Mehr Wasser und weniger Arbeitslose

Alles ist relativ, auch die Geschichte mit dem Wasser. Wenn es aber regnet, wie eben auch in diesem Winter, dann füllen sich auch unsere Wasserbecken. Der kluge Mensch füllt vor, für den heißen und trockenen Sommer. Und so sind wir nun bei einer Füllmenge von 45 % angekommen, was, verglichen mit den vergangenen und eher Wasserarmen Wintern schon ganz gut ist. Relativ ist es aber wenn man sich die einzelnen Staubecken betrachtet. Während die einen bereits randvoll sind, ist unser Hauptbecken in La Laguna de Barlovento erst bei 20% angelangt. Bedenkt man dabei, dass das Riesending quasi die Hälfte der theoretischen Wasserreserven der Insel ausmacht, kommt man am Ende eben nur auf eine Gesamtmenge von 45%, auch weil das zweitgrößte Becken (Vicario in Tijarafe) gerade einmal auf 24% kommt. In Summe haben wir aber gerade rund 2,1 Millionen Kubikmeter an Wasser vorrätig. Im September, also zu beginn des Winters, sah das alles noch ganz anders, und eben auch weniger erfreulich aus. Da waren die Becken gerademal zu 18% voll, und man hatte tatsächlich Befürchtungen, dass ein weiterer trockener Winter uns dieses Jahr in arge Schwierigkeiten bringen könnte.

Wir haben hier einen Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau, was mit unserm vermaledeiten Vulkan zu tun hat. Da dieser immer auch im Auftrag der momentan Regierenden arbeitet, werden entsprechende Meldungen stehts hervorgehoben. Allerdings sind die Zahlen dann eben doch erstaunlich, und deshalb ist es folgerichtig, dass Hector Izquierdo da etwas dazu sagt. Dabei muss man wissen, dass man ja immer, wenn es um Arbeitslosenzahlen geht einen Bezugspunkt benötigt. Im Prinzip könnt man hier den Vulkan nehmen und sogar Covid, weil wir ja eben doch mächtig vom Tourismus abhängig sind und die reinen übernachtungszahlen noch nicht ganz auf dem vorkriselnden Level angekommen sind. In Spanien und vor allem auf La Palma gibt es aber noch ein ganz anderes Datum, das als Bezugspunkt angesehen werden muss, nämlich die Finanzkrise die 2008 das Land und die Insel erschüttert hat. 2008 lag die Arbeitslosenquote bei 14,72% und ist in den Folgejahren bis 2013 auf 35,45% angestiegen, was einer der höchsten Werte in ganz Spanien war. In den Folgejahren ging die Arbeitslosigkeit dann aber stetig zurück, wobei Herr Isquierdo betont, dass es eben gleichzeitig einen entsprechenden Bevölkerungsschwund gab. Nun sind wir aber plötzlich bei einer Arbeitslosenquote von 14,07% angelangt, was tatsächlich Werte sind, die so niedrig sind wir vor der Finanzkrise. Gleichzeitig gab aber dann in den letzten Jahren ein Bevölkerungswachstum, und im Ganzen bedeutet das, dass nicht nur die Quote entsprechend niedrig ist, sondern auch die Zahl der sozialversicherten Beschäftigen höher liegt, als noch im Jahr 2008. Herr Isquierdo betont, dass die Geschichte also entsprechend positiv zu bewerten sei, auch in Anbetracht der Tatsache, dass man ja Angst hatte, dass der Vulkan uns eher in Kontor hauen würde. Aber auch hier ist die Sache eben relativ zu sehen. Bei dem ganzen Schaden, den der Feuerberg angerichtet hat darf man nicht vergessen, dass uns da eben nun auch entsprechende Gelder zum Wiederaufbau zugutekommen. Und so ein Konjunkturprogramm schafft dann eben auch Arbeitsplätze. Da wird an allen Ecken und Enden gebaut, was wiederum Arbeitskräfte nötig macht. Andere erhalten nach wie vor entsprechende Unterstützung zum Aufstocken, und da muss man vielleicht auch noch die nächsten Jahre abwarten, ob die so gesicherten Arbeitsplätze dann noch da sind.