Das sind viele

Die Hafenbehörde aus Santa Cruz hat die Zahlen für den Monat März veröffentlicht. Und damit lassen sich auch die Zahlen für das erste Quartal zusammenfassen. 229.126 Passagiere sind da angekommen in den ersten 3 Monaten des Jahres. Die setzten sich aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Und das lässt schon aufhorchen, weil es, vor allem in einem Bereich einen massiven Anstieg zum Vorjahr gegeben hat. 135.441 davon kamen nämlich mit dem Kreuzfahrtschiff. Im Vergleichszeitraum aus dem Jahr 2024 waren das nur 86.708, was einem Anstieg von über 56% entspricht. Ob dieser Anstieg nun gut für uns ist, dass ist schwer zu sagen. Monetär bringt das, vor allem die einzelhändlerische und gastronomische Wirtschaft der Inselhauptstadt sicherlich voran. Auch wenn die Leute fast immer Vollversorgung auf dem Dampfer gebucht haben, geht man dann doch eben ein wenig shoppen oder nimmt beim Landgang einen Kaffee zu sich. Auch die organisierten Ausflüge, über die man ja denken kann, was man will, bringen der Insel Einnahmen und Arbeitsplätze, und sei es nur, dass TILP dafür zusätzliche Busfahrer benötigt. Wer aber glaubt, dass die Kreuzfahrer hier ankommen und sich in unsere Insel schockverlieben, und deshalb regelmäßig hier ihren Jahresurlaub verbringen werden, der hat die Sache mit dem besonderen La Palma Publikum nicht verstanden. Die nackten Zahlen würden übrigens bedeuten, dass da täglich im Schnitt etwas über 1.500 Leute anlanden. Wenn dann ein beträchtlicher Teil davon gemächlich durch die Altstadt der insularen Hauptstadt flaniert, dann geht das mengenmäßig ja auch noch, weil sich das über den Tag und über die Stadt verteilt. Allerdings läuft die Rechnung aber nicht so einfach. Die Schiffe, und vor allem die großen Kähne kommen ja nicht schön verteilt. Einen Tag ist gar nichts los und an anderen stehen drei große Pötte im Hafen und Heerscharen von weißbeinigen Briten bewegen sich zwischen Mole und Altstadt hin und her. Für die Menschen die in der Altstadt leben, ist dann das auch manchmal schon wieder zu viel des Guten und man hört da immer wieder Klagen. Spannend an der Geschichte ist aber nicht nur der Anstieg der schieren Zahl der Kreuzfahrer, sondern die Gründe dafür. Es ist ja nun sicher nicht so, dass die Zahl derer, die sich über die Inseln schippern lassen um denselben Faktor angestiegen ist. Früher war La Palma bei einer Kanarenkreuzfahrt eben oft eher außen vor. Teneriffa und Gran Canaria waren schon immer fest, aber dann gibt es ja noch die anderen Inseln, und da selbst Gomera einen höheren Bekanntheitsgrad hatte wie wir, war das sicher auch ein attraktives Ziel. La Palma war immer irgendwie der Blinddarm. Ist zwar da, aber man braucht ihn nicht wirklich. Allerdings scheinen wir nun für die Reedereien eben doch auf der Landkarte gelandet zu sein. Zum einen liegt das sicher daran, dass uns der Vulkan generell bekannter gemacht hat, was eben zu einem potentiellen Interesse der Gäste geführt hat. Der Ausbruch ist aber nun schon ein Weilchen her, und die ein oder andere Kreuzfahrtsaison ging da schon ins Land. Die Veranstalter wollen aber, im Hinblick auf Wiederholungstäter oder entsprechende Mund zu Mund Propaganda, die Geschichte ja attraktiv gestalten. Und da kommt man zu dem Schluss, dass die Passagiere unsere Insel dann doch ganz fein gefunden haben müssen, sonst würden wir nun ja nicht verstärkt angesteuert werden.

Einen Rückgang hat es übrigens bei den Passagieren gegeben, die mit den regulären Inselfähren fahren. Da sind es fast 10% weniger als im Vorjahr, was sicher auch mit der geänderten Verbindung der Armas zu tun hat. Die Vulcan de Taburiente hatte eben dann doch ein höheres Passagierpotential als der nun eingesetzte Katamaran. Zudem ist das auch nun etwas teurer. Und somit ist es dann eben doch attraktiver gleich die interinsularen Flieger zu benutzen.