Ausgabe Nummer 15 de Transvulcania unserem sportlichen Großereignis ist nun schon. 3.000 Athleten aus 50 Ländern tummeln sich gerade auf der Insel um in den nächsten Tagen über bzw. heute auf den Berg zu wetzen. Heute nämlich geht es los, mir dem vertikalen Kilometer, also 1.000 Höhenmeter (es ist ein wenig mehr) innerhalb kürzester Zeit zu hinter sich zu bringen und als erster/erste im Ziel zu sein um Medaille und Ruhm zu ernten. Wie im letzten Jahr ist Adidas Terrex der Hauptsponsor der Veranstaltung und somit stimmt die Ankündigung der 15. Ausgabe der Transvulcania Terrex eben nur bedingt, weil die Geldgeber in der Vergangenheit regelmäßig gewechselt haben und somit eben auch der offizielle Name der Veranstaltung. Auch unter dem Namen von „Platano Canarias“ ist man in der Vergangenheit schon über die palmerischen Vulkane geflitzt. Nicht ganz klar bei den Geschichten ist natürlich immer, ob die neuen Sponsoren mehr bezahlen oder die alten einfach keine Lust mehrt hatten die Geschichte zu finanzieren. Veranstalter der Geschichte ist das Cabildo bzw. die inseleigene Veranstaltungsfirma Sodepal. Auch das war in der Vergangenheit schon mal anders. Da war die Verantwortung an UTMB (Ultra Trail du Mont Blanc) abgeben, da war die Transvulcania Teil der ganz großen Rennserie. Lustigerweise war dies, als das Rennen einst aus der Taufe gehoben wurde, das große und erklärte Ziel. Als es aber dann soweit war, war man dann doch unzufrieden, weil man eben nur noch Teil der Rennserie war und somit die Verantwortung aus den Händen gegeben hatte. Irgendwie ist die ganze Geschichte nämlich immer noch eine recht lokale Geschichte, obwohl da ein beträchtlicher Teil der Weltelite des Trailrunnings anreist. Von den 3.000 Teilnehmern kommen 44% von den Kanaren, was eben auch daran liegt, dass man den lokalen Sportlern ein gewisses Kontingent an Startplätzen einräumt. Weite 18% sind Festlandspanier und der Rest verteilt sich auf den gesamten Globus. Am Samstag ist dann das ganz große Rennen, also der Ultra, wobei Marathon und Halbmarathon da mehr oder weniger mit integriert sind. Mit unterschiedlichen Start- bzw. Zielankünften kann man da geschickt was machen. Dazwischen, also am Freitag, gibt es noch das Kinder und Juniorenrennen und außerdem noch Verkaufsmessen, für all die Hobbyathleten, die noch eine Profiausrüstung benötigen.
Am Freitag gibt es aber auch noch eine andere Veranstaltung. Die Nachbarschaftsvereinigung und Bürgerplattform „La Graja“ ruft wieder zum Protest auf gegen die große Grube oben in der Nähe der Zufahrt zur Cumbrecita auf. Gemeint ist nicht die Baustelle, für das Staubecken, sondern die Grube die die Firma „Áridos El Riachuelo SL“ da, zwecks Kiesgewinnung betreibt. Das finden die Anwohner nämlich gar nicht mal so dolle, alldieweil das lärmt und staubt. Außerdem ist das eben auch am Rande des Naturschutzgebietes. Die Firma, die da schon viele Jahre baggert und die, wie man sagt, einem der lokalen und kanarischen Politik nahestehenden Unternehmer, mit, wenn es ums Sponsoring einzelner Parteien geht, recht offener Geldkassette, gehört, arbeitet da schon seit vielen Jahren. Der Höhepunkt war erreicht, als es darum ging, dass da auch gleich noch ein Asphaltwerk hingesetzt werden sollte. Die Bürgerinitiative „Riachuelo La Graja“ hat dann eine Demonstration organisiert, und da sind gar nicht wenige Leute erschienen, inklusive der Lokalpolitik, die streckenweise versprochen hat, sich an den Baum zu ketten, bevor man da eine Asphaltkocherei installieren würde. In dem Zusammenhang hat dann die Bürgerinitiative darauf hingewiesen, dass die Grube, die eigentlich renaturiert werden müsste, z einen viel zu tief gebaggert wurde und zum anderen, da im Zuge der „Renaturierung“ allerlei Zeug verklappt wurde, was da nicht verbuddelt werden dürfte. Man hat dann eine Veranstalltung inklusive Vizebürgermeister und gleichzeitig Umweltchef von El Paso in der Casa de La Cultura abgehalten. Und die lokale Politik hat versprochen, dass man der Firma die Lizenz nicht verlängern würde, alldie weil die Vergehen zu offensichtlich seine, und man zum einen die Bürger, aber eben auch die Natur an oberste Stelle setzten würde. Jetzt ungefähr 1,5 Jahre später hat die Firma „Áridos El Riachuelo SL“ eine Lizenz von der kanarischen Regierung die weite 17 Jahre gilt, und es gibt, weil man ja an der einen Stelle nicht mehr buddeln darf, sondern wieder zuschütten muss, ein eingezäuntes Gelände, wo wohl die nächste Grube entstehen soll. Auf persönliche Anfrage beim stellvertretenden Bürgermeister, kam nur ein hilfloses Schulterzucken, nach dem Motto, man hat von oben mitgeteilt bekommen, dass man da die Füße stillhalten soll, und der da machen darf, was er will. Dass sind dann so Geschichten, die passieren, wenn die ein und selbe Partei, von der lokalen, über die Insel bis zur Kanarenregierung am Drücker ist. Da muckt dann keiner auf. Die Bürgerplattform aber eben doch und deshalb ruft man nun zu erneuten Protest auf. An der Kreuzung Pino de Virgin trifft man sich am Freitag um 17 Uhr um den eigenen Unmut deutlich zu machen. Dass die Lokalpolitik diesmal wieder vorbeischaut ist eher unwahrscheinlich. Da sind einige mittlerweile richtig sauer.

Update vom 09.05. 12:30 Uhr:
Die Demo findet nicht statt! Vorerst zumindest. Wir hatten schon spekuliert, ob die Sache, ob des angekündigten Regens vielleicht ins Wasser fallen könnte, aber ob der Regen schuld ist, darüber wissen wir nicht bescheid. Ein neuer Termin steht aber auch wohl auch schon fest. Nun soll am 23. Mai (17 Uhr) demonstriert werden, so wurde uns gerade telefonisch mitgeteilt.