Los Llanos will nun Universitätsstandort werden

Zumindest träumt man davon, hier eben Insularen Hauptcampus zu errichten. Studieren kann man nämlich schon auf La Palma. Immerhin haben wir seit geraumer Zeit eine Uniklinik. Medizin kann man hier zwar nicht studieren, aber immerhin Pflege, was in Spanien eben, anders als in Deutschland, wein Studienberuf ist. In Los Llanos soll man nun auch noch irgendwie in die Richtung Geologie und Vulkanologie gehen können, man verspricht sich und anderen, da eine Zusammenarbeit mit dem Instituto Volcanológico de Canarias (Involcan) oder dem Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC), für die, die etwas Astronomisches studieren wollen. Das Rathaus von Los Llanos hat nun zumindest verkündet, dass man das gerne hier haben möchte, schließlich verfüge man, als wirtschaftliches Herz des Tales und bevölkerungsreichste Gemeinde der Insel, über die nötige Kompetenz und Infrastruktur. Und Außerdem sind die anderen es der gemeinde schuldig, so der Bürgermeister Javier Llamas, schließlich sei man auch vom Vulkan schwer gebeutelt, und die Geschichte würde zur wirtschaftlichen Wiederbelebung ganz gut beitragen. Was eben wieder bedeutet, dass man nicht alles nach Santa Cruz vergeben soll, die hätten schließlich schon genug. Dass da drüben mit Hafen und Flughafen natürlich schon Infrastruktur ist, damit auch auswärtige Studierende schnell wohin können, ist gar nicht so wichtig, bzw. wird andersrum ein Schuh draus. Wenn die schon einen Flughafen haben, dann brauchen die nicht auch noch einen Universitätscampus.  Generell möchte man die Geschichte aber auch hier haben, weil es den jungen Leuten die Möglichkeit geben würde, quasi zuhause zu studieren. Die gebeutelten Familien würden dadurch ebenfalls entlastet werden, weil man dem Nachwuchs nicht auch noch ein WG-Zimmer auf einer anderen Insel, auf dem Festland oder gar im Ausland finanzieren müsse, findet Herr Llamas, und führt die Entwurzelung und den Verlust von Talenten der Insel ins Feld. Wobei es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, wenn ein Teil er Jugend irgendwann mal das insulare Nest verlassen würde, und in die Welt hinaus geht, um mal etwas anderes zu sehen. Diese Menschen bringen im Normalfall mehr wieder mit, als es auf den ersten Blick erscheint.

Die Insel richtet ihren Blick aber nicht nur auf die zukünftige Wissenschaft, sondern auch auf die ausgewachsenen und etablierten. Es geht um das Nationale Vulkanzentrum, das man ganz gerne hier hätte. Allerdings wollen unsere großen Nachbarn auf Teneriffa das auch haben, und dort sitzt ja bereits die Zentrale von Involcan, was wenn man den Diskussionen in der Vergangenheit gefolgt ist, von unserer lokalen Politik als himmelschreiende Ungerechtigkeit angesehen wird. Die vorhandene vulkanologische Infrastruktur dort, sorgt nämlich dafür, dass Teneriffa durchaus als Favorit gehandelt wird, wenn es um die Vergabe des neuen Zentrums geht. Auch hier führen die sich benachteiligt fühlenden, ins Feld, dass wir ja vulkanisch gebeutelt seien, und das so ein wissenschaftliches Zentrum zum wirtschaftlichen Wiederaufstieg des dahinsiechenden Aridanetals beitragen könnte. Und wo, wenn nicht bei uns, kann man einen Vulkan studieren, ganz frisch und quasi fabrikneu ist der noch ist der noch, da muss sich doch der Vulkanologe die Finger nach lecken. Außerdem soll das Zentrum ja ins Gemeindegebiet von Los Llanos, und da soll ja auch der Unicampus, mit entsprechenden Studiengängen hin, was wiederum Synergien ergeben würde, so argumentiert unser Inselpräsident Sergio Rodriguez. Aber man gibt nun zu, dass die Geschichte nicht in unserer Hand liegt, man aber mit der Inselregierung von Teneriffa dabei sei zu verhandeln, wer das nun bekommen wird. Ein Außenvor von La Palma sei freilich nicht akzeptabel, so der Inselpräsident, was sich ein wenig so anhört, als ob man nicht wirklich mit dem Zuschlag rechnen würde, aber auf eine Außenstelle spekuliert. Vermutlich werde sogar noch in diesem Jahr entschieden, wo das Ding am Ende hinkommt, so Rodriguez weiter. Wobei man vielleicht einfach mal auch die Wissenschaftler, die dann in so einem Zentrum arbeiten sollen, anhören könnte, wo es denn aus wissenschaftlicher Sicht am sinnigsten wäre.