„Eine neue Reise beginnt“, so lautet das Motto, für die bahnbrechenden Neuerfindung des Tourismus, bzw. der Plan für Wachstum und Wohlstand, den sich die Conseja für Tourismus, des Cabildos, Raquel Rebollo ausgedacht hat. Der Plan sei, dass wir da als Gemeinschaft von diesem Wachstum profitieren. Die Geschichte, die Anfang nächsten Jahres beginnt soll partizipativ sein, und das nun zu startende Projekt, soll lokale Akteure, Bürger und Geschäftsleute mit einbeziehen. Es soll gewissermaßen ein vorher und nachher geben, in der Planung und Forderung des lokalen Tourismus. Von nachhaltigem Wachstum, das der Gemeinschaft zugutekommt ist da die Rede. Man möchte nämlich keine Probleme bekommen, wie nahegelegene Reiseziele, ein paar Kilometer östlich von uns gelegen. Die Überbelegung sorgt da ja für Unmut und man beobachte eine gewissen Tourismusphobie. Das gelte es unbedingt zu vermeiden, so der, bei der Präsentation ebenfalls anwesende Inselpräsident Sergio Rodriguez. Das ist der Mann, der vor einem Jahr noch von Golfplätzen und Wellnesshotels geschwärmt hat, und aus Puerto de Tazacorte eine Art Puerto de Mogán machen wollte. Wir sollte also dringend Dankesschreiben an unsere Mitcanarios auf den großen Inseln schicken, schließlich haben die in den letzten Monaten, ob des vorhandenen Tourismusmodells, ganz eifrig und lautstark auf den Putz gehauen. Protest scheint also zu wirken, auch wenn man bezweifeln darf, dass hierbei ein Sinneswandel eingesetzt hat. Da schlägt eher die Furcht vor dem aufgebrachten Bürger zu. Also sagt der Sergio, dass das was wir im Angebot haben, besser zu vermarkten, Nämlich Natur und Erlebnistourismus, und damit zu wachsen. Man setzte da auf eine enge Zusammenarbeit mit zwischen den öffentlichen Institutionen untereinander und auch dem privaten Sektor mit eben diesen. Wobei man manchmal an die Sache mit dem Wachstum ranmüsste. Im Sommerhalbjahr hat die Insel durchaus ja noch Kapazitäten. Im Winter ist aber schon recht voll. Natürlich ließen sich noch einige Betten mehr aufstellen und das wäre auch nicht schlimm. Aber es gibt eben immer einen Kipppunkt. Der liegt auch nicht nur in der Akzeptanz der lokalen Bevölkerung, sondern auch bei all jenen, die schon immer zu uns kommen. Nicht ganz uneitel läuft La Palma ja auch als Geheimtipp für Kenner der kanarischen Materie. Wenn aber immer mehr Besucher nach La Palma kommen, dann ist das auch nicht mehr der Fall. Irgendwie wünscht man sich ja immer noch, dass alles so bleibt, wie es einmal war. Der La Palma Tourist ist im urlaubenden Herzen eher konservativ veranlagt und trauert dem alten Flughafen oder dem kleinen Fischerhafen in Tazacorte noch Jahre nach. Am besten wir lassen alles so wie es immer war möchte man meinen. Das mit dem dauernden Wachstum ist eh so eine Sache, sagt der naturliebende Wanderer auf unserer Insel. Das funktioniert aber natürlich nicht, weil auch wir mit der Zeit gehen, und das mit dem romantischen Bild nicht ganz so einfach ist, in der Realität. Die Präsentatoren meinten aber auch, dass die Palmeros einen positiven Zugang zu den Touristen bräuchten. Man könne stolz sein, wenn die hier unsere Natur genießen und wandern, obwohl die Landschaft und Natur für uns ja ganz normal sei. Wobei, und da fehlt es denen vielleicht noch ein wenig an der nötigen Erkenntnis. Nicht nur die Natur ist der ausschalgebende Grund für unsere Touristen. Die, die stetig hier aufschlagen, und das ist ein Großteil derer die kommen, die kommen zu uns, weil es hier eben nicht wie auf den anderen Inseln ist. Die Infrastruktur ist in erster Linie für die Einheimischen, und man muss sich einfach integrieren. Es gibt aber diesen kleinen Prozentsatz von Urlaubern, die genau das suchen, und deswegen nach La Palma kommen. Das sind im Normalfall ganz feine Leute, und wenn es nun um den Stotz auf etwas geht, dann sollten wir uns selber vielleicht sagen, dass wir ein ganz anderes Publikum abgrasen, als unsere Nachbarn. Wir sind die Insel für Kenner. Wenn es also darum geht, dass man auf irgendwas stolz sein will, was ja irgendwie wichtig zu sein scheint, dann doch eher das. Hier trägt man wenigsten ja noch selber etwas dazu bei. Für die schöne Natur können wir nichts.