Wir haben einen neuen Verein auf der Insel. Die Imker wollen sich organisieren und die Clubgründung soll am nächsten Samstag im Theatro Chico in Santa Cruz der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die eigentliche Gründung liegt schon etwas zurück, aber man tut sowas ja nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil man ein gewisses Interesse verfolgt, und ein solcher Zusammenschluss auf dem Weg der Zielerreichung ganz hilfreich sein kann, wenn man da mit gemeinsamer Stimme spricht und nicht jeder Bienenzüchter einzeln seinen Kommentar abgeben muss. Es geht nämlich um den Schutz. Zum einen der einheimischen Bienenrasse, Abeja Negra, die sich hier auf den Kanaren durch die spezielle Lage schon vor langer zeit entwickelt hat, und deren Fortbestand durch die Einführung von fremden Bienenvölkern gefährdet ist. Seitens der kanarischen Regierung gibt es bereits ein Programm seit 2001, mit Ursprung auf La Palma und der späteren Ausweitung auf die anderen Inseln. Die Bienenrasse gilt als äußerst sanftmütig und ist deshalb bei Hobbyimkern ein beliebtes Tierchen. Der imkerverein Abeja Palmera (palmerische Biene) will aber nicht nur die Bienenrasse schützen, sondern auch den Honig als geschütztes Produkt, mit entsprechender Herkunftsbezeichnung, weil man denkt, dass sich der Honigtopf so besser auf der Insel und auch im Ausland vermarkten werden könnte. Der Weg ist aber etwas weiter und man ist da auch auf die Mithilfe der Politik angewiesen, weswegen das ein mittelfristiges Ziel sein soll. Was man aber kurzfristig plant, ist eine Imkerei, die gleichzeitig zur Ausbildung von neuen Imkern führen soll. Ein Schulungsprogramm zur artgerechten Haltung und der Pflege von Bienenvölkern soll implementiert werden, auch weil man das Wissen, wie man gegen die Varroamilbe, die die Bestände bedrohen, entsprechend vorgehen sollte. Im Rahmen des Vereins soll so auch die Weitergabe von Königinnen und somit die Schaffung von neuen und gesunden schwärmen auf den Kanaren gefördert werden. Außerdem plant man sogar unsere besonderen Bienenvölkchen auch ab und an nach außerhalb zu exportieren. Ein weiteres ziel des Imkervereins soll es sein, die vielen, von Hobbyzüchtern gehaltenen Bienenvölker, zu legalisieren, die derzeit nicht den offiziellen Vorschriften entsprechen, damit diese in Zukunft auch eine legale Vermarktungsmöglichkeit haben. Hierbei möchte man mit der Verwaltung (Tierschutz und Landwirtschaft) zeitnah eine gemeinsame Leitlinie entwickeln, wie das geschehen könnte.