Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut

Nicht wirklich, bezahlt hat die Gemeinde. Aber man durfte in der Vergangenheit zumindest seine Wünsche einbringen. Gemeint ist das neue Jugendhaus in El Paso, das am vergangenen Freitag eingeweiht wurde. Dafür wurde eine gemeindeeigene Liegenschaft in Las Laderitas für knappe 100.000 € umgestaltet. Und nun gibt es dort, neben Räumlichkeiten für Workshops und andere Veranstaltungen, einen kleinen Sportplatz, einen Garten und sonstige Infrastrukturen, wie einen Lern- und Computerraum, von denen man hofft, dass das gut angenommen werden wird. Die ganze Geschichte, um das zu entstehende Jugendhaus, geht nun schon eine ganze Weile. Grund dafür war zum einen, eine kleine recht engagierte Truppe von Jugendlichen, die eine solche Einrichtung schon seit Jahren gefordert hat, und die Bürgerbeteiligung bei der die Einwohner entscheiden können, wie und für was die Gemeinde einen Teil der Finanzen, zum Wohle seiner Bürger, verbraten soll. Von der Gruppe, die jahrelang lobbyiert hat, war kaum noch einer da, aber es hat sich dann, dank Teresa, Conseja für Jugend im Rathaus, und den gemeindeeigenen Sozialarbeitern Adrian und Jonathan eine Gruppe, mit immer wieder wechselnder Besetzung gefunden, die sich eingebracht haben, und bei der Entwicklung des Projektes ihren Teil beigetragen hat. Natürlich hat man die Kids auch geködert und belohnt. So durften die, die sich ehrenamtlich engagiert haben, im vergangenen Sommer für einige Tage nach Lanzarote fliegen. Man hat das komplett bezahlt. Da war nämlich noch postcovidiales Geld, dass der spanische Staat für die pandemische geschundene Jugend bereitgestellt hat, übrig, und die Idee, dass man diejenigen, die freiwillig mitarbeiten, nicht nur bei der Entstehung des Jugendhauses, sondern auch bei der Organisation und Betreuung der Besucher, der alljährliche Jugendmesse, ist ja auch nicht ganz unfein. Im Netz habe ich jedenfalls keinen Hinweis gefunden, dass es irgendwo auf der Insel noch ein weiteres städtisches Jugendhaus gibt, wenn da aber jemand mehr wissen sollte, dann genere her mit der Information. Die Verantwortlichen aus dem Rathaus waren jedenfalls am Freitag jedenfalls mächtig stolz, ob dieser Einrichtung. Man betont, dass das Gebäude, ob seiner Lage optimal sei, nahe am Zentrum, und gleichzeitig nahe an der Natur. Das mit dem Zentrum stimmt aber eben nur bedingt. Das Jugendhaus in Las Laderitas liegt schon einige Meter weiter oben, und eben doch weiter weg vom Schuss als man da vorgaukelt, nämlich auf halbem Weg, vom Dorf nach La Rosa, und das eben hinter dem Abschnitt, bei dem man Höhenmeter gewinnen muss. Ob die Kids also nun da ständig hingehen um Wochentags den Nachmittag von 16 bis 20 Uhr in sozialarbeiterischer Obhut verbringen, anstatt auf der Plaza und an der Bushaltestelle den coolen Max zu machen, das wird die Zukunft zeigen.

Das ist das Haus, und die Jugendlichen sind auch im Bild.