Wenn wir Gäste empfangen, die nach Las Manchas müssen, dann schicken wir diese manchmal, auch weil wir die Ankünfte immer koordinieren müssen, meistens sind es ja mehrere am Tag, erstmal noch zum Einkaufen, alldieweil es da drüben, hinter der Lava, ja an entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten fehlt. Wenn man, nach einer langen Anreise, dann nochmal los muss, entweder nach Fuencaliente oder nach Los Llanos, dann ist das ja nicht wirklich prickelnd. Jetzt hat sich aber tatsächlich was getan. Seit einer Woche gibt es in der ehemaligen Tankstelle von Las Manchas ein kleines Geschäft, dass man im ersten Moment nur im Vorbeifahren erspähen kann. Erstaunlich war, dass da sogar heute, am heiligen Sonntag, die Tür offen war. Da kann man also mal nachfragen. Es war nicht viel los und der jung anmutende Südamerikaner, der da hinter dem Tresen lehnte ging sofort in Habachtstellung, um zu schauen, ob der Gringo den was kaufen möchte. Der wolle aber nur schauen und Informationen haben, habe ich dem dann gesagt. Die Informationen waren ganz erhellend und durchaus erfreulich. Der Laden hat nämlich von Montag bis Sonntag geöffnet, jeweils von 7Uhr bis 21Uhr. Und die ganze Geschichte macht einen recht guten Eindruck. Es handelt sich auch eher um einen Minisupermarkt, als um einen Tante-Emma-Laden. Und man bekommt da alles von Wasser bis Wein, vom Brot bis zum Präservativ und vom Spüli bis zur Schoki. Natürlich sind die Sachen teurer als beim Lidl oder im Dino, aber es ist ein kleiner Laden und der einzige im Viertel. So gesehen könnte die Geschichte also tatsächlich klappen, wobei das eben auch davon abhängig ist, wie viele Leute da hingehen und vielleicht auch nur eine Kleinigkeit kaufen. Wer also da Urlaub macht, der weiß nun, wo es frisches Brot für den Morgen und frisches Bier für den Abend gibt. Wenn die Rechnung der Betreiber aufgeht, wäre das eben auch zum Wohl der Menschen die in Las Manchas leben. Je mehr Infrastruktur da entsteht, desto höher die postvulkanische Lebensqualität.
