Seit geraumer Zeit plant man eine Sanierung der LP3 im oben Abschnitt gleich nach dem alten Tunnel, bzw. ab der engen Kurve, bis zur Brücke, wo dann wieder die Fahrspur von West nach Ost durch den neuen Tunnel ansetzt. Der Belag ist alt, und die Kurve ist eng. Hinzu Kommt, dass dieser Abschnitt, wegen der Spur nach El Pilar eben nur einspurig in jede Fahrtrichtung ist, und man erst unter der Brücke die Überholstrecke erreicht. Der Plan ist nun, dass man ab der „Kastanienkurve“ (die wird hier wirklich so genannt), bis zur Brücke eine dritte Fahrspur mit anbauen, so dass man da zügiger überholen kann. 900m ist die Strecke und das Cabildo legt großen Wert darauf mit zu teilen, dass man das nicht nur wegen der Verkehrssicherheit macht, sondern vor allem um dem Wunsch der Bürger, die das schon lange fordern würden, Rechnung zu tragen. Das ist natürlich immens wichtig zu betonen, nicht dass noch einer behauptet, dass das gar nicht nötig sei. Der Zeitgewinn, den man durch überholen erlangen kann, ist freilich nur gering, weil die Höchstgeschwindigkeit sowieso limitiert ist und man kurz darauf eh wieder runter bremsen muss, weil man am Besucherzentrum auf 50km/h abbremsen muss, möchte man kein Foto von sich haben. Auch wenn der gewinn an Zeit gering ausfällt, bleibt aber dennoch der psychologische Effekt. Sollte man auf seinem Weg nach Westen einen verkehrstechnischen Schleicher ab dem Tunnel vor der Nase haben, dann will man da vorbei. Die Überholspur kommt dann unter der Brücke und ist recht kurz, was dafür sorgt, dass der genervte Hinterherfahrer, da spreche ich aus eigener Erfahrung, an der Stelle mächtig aufs Gas drückt, um das unliebsame Hindernis hinter sich zu lassen. Wenn da aber eine ganze Schlange hinter dem Schleicher herkommt, dann wird es eng, weil die Überholstrecke eben kurz ist und möglichst viele noch vorbei wollen. Für den ganzen Ausbau sind 2,2 Millionen veranschlagt und es soll auch die Kastanienkurve entschärft werden, sodass da LKWs besser um die Ecke kommen. Ein Termin für den Baubeginn ist derzeit noch nicht bekannt. Drei Firmen haben ihre Angebote eingereicht und wenn dann der Zuschlag vergeben sein wird, dann könne losgebaggert werden, so die Pressemitteilung der Inselregierung.
Und dann gibt es gerade etwas zu lachen auf den Kanaren. Die konservative PP in Madrid hat heute Morgen ihre Propagandamaschine angeworfen und ein eindeutig KI-generiertes Bild entworfen, auf dem zwei Arbeiterinnen und zwei Arbeiter Spanien auf den Schultern tragen. Zum „Tag der Arbeiter“ hatte man folgendes zu sage: „Wenn die Regierung den Tag der Arbeiter feiern möchte, dann solle sie doch damit anfangen deren Steuern zu senken und ihnen ihr Geld zurückgeben“. Der Post war kurze Zeit später verschwunden, allerdings vergisst das Internet nichts und die entsprechenden Screenshots wurden bereits gemacht. Da ist der künstlichen Intelligenz nämlich ein Bock passiert. Das spanische Festland war schön abgebildet ebenso die Balearen. Da wo aber eigentlich die Kanaren zu sehen sein sollte, waren die hawaiianischen Inseln abgebildet. Man weiß gar nicht, was man erschreckender findet. Entweder die laden so einen Quatsch ungeprüft bei dem muskischen Propagandakanal hoch, oder sie checken es durch, checken dabei aber nicht, dass Hawaii nicht zu Spanien gehört. Beide Varianten lassen einen froh sein, dass die Leute gerade in der Opposition sind. Natürlich stürzen sich nun die Leute darauf und haben ihren Spaß damit. Einmal den Screenshot hochgeladen, und daruntergeschrieben „es ist 13:14 Uhr in Spanien, Hawaii ist 12 h hinterher“, analog zu der einen Stunde der Kanaren, die bei jeder Zeitdurchsage in Spanien genannt wird. Souverän reagierte auch die angesprochene Regierungspartei PSOE die ihrerseits bei X reagierte und die „Freunde von der PP“ aufforderte den Einsatz von KI für absolut jeden Blödsinn in Zukunft doch einfach zu lassen, weil das eben weniger peinlich sei. Und natürlich setzte man noch einen drauf und textete, dass man die Steuern von absolut allen und jedem (also nicht nur der Arbeiterschaft) ja auch für die kostenlose Schulbildung verwenden würde, was am Ende dazu führen kann, dass man sich in Sachen nationaler Geografie auskennen würde. Sohnemann und ich witzeln nun natürlich auch schon den halben Tag rum, was wohl passieren wird, wenn der dumpfe Donald auf der anderen Seite des Atlantiks von den Annektionsplänen erfährt. Normalerweise will der ja mehr Land haben, als er schon hat, also Grönland und/oder Kanada. Wenn die Spanier nun auf dem Weg ihre Fühler nach Hawaii ausstrecken, dann findet der das vielleicht gar nicht so witzig. Vielleicht sollte man dem mal schreiben, dass das ein Versehen war, bevor sonst plötzlich Flugzeugträger unter US-Flagge vor Galizien in Stellung gehen.
