Am Donnerstag soll es ungemütlich werden. Besonders gemütlich ist der Winter sowieso nicht. Die pure Menge an Regen ist gar nicht so viel, da sind wir eher bei einem normalen Winter angelangt, die letzten Jahre waren einfach zu trocken. Aber irgendwie hat man das Gefühl, dass es ständig regnet, bzw. eben nicht richtig trocken wird. Und damit liegt die gefühlte Temperatur unter der tatsächlichen, welche sogar eigentlich über der eines normalen Winters liegt. Die Wettervorherstage und die Warnung die die Herrschaften des nationalen Wetterdienstes für den Donnerstag nun rausgelassen haben, hat es vor allem in Sachen Wind in sich und ist im Westen und auf der Cumbre mit Geschwindigkeiten bis 90 km/h und somit orange beziffert. Dazu noch eine gelbe Regenwarnung, was im schlechtesten Fall für die berühmten horizontalen Niederschläge führen kann. Für den Flughafen sind auch bereits Probleme prognostiziert. Gefühlt, und das ist ja gerade Mode, haben wir permanent eine Wetterwarnung auf der Insel. Allerdings ist das, anders als bei anderen Dingen mit der gefühlten Wahrheit ganz nah an der Realität, und hält zumindest was die Zahlen angeht, einem Faktencheck stand. Deswegen tritt nun der Verband der Aktivtourismus- und Ökotourismusunternehmen der Kanarischen Inseln, Ecoactiva Canarias an die Öffentlichkeit und fordert Lösungen. Von den insgesamt 107 Wetterwarnungen, die es im letzten Jahr auf den Inseln gab, hätte es an 86 Tagen Einschränkungen bei den geplanten Touristischen Aktivitäten gegeben. „Dies bedeutet erhebliche Verluste und einen negativen Einfluss auf das Image der Kanarischen Inseln als sicheres Reiseziel für Aktiv- und Ökotourismus“, so vermeldet José Luis Echevarría, Präsident von Ecoactiva Canarias. Am stärksten betroffen sei dabei La Palma gewesen, mit ganzen 72 Tagen, kurz vor Gran Canaria mit 69 und El Hierro mit 68 Ausfalltagen. Das gehe massiv ins Geld, man rechnet im Schnitt mit Einnahmenverlusten von 700 – 1.000 Euro am Tag pro Unternehmen. Wenn man den Spaß jetzt mal Gut Will mit den 700 Euro hochrechnet, dann kommen wir auf Einnahmen von über 250.000 Euro pro Jahr die ein Durchschnittsunternehmen hat, was schon eine ganz gewaltige Summe ist und vielleicht, wenn es um die Zielsetzung des Verbandes geht, gar nicht mal der cleverste Ansatz ist. Schließlich wollen die nämlich einen Ausgleichsfond, für ihre Wetterbedingten Verluste haben, und wenn man da aber Zugibt, wieviel Geld da im Notmalfall ins Kässchen rauscht, dann wirkt man plötzlich gar nicht mehr so bedürftig. Die Wetterkapriolen seien nicht die beste Werbung für die Kanaren als sicheres Reiseziel und deshalb fordert man da nun tätig zu werden. Das ist fein, und ich als Ferienhausvermittler möchte da auch ganz gerne meinen Bedarf anmelden, schlie0ßlich ist die nasskalte Wetterlage auch keine Werbung für mein Geschäft. Frieren kann man auch in Deutschland, da braucht man in den kommenden Jahren ja nicht auf die Kanaren reisen. Die Zuständigen sollen da gefälligst was machen mit dem Wetter, sonst kommt da keiner mehr. Das ist natürlich exorbitanter Blödsinn, aber die die wünschen sich einen anderen Umgang mit den Wetterwarnungen. Durch die Blume möchte man einfach weniger davon haben, alldieweil da das Geschäft eingeschränkt wird. Wenn die Anbieter solcher Gruppenaktivitäten nämlich trotzdem losgehen, dann tragen die das Risiko, wenn was passiert. Wenn nicht gewarnt wird, und die Wandertruppe gerettet werden muss, dann ist man aus dem Schneider. Und da kommen wir eben wieder zu der Frage, wie zuverlässig die Warnerei ist. Die Anbieter hätten ganz gern weniger davon, weil es eben oft genug vorkommt, dass gewarnt wird, aber am Ende gar nichts schlimmes passiert. Auf der anderen Seite empört man sich dann darüber, dass, wie letzte Woche, bei Regen Wanderer aus der Caldera geholt werden müssen, weil der Kessel plötzlich vollläuft. Was soll man als Wetterdienst da also machen. Vorsichtig sein, und den Kommerziellen die finanzielle Tour verderben oder eben abwartend, mit dem Risiko, dass da auch welche gerettet werden müssen oder gar zu Schaden kommen. So einfach ist es eben nicht, genau vorherzusagen, wo es am Ende windet, regnet oder gar schneit. Das alte Spiel mit der Insel im Atlantik. Zu der Calderasache bleibt übrigens noch zu sagen, dass es wohl schon an einer Wetterstation am östlichen oberen Rand fehlt. Allerdings ist es, wenn die Warnung dann rausgeht, sprich die Station meldet, dass es heftig regnet, eben vielleicht schon zu spät, da ist das Wasser ja schon da, und die individualtouristischen Wanderer sind längst im Kessel drin auf der Tagestour. Das würde bedeuten, dass man einfach pauschal, noch früher und vorsorglicher warnen müsste. Oder man sagt, dass wenn Regen droht, eine Tour durch die Caldera einfach kreuzgefährlich werden kann und das dann schiefgehen könnte. Dann würde man allerdings eines der wichtigsten touristischen Pfründe von La Palma den Winter über, zumindest bei einem solchen wie dieses Jahr, zu Disposition stellen. Und das ist eben schwierig einem Urlauber der eine Woche hier ist klar zu machen, dass er auf die vorfreudig erwartete Calderabegehung am besten verzichten muss, weil es vielleicht noch regnen könnte.