Gestern Abend hat der spanische Wetterdienst „AEMET“ uns eine orangene Wetterwarnung verabreicht. Ab 3 Uhr an diesem Montag ist diese in Kraft und soll noch bis Morgen Anhalten. Gewarnt wird vor Niederschlägen, die es in sich haben. 30 l pro qm und Stunde, bzw. Über 100l in 12 Stunden seien möglich. Orange bedeutet, dass das nicht ohne sein könnte, und die kanarische Regierung hat uns dann gleich, mittels eigener Warnung, zur Vorsicht gemahnt. Die Warnung gilt für ganz La Palma, wobei wohl heute eher der Norden und Westen gefährdet ist, und morgen dann der Osten und Süden. Sohnemann rechnete prompt mit Schulfrei, aber da kam nur die Meldung, dass man darauf eingestellt sein soll, die Brut eventuell früher ab zu holen, falls es denn gar zu heftig werden sollte. Die Gemeinde hat aber alle nichtschulischen Aktivitäten, also Sport und Kultur, vorsorglich abgesagt. Wir sitzen nun also gebannt und in Erwartung des Starkregens zuhause, und es passiert bislang genau gar nicht. In der Nacht kam es zu kurzen Regenfällen, und im Nordwesten liegt man mit der Gesamtsumme von bislang 18 l in Front. In El waren es am Vormittag gerade mal 10l, aber jetzt kam gerade nochmals ein kleiner Schauer. Das große Unwetter hat es bislang nicht geschafft, man kann aber immer wieder sehen, dass es draußen auf dem Atlantik heftig regnet, während hier immer wieder die Sonne rauskommt. Der Alarm ist aber noch ein Weilchen, und ganz vielleicht werden wir dann doch noch richtig nass.
Orangenen Alarm haben wir auch zuhause. Nach dem Umzug klappt alles ganz gut, und Kinder und Katzen haben sich auch eingewöhnt. Stundenweise lassen wir die Befellten raus, und denen gefällt der große Garten. Nur Botox, der orangene 6,5 Kilokater mit der sozialen Dysfunktion, will nicht hier sein. Die Versuche ihn raus zu lassen sind bislang fehlgeschlagen. Der will nur weg und marschiert, ohne sich umzusehen los, auf der Suche nach seinem alten Revier, wo er der unangefochtene König war. Ausgang unter Aufsicht ist also nicht, erst wenn er das hier als zuhause akzeptiert hat, werden wir es nochmals versuchen. Botox ist mit der Ausgangssperre aber gar nicht einverstanden und beschwert sich den ganzen Tag aber vor allem nachts, mittels massivem Geheule. Die Geräusche die da entstehen sind furchteinflößend und irgendwie klinkt es, als ob der Kater, wenn er sich endgültig reingesteigert hat, immer „ROOLFF!“ brüllt. Wobei wir uns eigentlich sicher sind, dass der gar niemanden kennt, der Rolf heißt. Seit einigen Tagen hat sich die Situation etwas entspannt, und wir können manchmal vier Stunden schlafen ohne aufgeweckt zu werden. Die neue Taktik ist es, das Tier mittels Drogen zu beruhigen. Man muss da aber direkt mehrgleisig fahren. Zum einen gibt es baldrianhaltige Leckerlies, und wir haben so einen Pheromondiffusor installiert, der den Katzen Wohlbefinden vermitteln soll. Außerdem bekommt der nun auch noch CBD-Tropfen verabreicht. Wir selbst haben in jungen Jahren, wenn auch in anderer Darreichungsform, durchaus persönlich positive und entspannende Erfahrungen mit dem Zeug gehabt, und der Tierarzt meinte, dass das bei der Katze auch klappen sollte, alldieweil die nötigen Rezeptoren in Gehirn vorhanden seien. Problematisch ist, dass wir nicht wirklich wissen, was bei dem Katzenvieh wirklich wirkt, oder ob es eben der Mix aus allem ist. Mittlerweile verweigert er die Leckerlies, und wir planen deshalb nun mit Baldriantropfen direkt. Als er nämlich alle 3 Sachen auf einmal intus hatte, da war er über einige Stunden komplett entspannt und lag ausgenockt auf dem Sofa. Mittlerweile ist er aber wieder etwas unruhiger geworden, bekanntlich entwickelt der Drogenkonsument auch zügig eine entsprechende Toleranzschwelle, und man muss die Dosis erhöhen.