Auf der Insel selber wird es nicht ruhiger. Bis Ende März ist Hochsaison, was bedeutet, dass es auf La Palma touristisch hoch her geht. Was natürlich, im Vergleich zur benachbarten touristischen Inseldestinationen, immer noch ein mittelprächtiger Witz in Sachen Quantität ist. Man muss die Sache immer im Verhältnis, zur ruhigen sommerlichen Zeit und zur quasi toten Zeit im Mai und Juni sehen. Ruhiger wird es aber unter der Insel, so vermeldet das Nationale Geografische Institut (IGN). Auf La Palma rumpelte es nämlich 2024 noch wesentlich weniger als im Jahr zuvor. 159 Erdbeben haben die Geologen im Laufe des vergangenen Jahres unter der Insel registriert. In 2023 waren es noch 397. Da man uns ja mitgeteilt hat, dass es im vulkanischen Nachgang zu Beben kommen kann, alldieweil der Abkühlungsprozess da mit reinspielt, könnte man dann direkt annehmen, dass dieser nun im vergangenen Jahr gewaltige Fortschritte gemacht hat. Bebentechnisch sind wir auch lägst nicht mehr Spitzenreiter auf den Kanaren. Auf Teneriffa gab es 517 Erdbeben und damit ebenfalls weniger (-104) als noch 2023. Das Stück Atlantik zwischen Teneriffa und Gran Canaria ist ebenfalls wackeltechnisch ganz gut dabei, da bebte es unter dem Meeresboden 540 mal. Insgesamt gab es auf und um die Kanaren 1.608 gemessene Erschütterungen. Im Jahr davor waren es noch knapp über 2.000. Es wird also gerade etwas ruhiger unter uns, was aufgeschreckte Netflixkunden, die sich einen skandinavisch produzierten Horrormehrteiler über La Palma und Tsunami angeschaut haben, vielleicht etwas beruhigen könnte.
Ansonsten geht es noch ums Geld, beziehungsweise um den Plan, wo das herkommen soll und wo es hin soll. Wir haben 14 Gemeinden auf der Insel und dazu noch eine Inselregierung, was bedeutet, dass es hier jedes Jahr 15 Haushalte geben muss, in denen die verantwortlichen gewählten Lokalpolitiker festlegen sollen und müssen, wie man an Geld kommt, und wie man es ausgibt. Allerdings bekommen das die wenigsten hier fristgerecht hin. Das liegt aber nicht daran, dass da irgendeine Opposition oder ein unwilliger Koalitionspartner mitspielen muss, weil es sonst keine Mehrheit in den Gremien gibt. Auch Gemeinden, wie El Paso, oder die Inselregierung, wo eine einzige Partei mit absoluter Mehrheit regiert, bekamen das nicht auf die Kette, den Haushalt für das aktuelle Jahr, bis zum 31 Dezember 2024 fertig zu machen. Drei Ausnahmen gibt es dabei. San Andres y Sauces, Puntallana und Fuencaliente haben ihre Hausaufgaben gemacht. Bei allen anderen ist das noch nicht passiert, was bedeutet, dass sämtliche Finanzierungen erstmal wie aus dem Vorjahr gewohnt, nach der alten Regelung weiterlaufen. Lustig dabei ist, dass im Prinzip alle behaupten, dass man das doch eigentlich schon lange fertig beschlossen hätte, aber noch Prüfungen anstehen würden. Was natürlich schon wieder witzig ist, weil die gemeinden ja für die Prüfung selber zuständig sind. In Santa Cruz ist man sich zumindest bewusst, dass man da mal langsam aufs Gas treten muss. Die haben dieses Jahr ja ihre grüße Bajada der eingeschneiten Jungfrau. DA sind etliche Extraausgaben angesagt. Mit einer Verlängerung des Haushaltes von 2024 wird das freilich nicht funktionieren. Die Geschichte, dass aber alle im Prinzip fertig seien, und man ja doch gut gearbeitet habe, wiederholt sich jedes Jahr. Letztes Jahr war ein Großteil erst im März oder April durch, schließlich hat man als Lokalpolitiker an Weihnachten und um Karneval rum genug anderes zu tun.