Wieder einmal laufen Meldungen über das Zustandekommen des Vulkanausbruchs durch die Medien, weil einige Wissenschaftler ihren Erkenntnisgewinn in entsprechenden Publikationen veröffentlicht haben. Carlosnormalpalmero wünscht sich bei so etwas immer einen eigenen Erkenntnisgewinn, aber letztlich nützt uns Laien das nicht so richtig etwas. Wir würden ja gerne kapieren, was da passiert ist, und, man darf ja mal träumen, etwas an die Hand bekommen, wie sich sowas vermeiden lässt. Das ist natürlich Blödsinn, trifft aber eben die Erwartungshaltung in einer Bevölkerung, die von dem Biest arg gebeutelt wurde. Wenn also die Geologen nun erklären, warum was passiert ist, dann nützt uns das im Normalfall gar nichts. Vor allem, weil eine Erklärung im Nachgang eben nichts mehr rückgängig macht. Noch mieser wird es, wenn der Erkenntnisgewinn im Prinzip aussagt, dass man eben nichts mitbekommen hat, und das bedeutet, dass es in Zukunft eben wieder genau so kommen könnte. Erklärt hat man uns nämlich, dass das Magma, das sich da an die Oberfläche gearbeitet hat, sich schon 10-15 Jahre vor dem Ausbruch auf den Weg gemacht hat, aber man das so gar nicht mitbekommen hat, alldieweil die Beberei, so wie man sie bei laufender heißer Gesteinssuppe im Erdinneren erwarten würde, so nicht gemessen wurde. Anhand von Gesteinsanalysen und Kristallationsexperimenten hat man verglichen, und festgestellt, dass das Magma, das von unter nachkam, schon Jahre unterwegs war, was man aber nicht wirklich mitbekommen hat. Um es nicht falsch zu verstehen, dass sich etwas getan hat, das wusste man. Schon einige Jahre davor haben uns die Schwarmbeben im Süden der Insel das deutlich gezeigt. Man kann aber nicht reinschauen, und weiß deshalb nicht ganz genau, warum es denn bebt und schwärmt. Was man aber nun weiß ist, dass das Magma von weiter unten, die in die obere Kammer eingedrungen ist entsprechend heißer war und auch weniger Wasser enthielt. Am Ende erklärt das dann auch warum die Lavaströme einmal zähflüssig waren und einmal recht schnell unterwegs. Und es erklärt auch, dass man bis zum Tag des Ausbruchs eigentlich davon ausging, dass die Eruption eher kleiner ausfallen würde. Erst als der Korken rausgeflogen war, stellte man fest, dass dann richtig Bewegung auch von weiter unter im Gange war, und man hat sofort, die recht milden Prognosen über den Haufen geworfen. Zwar hat sich das Material früh in Bewegung gesetzt, kam aber eben nicht in die obere Kammer, die unter verschärfter Beobachtung stand. Erst als es dann losging floss es zügig nach oben. Die chemische Analyse der Zusammensetzung der Mineralien hat nämlich ergeben, dass es bis zum Ausbruch kaum eine Zufuhr von Material aus der unteren Kammer gegeben hat. Aber die Wissenschaftler sagen nun, dass die Analysen sehr wohl etwas bringen. Die Tatsache, dass man die Magmabewegungen nicht registriert hat, gibt eben den Hinweis, dass man in der Zukunft da anders hinschauen muss. Die derzeitigen Instrumente, die man für Magma in einer gewissen Tiefe zur Verfügung habe, seien folglich für diese Art von Vulkan nicht präzise genug. Die Geschichte, dass man einen Ausbruch ganz gerne vorhersagen möchte, ist was Ort und Zeitpunkt angeht, schon recht kniffelig. Noch schwerer wird es aber die Grüße und die Flogen zu prognostizieren. Aber da hat man nun eben etwas festgestellt, was in der Zukunft recht hilfreich sein könnte. Dass das Material von ganz tief unten kam, das wusste man. Aber neu ist eben die Erkenntnis, dass es schon lange in Bewegung war, und man das einfach nicht mitbekommen hat, die ist neu. Deshalb kann das für die Zukunft, wenn man da genauer hinschaut, eben schon etwas bringen.