Auf der Ostseite kein Regen, hier im Tal kam ein wenig was runter, inklusive Hagel in der Nacht, bis nach Tajuya. Es ist Winter, da kann so etwas mal vorkommen, wenn auch selten. Gegen Mittag war der Regen dann rum und mittlerweile scheint die Sonne. Was hier als „normaler Wintertag“ durchging, war im Nordwesten ein ganz anderes Kaliber. Da ist so richtig Land unter, inklusive Straßensperrungen unter anderem zeitweise die LP1 zwischen Fayal und Garafia, weil es auf der Straße zu Vereisungen gekommen ist. Die LP 113 zwischen ist komplett überspült worden, weil die Wassermassen da mehr als gewaltig waren. Zwischen Mitternacht und 15 Uhr fielen an der Station zwischen Santo Domingo und Llano Negro 301l pro qm vom Himmel. Bei der Station am Roque del Faro waren es 243 l. In Puntagorda immerhin noch 153l. Und aus Puntagorda hat sich bereits der Bürgermeister Vicente Rodríguez, gemeldet und spticht von einer Katastrophe, die da nachts, mit Starkregen, Hagel, Blitz und Donner über die Gemeine hereingebrochen sei. Er habe noch nie erlebt, dass es so „aggressiv geregnet“ habe. Zwar wisse man noch immer nicht, wieviel Wasser durch das Dorf geflossen sei, und man habe auch noch nicht klar, wie hoch die wirtschaftlichen Schäden seien, so der Bürgermeister in einem Interview mit Canarias „Radio La Autonómica“. Allerdings gehe man davon aus, dass der Schaden beträchtlich sei, vor allem in der Landwirtschaft. Aber auch Straßen und andere Infrastruktur sei in Mitleidenschaft geraten. So sollen einzelne Weg einfach verschwunden sein, und auch Gebäude hätten, wegen den heftigen Niederschlägen am frühen morgen Schäden erlitten. In einigen Häusern sei die Stromversorgung unterbrochen worden. Man sei aber froh, dass es keinerlei Personenschäden gegeben hatte. Allerdings wurden zwei Personen im Barranco de Izcagua von den Wassermassen überrascht und in ihren Fahrzeugen eingeschlossen. Die beiden wurden unverletzt gerettet, die Autos stehen immer noch im Wasser. Im Interview berichtet Vicente Rodríguez weiter, dass nicht einmal die ältesten Bewohner der Gemeinde sich an ein solches Wetterereignis in dieser Heftigkeit erinnern könnten. Hagel und Schnee, bis zu einer Höhe von 20 cm in direkter Nähe zum Ortszentrum.
Wieder einmal fragt man sich, wieso die uns das in der Form nicht vorausgesagt haben. Und wieder muss man sagen, dass die Geschichte so, eben gar nicht abzusehen war. Die kleine Insel mitten im Atlantik, und da ist das schwierig etwas zu prognostizieren, das ganze hätte auch ganz einfach draußen auf dem Meer vorbeiziehen können. 300 Liter in Garafia und 15 km Luftlinie weiter kein Tropfen. Zumindest hier im Tal, zogen die Wolken aus Südwesten kommend heran. Oben im Norden hat sich dann etwas angestaut.