, dass man einfach den Tunel de Traverse öffnen müsse, um an mehr Wasser zu gelangen. Unterstützung erhalten die seit vielen Jahren von Carlos Soler, Geologe und Wiederentdecker der heißen Quelle von Fuencaliente, und unbestritten, außerordentlicher Fachmann für Wasser auf La Palma. Das Cabildo kommt nun aber mit der Idee, dass wir Entsalzungsanlagen benötigen würden. Dieses gewonnene Wasser würde dann die Systeme auffüllen und gemeinsam mit dem geförderten Tiefenwasser durch die Rohre laufen. „Aquas para La Palma“ will aber gar kein Wasser aus den Entsalzungsanlagen haben, weil das von der Qualität her nicht gut sei, und man betont, dass man eine große Gefahr darin sehe, dass das hochqualitative Tiefenwasser durch eine direkte Verbindung gewissermaßen kontaminiert werden würde. Außerdem sei die Entsalzung viel zu teuer. Dem Cabildo werfen die Landwirte Lobbyistenhörigkeit vor. Von der anhaltenden Verknappung des kostbaren Gutes würden vor allem die Wasserbarone profitieren, welche mit den hohen preisen auch hohe Kontostände produzieren würden. Die Investition für die Entsalzungsanlagen, solle man lieber in den Erhalt und in die Sanierung des Wassernetzes stecken. Immer noch würden rund 50% verloren gehen. Dem Argument des Cabildos, dass die natürlichen Wege des Wassers durch den Vulkan gestört oder gar kontaminiert seinen, widersprechen die Landwirte auch, und beziehen sich auf eine Studie des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau (IGME) bereits im Jahr 2022, die besagen würde, dass die Qualität des Wassers nicht durch den Vulkanausbruch beeinträchtigt worden sei. Dieses Hickhack zwischen der Inselregierung und den Landwirten gibt es schon seit vielen Jahren. Egal welcher Parteizugehörigkeit auch immer, steht Carlos Soler auf Seiten der Bauern, und legt sich mit viel Wonne mit den Technikern und Politikern des Cabildos an. Immer mit dem Vorwurf, dass die Lobbyisten da in Wirklichkeit bestimmen würden, wie der Hase bzw. das Wasser läuft. Lustig dabei ist aber, dass die jetzige Regierung, vor gar nicht allzu langer Zeit, noch eine Art Solidaritätsveranstaltung für die Landwirte veranstaltet hat. Hauptredner war Carlos Soler, und man forderte, gemeinsam mit dem ewigen Rebellen und Quertreiber, endlich den Tunel de Traverse zu öffnen. Jetzt willm man davon plötzlich gar nichts mehr wissen.
Auf LA Palma mit dem Bus rum zu fahren ist nicht immer ganz leicht. Wer sein Feriendomizil etwas abseits hat, der ist da ganz schön gelackmeiert. Auch dass es im Prinzip, mit Los Llanos und Santa Cruz die beiden Umstiegspunkte gibt, und man da immer ein neues Ticket lösen muss, macht die Sache nicht wirklich attraktiv. Wenn man hier aber in Los llsnos wohnt und nach Santa Cruz muss, dann ist der Bus eigentlich ganz prima, vor allem, weil das die Einheimischen nichts kostet. Man kann sich nämlich einen „Bono“ beantragen, mit Namen und Foto drauf, und der freundliche Busfahrer, lädt den, gratis immer wieder auf. Das 49-Euro-Ticket ist hier ein 0-Euro-Ticket. Erfahrenen Busbenutzer berichten, dass das schon was gebracht hat, und der ein oder andere das Auto ganz gerne stehen lässt. Auf der Hauptachse fahren die Busse alle 30 Minuten und man kann auf der Applikation von TILP sogar schauen, wie lange der Bus noch braucht, bis er an der entsprechenden Haltestelle ist, alldieweil die einen GPS-Tracker haben. Das ist eine prima Geschichte, weil der Fahrplan eher so eine Art „Kann-Angabe“ ist und man sich manchmal schon wundert, wie es sein kann, dass der Bus auf einer zurückgelegten Strecke von Los Llanos bis zum Kreisverkehr in Tajuya, 20 Minuten Verspätung hat. Für uns ist das schon relevant, seit wir nicht mehr im Dorf wohnen, sind unsere Sprösslinge auf den Bus angewiesen. Die Schule beginnt um 8 Uhr, lauft Fahrplan kommt der Bus um 7:50 Uhr bei uns am Haus lang und hält um 7:55 Uhr an der Schule. Genug Zeit also um Pünktlich zum Unterricht zu erscheinen. In 2 von 3 Fällen klappt das aber gar nicht. Der Bus kommt, manchmal 10 Minuten nach 8 Uhr, von oben bis unten vollgestopft mit Schülern vorbei. Offensichtlich reicht die Kapazität nicht, und wenn an allen Haltestellen viele einsteigen, auch die Zeit nicht. Generell ist das aber eine feine Sache, weil das Elterntaxi dann zuhause bleibt. Warum die nicht reagieren und einen zweiten Bus einsetzten, damit die Jugend pünktlich zum Unterrichtsbeginn in der Lehranstalt aufschlägt, dass kann einem keiner sagen. Vielleicht fehlt es hier auf La Palma an ausgebildeten Busfahren. Die Inselregierung hat nämlich nun bekanntgegeben, dass man die Menschen zu Busfahrern ausbilden möchte. Bzw. plant man 42.000 € in die Hand zu nehmen und damit insgesamt 24 Arbeitslose zu subventionieren, um eine Ausbildung als Bus- oder LKW-Fahrer zu machen. Das Projekt trägt den Namen „Beschäftigung auf Rädern“ und laut unseres Inselpräsidenten Sergio Rodriguez, soll das eben nicht nur Menschen aus einer prekären Situation heraushelfen, sondern gleichzeitig auch die Lebensqualität aller Bewohner und Besucher auf La Palma verbessern. Bleibt zu hoffen, dass es am Ende nicht an den Fahrzeugen mangelt, wenn wir dann schon die Fahrer haben.