Im Parque Antonio Gómez Felipe, das ist der Park, der sich am Ortsausgang von Los Llanos in Richtung La Laguna auf der rechten Seite befindet, und wo sich auch die Yogagruppen zum Sporttreiben und die Jugendlichen zwecks Erwerbs diverser Substanzen einfinden, gibt es nun eine Ausstellung die die Gemeinde Los Llanos gemeinsam mit der Bürgervereinigung „Sociedad Velia de La Laguna“ zu verantworten hat. Der Name lautet „Chimeneas que se llevó el volcán“. Und wie der Name schon sagt, sind dort Fotographien von Schornsteinen zu sehen, die es nun, weil der Vulkan diese unter sich begraben hat, nicht mehr gibt. Der Bürgermeister von Los Llanos Javier Llamas, ganz in seiner traditionellen Art, kommentiert das mit dem Hinweis, dass dies eine Erinnerung an unser volkstümliches Erbe und die Stadträtin spricht von “Anerkennung der Generationen vor uns, ihrer Bräuche und ihrer Lebensauffassung“. Ob das mit den Generationen vor uns so zu sein hat, das weiß ich nicht wirklich. Schließlich ist die Generation, deren Häuser in La Laguna verschüttet worden sind, die gleiche, die es immer noch gibt. Es geht also vielleicht gar nicht um altertümliche Schornsteine, wie sie z.B. vor 100 Jahren gebaut wurden, sondern um das Haus das unter dem Schornstein steht. Da ist es dann auch egal, ob das Haus oder der Kamin traditionell oder gar modern gemauert wurde, sondern es geht um den Verlust eines halben Dorfes. Und wenn man nun die Geschichte eben nicht nur aus Sicht der einzelnen Person, die dort Ihr zuhause verloren hat betrachtet, sondern diesen kollektiven Verlust für die Insel und auch deren Besucher, die hier teilweise ein zweites „zuhause“ gefunden haben betrachtet, dann haben die verschwundenen Schornsteine eine ganz gute Symbolik. In Anbetracht der Tatsache, wie hier teilweise versucht wird den Vulkan touristisch zu vermarkten, ist das erst einmal eine gute Sache und zeugt dabei auch von einer gewissen Sensibilität, die man an anderer Stelle vermisst. Und natürlich verstehe ich auch, dass der Vulkan eine gewisse touristische Relevanz hat. Für die Menschen die im Aridanetal leben, hat der Arsch aber nichts sensationelles, sondern ist mit traumatischen Erfahrungen verbunden. Todoque war eben mehr als eine Anzahl von Häusern, und halb La Laguna eben auch. Wenn also nun die Touristen mit Bussen an die neuen sensationellen Aussichtspunkte gekarrt werden, da dann staunend aussteigen und feixend und beglückt Häuser erspähen, in die die Lava reingelaufen ist, dann hat das für die Leute in der unmittelbaren Umgebung einen faden Beigeschmack. Selbst der Eigentümer eines versunkenen Hauses zu sein, mag man sich in dem Zusammenhang gar nicht vorstellen. Das soll auch gar kein Vorwurf an die Touristen sein, zum einen bekommen die das eben so präsentiert, sind dann aber gleichzeitig in ihrer Normalität recht weit weg von dem was hier geschehen ist. Anders verhält sich das meist mit den Stammgästen der Insel. Auch für die war Kaffeetrinken auf dem Kirchplatz von Todoque vielleicht auch ein fester Bestandteil ihres Aufenthaltes hier war, und das ist nun mal alles weg und nur noch eine Erinnerung. Die Ausstellung wird es, zu den Öffnungszeiten des Parks, noch bis zum 12. Mai geben. Im Anschluss wird sie dann auf die Plaza nach La Laguna verlegt.