Die Pilzfrau wird 100 und man kann wohl bald wieder nach Los Tilos

Die „Señora de las Setas“, also die Pilzfrau, ist niemand geringeres als Rose Marie Dähncke, die am 10. Februar ihren 100 Geburtstag begehen wird. Knapp die Hälfte ihrer vielen Lebensjahre hat die Frau auf La Palma verbracht. Früher bewohnte sie hier eine große Finca, heute lebt sie in einem kleinen Häuschen am Meer. Bekannt wurde Frau Dähncke, weil sie La Palma als Ort, an dem Pilze wachsen erst auf die Landkarte der Mykologie gebracht hat. Die Entdeckung und Beschreibung von gut 1.500 Arten auf der Insel, von denen 33 als neue Arten gelten, haben zahlreiche internationale Wissenschaftler dazu gebracht, sich hier her zu begeben oder sich zumindest mit der Dame in Verbindung zu setzten. Die liebe zum Pilz begann, laut eigener Aussage, sehr früh. So war sie bereits als Kind mit Großmutter und Mutter in den Wäldern zum Sammeln. Nach dem Krieg begann dann auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Neben ihrer Tätigkeit in der Pilzberatung, veröffentlichte Sie das erste Buch mit Farbfotos zum Thema in deutscher Sprache. Hier auf La Palma hat aber Frau Dähncke auch das Interesse der Palmeros für die Pilze geweckt. Auch wenn es nach wir vor so ist, dass eher die zugereisten in den Wald gehen um zu sammeln, hat man hier, vor ihrem Wirken, keinen Pfifferling auf die wohlschmeckenden kleinen Knubbelmänner gegeben. Auch wenn Frau Dähnke in den letzten Jahren etwas kurzer getreten ist, gilt Sie nach wie vor als die große Fachfrau auf dem Gebiet der Pilze auf den Kanaren, was sogar dazu geführt hat, dass sich im letzten Jahr, ein durchgeknallter Unsympath aus den USA, der mit Hitlergruß und Weidelinterview auf sich aufmerksam macht, bei ihr gemeldet hat, weil er als wichtigster und reichster Mensch der Welt, der Ansicht war, dass Frau Dähnke ebenfalls recht wichtig sei. Wer sich für das Thema, also die Pilze, nicht den XXXer, interessiert, der wird beim Konkursbuchverlag in Tübingen fündig, bei dem Frau Dähncke ihre Bücher veröffentlicht hat.

Bald schon, so verspricht das Cabildo, auf Nachfrage der ewig nervenden Opposition, sein das Bauprojekt an der Zufahrtnach Los Tilos fertig. Man könne sogar mit Ende des Monats rechnen, wobei man wissen muss, dass man da in der Planung hinterherhängt. Fast pünktlich zum Ende der touristischen Wandersaison soll es nun also soweit sein, was den Besucherzustrom am Cubo de La Galga, wegen wiedergewonnener Alternative im nordöstliche Wanderterritorium, sicherlich wieder verringern wird. Man hat an der Zufahrt, die wegen Steinschlags und Erdrutschen zum Gefahrengebiet ernannt wurde richtig zugelangt. Eine Galerie, also ein seitlich offener Tunnel wurde da an den Hang gebaut, damit den Leuten auf der Strecke nichts auf den Kopf oder auf das Auto fallen kann. Lieferschwierigkeiten beim verwendeten Material hätten, so die Inselregierung, dafür gesorgt, dass sich die Fertigstellung, die eigentlich schon auf Dezember prognostiziert war, verzögert habe.