Die Endesa meldet, dass man nach Mittel und Wegen sucht, um künftige Stromausfälle zu vermeiden. Was selbstverständlich klingen mag, ist aber eine Meldung wert. Panik macht sich nämlich reit, was passieren könnte, wenn nun, während unserer Bajada der Jungfrau vom Schnee, die Lichter ausgehen würden. Also verspricht man da Sicherungen einzubauen, dass da nichts passiert. Schließlich wird es da zu erhöhtem Strombedarf kommen, zum einen, weil da extrem viele Leute auf der Insel sein werden zum anderen, weil da viele Veranstaltungen sein werden, die an der Steckdose hängen. Von Riesenkonzerten, über kleine Veranstaltungen, bis zum hellausgeleuchteten Zwergentanz, alle wollen Strom und das ohne Probleme. Deswegen wird uns nun ein „Spezialplan zur Risikominimierung“ versprochen, damit wir, bei unserem großen Fest auch stehts im richtigen Licht dastehen. Spannend ist das schon, dass man sich da offensichtlich mehr Sorgen über ein Fest macht, als über eine Energiesicherheit im Allgemeinen. Aber das zeigt eben, was uns hier wirklich wichtig ist. Natürlich beschweren sich die Geschäftsleute, wenn über Stunden der Strom weg ist, und die Gefriertruhe aufraut. Man könnte sich auch Gedanken machen, was das für Gefahren in Sachen Infrastruktur, Notrufe, Verkehrssicherheit und alles bedeutet. Das kann auch mal gewaltig schief gehen, wobei wir das eben entspannter sehen, schließlich ist, wenn man ehrlich ist, in den letzten Jahren da nicht viel passiert. Früher war das aber nicht so selten, dass Stromausfall war, und wir haben das immer überlebt. Sollten die Zwerge aber im Dunkeln tapsen und dann ohne elektrisch verstärkte Musik rumstehen, dann ist aber das Problem da.
Acrostira euphorbiae García & Oromí nennt sich das scheue und seltene Wesen, das es vielleicht doch packen könnte zu überleben. „Cigarrón palo palmero” wird die Heuschrecke hier genannt und, wie der Name schon sagt, ist das ein endemisches Tierchen, kommt also nur auf La Palma vor. Und da eben nicht mal überall, sondern nur auf der Westseite und da auch nur zwischen Puerto Naos und El Charco. Da das Tierchen erst im Jahr 1992 entdeckt wurde, wäre es zwar denkbar, dass es noch woanders auf der Insel welche hat, die Viecher sind aber extrem scheu und auch sehr gut getarnt. Der Beobachter hat es also schwer dem Tier bei zu kommen. Die Heuschrecke lebt auf den Tabeibapflanzen, also den Wolfsmilchgewächsen, die hier beheimatet sind, und sieht im Prinzip aus, wie die der Pflanzenstamm. Die Tiere sind extrem vom aussterben bedroht, und der Vulkan hat der Population dann noch richtig eins mitgegeben. Zwar ist das Hauptgebiet südlich der Ausbruchsstelle, aber die Asche hat da ihr übriges getan. Deshalb hat man kurz nach dem Ausbruch kaum noch Tiere entdeckt, und war sich nicht sicher, ob es Hoffnung für diese Art geben würde. Dieses Jahr haben aber Forscher von BioTER, einem Projekt zur Hälfte finanziert von der Universität von La Laguna und zur anderen von der Loroparque-Stiftung dreißig einzelne Tiere entdecken können, was natürlich nicht dem genauen Bestand entspricht, schließlich kann man die kaum entdecken. Dennoch macht man sich Hoffnung, dass die Zikade überleben wird, weil das nun nach einer Erholung des Bestandes aussieht. Für die Weitererforschung plant man auch akustische Detektoren einzusetzen, um dem Ruf des Paarungswilligen Weibchens nach zu gehen. In der Realität sei es so, so Carlos Ruiz Carreira, Leitender Forscher von BioTER, dass man um ein einzelnes Exemplat zu sichten, mit zwei Leuten anrücken muss, um die Tabeiba Pflanze einzukreisen, weil die Tiere bei der geringsten Störung das Weite suchen.

