Es hat heute Nacht geregnet und auch sonst bleibt es unbeständig und etwas zu frisch für die Jahreszeit. Gegend Abend ist ein Gewitter auf die Kanaren gedonnert, und es hat streckenweise heftig geregnet, wobei es eben wieder eine ungleiche Verteilung des Wassers gab. Im Tal waren es um die 20 Liter, in Las Manchas sogar 28, aber den Nordosten hat es, wie eigentlich immer, stärker bewässert als die anderen Gebiete. Da kamen gestern Nacht streckenweise 60 l pro qm runter. Das erfreuliche an der Gewitterfront war aber, dass es eben geblitzt und gedonnert hat, aber eben nicht entsprechend Wind war. Deshalb ist bislang auch nichts von irgendwelchen Schäden bekannt, was erfreulich ist. Trotzdem denkt man, dass es nun aber mal gut ist mit dem beständig unbeständigen Wetter, Der Regen, der ja eigentlich ganz gut ist, nervt mittlerweile gewaltig. Das geht an die Substanz, vor allem bei den Häusern, weil das gar nicht mehr richtig austrocknet, und es dann gerne, neben den Aussalzungen an Wänden und Böden, auch zu Schimmelbildung kommen kann, vor allem wenn die touristischen Besucher der Insel, das Lüftungssystem nicht verstehen. Was natürlich auch, wenn man es nicht gewohnt ist, gar nicht so einfach ist. Im Prinzip lautet das aber, dass man, sobald die Sonne auch nur ein wenig um die Ecke schaut, die Fenster aufmachen muss, damit die Feuchtigkeit rausgeht. Das ist wie beim Auto. Wenn die Scheiben von innen Anlaufen weil es draußen regnet, dann muss die Scheibe runtergekurbelt werden.
Die Frage ist aber nicht nur, wie wir das Wasser aus den Häusern und den klammen Kleiderschränken bekommen, sondern auch, wie wir das in den Süden zur Banane bekommen wollen. Der Vulkan hat ja die Leitung unterbrochen, und die letzte Inselregierung hat der Geschichte schnell Abhilfe verschafft, indem man eine neue Leitung für das Gießwasser über die neu entstandenen Lavadeltas gebastelt hat. Schließlich leben wir nach wie vor zu einem gehörigen Teil von der Landwirtschaft und der Süden, wo die meisten Bananen stehen, will eben auch bewässert werden. Allerdings war der zügige Bau der neuen Pipeline eben wohl etwas zu zügig. Das meint zumindest die Küstenschutzbehörde und hat da gemeckert und geklagt. Und siehe da, das ging so nicht haben die Gerichte entschieden, und nun ist es gewissermaßen amtlich, dass die Inselregierung da nun ordentlich Strafe bezahlen muss. Ganze 2,1 Millionen Euro, werden da nun fällig, weil man sich nicht an die Spielregeln gehalten hat. Das politische Schuldzuweisen geht da natürlich direkt los, schließlich hat die abgewählte Regierung aus PP und PSOE das verbockt, obwohl die die nun am Ruder sind, gesagt haben, dass sie es genau so gemacht hätten, nur eben besser. Natürlich kann man nun darüber diskutieren, ob das staatliche einbremsen in einer offensichtlichen Notsituation da überhaupt angebracht ist, schließlich hat man die Leitung nicht zum Spaß, sondern aus purer Notwendigkeit gebaut, und dann eben mal gar nicht nach den Vorschriften gefragt, und dabei wohl auch darauf spekuliert, dass die einem nun nicht zu sehr auf die Finger hauen werden und Verständnis aufbringen werden. Das mit den Spielregeln ist nun mal aber so, dass die eben gelten und vielleicht hätte man seinen Regelübertritt im Vorfeld entsprechend erklären müssen. Das ist aber nun Schnee von gestern und wir müssen die 2,1 Millionen wohl berappen, wobei man da gerade dabei ist, die Zahlungsverpflichtung in die Zukunft zu verhandeln, vielleicht verläuft sich die Geschichte ja. Das andere Problem, das man da nun aber an der Backe hat, ist die Leitung als solches. Schließlich hätte diese so nie gebaut werden dürfen, und das bedeutete nun eben auch, dass man die theoretisch wieder abmontieren müsste, was dann eben das Wasserversorgungsproblem im Süden wieder aufmachen würde. Verbuddeln ist da gerade in der Diskussion, in der Hoffnung, dass die Küstenschutzbehörde das so akzeptieren wird. Eine Alternative könnte die Verlegung weiter nach oben, entlang der Straße sein, mit einem späteren Anschluss an das Megatunnelprojekt El Remo – Las Indias, was bedeuten würde, dass das eben noch lange so bleibt, wie im Moment und eigentlich nicht gewünscht. Auch eine neue Leitung über den Osten wird diskutiert. Alternativ lässt man es aber erst einfach mal so wie es ist, und schaut was da so kommt. Aussitzen ist das Stichwort, und im Normalfall hat man da auch Erfolgschancen.