Die Kiesgrube, die da nicht sein soll, aber eine neue Lizenz hat, die 17 Jahre gelten soll, erhitzt weiterhin die Gemüter. Die Rede ist von den Abbauarbeiten oben im Riachuelo, also nahe unserer heiligen Pinie von El Paso und direkt am Eingang zur Cumbrecita. Vom dazugehörigen Asphaltwerk ist gerade keine Rede, das ist politisch gerade niemandem zu verkaufen, aber die Kiesgrube bleibt eben, bzw. ist da ein neues Loch in Arbeit und die Bürgerplattform La Graja geht dagegen auf die Straße. Eigentlich dachte man, dass man da das eigene Rathaus auf seiner Seite hätte, schließlich wurde bei einer öffentlichen Versammlung, seitens des stellvertretenden Bürgermeisters und gleichzeitig Consejal für Umwelt und Tourismus, versprochen, dem baggernden Treiben, mittels Nichtverlängerung der Lizenz, Einhalt zu bieten. Jetzt ist eben aber eine Lizenz da, und man schaut in die Röhre, bzw. ins Baggerloch. Die Vertreter der Bürgerplattform La Graja sind da entsprechend sauer, weil das, zum einen so mir nichts dir nichts über die Bühne ging, und weil man vom Rathaus, das man ja fest auf seiner Seite wähnte, da gar keine Information bekommen habe. Omar Hernandez hat nun der Zeitung „El Periodico de La Palma” Rede und Antwort gestanden und dabei betont, dass man da weiterhin fest auf der Seite der Bürger stehen würde und absolut gegen die 17 weiteren Jahre sei, die da nun gebaggert werden soll und betont, dass man gerade dabei sein, entsprechende Einwände, die man da rechtlich, von Seiten der Gemeinde erheben könne, zu prüfen, und man gehe davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu einer Veränderung des Sachverhaltes kommen würde. Man sei gerade auf der Suche nach Verfahrensfehlern und die ganze Geschichte sei mit dem Plan der momentanen Stadtregierung für das Gebiet da oben, nicht in Einklang zu bringen. Die Verlängerung der Lizenz sei vom kanarischen Industrieministerium erteilt worden, und man sei im Vorfeld auch nicht gefragt worden, was den die Haltung der Gemeinde dazu sei. Nun kommt aber wirklich der kritische Punkt zu der Sache. Bei so einer Genehmigung gibt es immer eine gesetzliche Einspruchsfrist. Die Bürgerplattform La Graja ist deswegen entsprechend sauer, weil man da eben aus dem Rathaus nichts gehört habe und so die Einspruchsfrist abgelaufen sei. Und hier wird die Begründung dünn, warum das so passiert sei. Omar betont nämlich, dass weder er, noch sein Chef der Bürgermeister, diese Mitteilung auf den Schreibtisch bekommen hätte. Somit habe man ja die Information nicht weitergeben können. Als Grund nennt er menschliches Versagen, was aber nicht genauer definiert wird. Gleichwohl sei man aber weiter an der Seite der Protestler und suche nach Möglichkeiten, das ganze Ding noch zu stoppen. So gesehen sei das noch nicht zu spät. Aber natürlich reicht die Begründung mir dem menschlichen Versagen nicht wirklich. Bedenkt man nämlich, wie sehr die Geschichte die Gemüter in der Gemeinde erregt, und die eindeutige Positionierung seitens der Stadtoberen, dann verwundert es eben doch, dass einem so eine Frist rausgeht, weil man, wegen „menschlichen Versagens“ keinen Zettel auf den Schreibtisch bekommen hat. Wenn man nämlich weiß, dass da eine Fristverlängerung im Busch ist, dann muss man da ja dahinter her sein, und sich auch regelmäßig drum kümmern, was da der Stand der Dinge ist. Wenn man das nicht kann, weil man die ganze Zeit irgendwelche Veranstaltungen und Fototermine hat, dann muss man einen Untergebenen darauf ansetzten. Wenn der dann menschlich versagt, dann trägt man aber immer noch die politische Verantwortung dafür, dass man einen Versager darauf angesetzt hat. Und denen im Rathaus ist tatsächlich nicht zu unterstellen, dass die in dem Zusammenhang ein falsches Spiel spielen. Allerdings gibt es eben auch immer politische Zwänge innerhalb der Parteistruktur. Und die Coalición Canarias ist eben auf allen drei Ebenen, also Gemeinde, Insel und Kanaren am Ruder. Allerdings rudern die eben auf kanarischer Ebenen gar nicht alleine, sondern zusammen mit der PP. Und in den letzten Wochen gab es da eben zumindest auf der Insel richtig Zoff, zwischen den Politikern der beiden Parteien, weil man sich gegenseitig die Schuld am Nichtbau der LP2 zuschiebt. Und da ist es eben passend, dass das Ministerium für Industrie von der PP geführt wird. Die Lizenzverlängerung ist ja auch schon ein Weilchen da, aber dass man nun öffentlich hinsteht, und die Schuld den anderen gibt, das passt zumindest in das momentane Geplänkel zwischen den beiden Parteien.