Unser insulares Krematorium, das sich am Friedhof von Las Manchas befand ist ja nicht mehr in Betrieb, alldieweil da die Lava reingelaufen ist, und damit gewissermaßen der Ofen aus war. In der zeit wurden die Verstorbenen mit dem Schiff nach Teneriffa gebracht. Dort wurden diese dann eingeäschert und dann zur Beisetzung zurückgebracht. Der Aufwand war entsprechend. Die Verwandtschaft, die die Toten da begleiten wollten, mussten sich dann immer noch eine Unterkunft suchen, schließlich ging die Geschichte nur über Nacht, was in dem Fall eben nicht schnell war. Nach langer Zeit wurde dann endlich ein neuer Verbrennungsapparat auf der Insel installiert, was die Sache für die Hinterbliebenen erheblich erleichtert hat. Wegen technischen Problemen dauere das alles seine Zeit, im Prinzip handelt es sich nämlich um ein mobiles Krematorium, welches auch nicht ganz neu war. Vor ca. einem Monat kam dann die Nachricht, dass der betrieb eingestellt sei, und die Verstorbenen nun wieder mit dem Schiff unterwegs seien. Das Cabildo hat dann auch schnell reagiert, und versichert, dass man die Verunsicherung und Sorgen der Familien ernst nehmen würde, allerdings würde es sich bei der Geschichte um komplexe Probleme handeln. Man versicherte aber, dass man da dann sei und die Arbeiten schon begonnen hätten, die zur Wiederherstellung des Verbrennungsteiles führen würde. Die Besonderheit der Installation, wahrscheinlich meinen die, dass es sich ja ursprünglich um eine mobile Verbrennungseinheit gehandelt hat, lasse aber keine direkte Lösung zu. Nun gab es aber die Meldung, in der Presse, dass die Geschichte schon etwas länger nämlich seit März, außer Betrieb sei. Und auch der Grund wurde genannt und der lässt aufhorchen. Es wurde nämlich eine Kontrolle durchgeführt und zwar von Sanitario, was analog zum deutschen Gesundheitsamt ist. Also die, die normalerweise Restaurants kontrollieren, ob da hygienisch alles mit rechten Dingen zu geht. Da hatten sich nämlich einige Anwohner, ob der Rauchentwicklung und des Geruches beschwert, und die daraufhin erfolgte Kontrolle ergab dann eben, dass die Temperaturen in der Verbrennungskammer zu niedrig seien, damit eine Verbrennung die den Vorschriften der Gesundheitsbehörde entsprechen würden überhaupt möglich sei. Auch hier reagierte die Inselregierung auf Nachfrage der Presse und teilte erneut mit, dass die man da dran sei, die Ersatzteile bestellt seien, aber man damit rechte, dass es bis zur Wiederanfeuerung des Ofens noch eine Ganze Weil dauern würde. Von eineinhalb Monaten ist da die Rede.
Unterdessen geht das politische Hickhack, in Sachen Schuldzuweisung, was den Nichtbau der LP2 angeht in die nächste Runde. Nachdem sich der amtierende Inselpräsident Sergio Rodriguez zu der Aussage hat hinreißen lassen, dass sein Vorgänger von der PP, Mariano Zapata, der nun in der kanarischen Regierung Minister für den ökologischen Wandel ist, die Geschichte blockieren würde, weil er die Intention habe, der Bevölkerung absichtlich Schaden zu zufügen, hat der das nicht auf sich sitzen lassen und zurückgeballert. Der Vorwurf lautet, dass es alleine dem politischen Unwillen der jetzigen Inselregierung zu verdanken sei, dass man da noch keinen Schritt weiter ist. So habe sich der Inselpräsident geweigert mit der kanarischen Regierung zu kooperieren und darauf beharrt, dass man die Geschichte hier auf der Insel alleine lösen möchte und auf Gutachten und Genehmigungen pfeifen würde. Dass dies aber gesetzlich nicht möglich sei, habe man schon vor der Wahl angemerkt und sei deshalb da schon als „Bremser“ verunglimpft worden. Die Meinung der jetzigen Regierung, nachdem es kein Umweltgutachten brauchen wurde, sei damals schon exklusiv gewesen. Nachdem dann klar war, dass es tatsächlich nicht funktionieren könne, die Geschichte als Notfall, und laufen zu lassen, habe man dann, anstatt sich auf den amtlichen Weg zu begeben, weitere Lücken gesucht, die die Geschichte dann doch noch möglich machen würde. So sei die Argumentation, dass man den Bau, in das eigentlich noch laufende Projekt der Renovierung der Straße zu packen, von Vornerein zum Scheitern verurteilt gewesen, und habe ein weiteres Jahr der Verzögerung verursacht, in der ein richtiges Genehmigungsverfahren längst hätte anlaufen können. Gleichzeitig war es dem Herrn Minister, der während des Ausbruchs und im Nachgang des Öfteren eine nicht ganz glückliche Figur abgegeben hat, was dann eben auch zu einer scheppernden Wahlniederlage sicher mit beigetragen hat, ganz wichtig zu betonen, was er und sein Ministerium alles für die Insel tun würden. So führt er den Bau der Straße nach Los Tilos ins Feld, welcher zügig und gänzlich unbürokratisch abgelaufen sei. Jetzt haben sich auch noch seine Parteigenossen von der Insel zu Wort gemeldet und ihrem ehemaligen Chef den Rücken gestärkt. Carlos Cabrera, von der PP La Palma hat nun nämlich der Aussage, dass die insulare PP das genauso wie der Sergio sehen würde, vehement widersprochen. Zwar habe er recht damit, dass alle auf der Insel einen zügigen Neubau der LP2 über die Lava fordern würden, das würde aber auch die Institutionen weiter oben betreffen. Die Schuld sei ausschließlich bei der momentanen Inselregierung zu suchen, die sich bislang strickt weigern würde, anzuerkennen, dass es gewisse Vorschriften gebe und anstatt sich zu bemühen diese Vorschriften einzuhalten, immer neue Strategien entwickeln würde, die Schuld bei anderen zu suchen. Die LP2 sei nicht wegen politischen Unwillens nicht in Bau, sondern weil es schlichtweg keine Genehmigung gebe und weil man sich zwei Jahre lang nicht um diese gekümmert habe. Stattdessen habe man, um den Rundumschlag noch zu Ende zu bringen, sich lieber um unzählige Feste und Veranstaltungen gekümmert. Wir haben gerade Mal die Hälfte der Legislatur erreicht und die Alphamännchen geben es sich gehörig. Vielleicht muss man das aber gar nicht ganz so ernst nehmen. Es kommt da nämlich noch eine ganz andere Sache hinzu, die man, die man ganz praktisch ignorieren kann, wenn man sich schön gegenseitig die Schuld gibt, dass es nicht funktioniert. Der Neubau der Verbindung zwischen dem Kreisverkehr von La Laguna in Richtung Las Manchas, vorbei an alten Kirchplatz von Todoque, also die alte LP211 stockt nämlich, weil man da Temperaturen von über 250 Grad Celsius an der Oberfläche hat. Es ist also anzunehmen, dass es weiter oben noch erheblich heißer sein wird. Und so ist es wesentlich bequemer, wenn man einem anderen die Schuld für nichteingehaltene Versprechungen geben kann, als damit konfrontiert zu werden, dass es sowieso nicht geht, was übrigens auch schon viele bereits vor der Wahl so benannt haben.