Und da war noch gar nichts drin in der Kiste und mehr Geld für die Fischer

Wie ernst die Geschichte mit der Bajada der Jungfrau vom Schnee genommen wird, das konnte man gestern beobachten. Es war gewissermaßen die Vorbajada, man hat die leere Kiste, oder den Thron, wo die Dame drinsitzen wird, von Las Nieves nach Santa Cruz runtergetragen. Vorab ein Gottesdienst dann in einem langen Umzug mit traditioneller Kleidung und Musikgruppen von den verschiedenen Inseln, schön runter in die Stadt. Das Tragen des Thrones gehört da fest zum Programm, und das letzte Mal viel das Ganze ja aus, wegen dem fiesen Virus. Deswegen wird nun dieses Jahr umso heftiger gefeiert und gepilgert. Obwohl die heilige Jungfrau noch nicht mal in der Kiste war, sondern eben nur die leere Hülle durch die Gegend getragen wurde, waren, nach offiziellen Angaben da über 50.000 Leute anwesend. Nicht nur aus La Palma sondern von überall auf den Kanaren. Der silberne Thron mit Verglasung wurde in die Kirche El Salvador gebracht, wo die Jungfrau dann später Platz nehmen soll. Eifrig geschmückt wurde die Strecke und auch die Stadt selber. Balkone und Straßenlaternen wurden beflaggt und die Gemeinde Barlovento hat mehrere Torbögen errichtet, durch die der Thron und die Pilger pilgern konnten. Schließlich ist das ja die Inselheilige und nicht Privateigentum von Santa Cruz. An der gesamten Strecke wurden Toiletten und Getränkestände zur Flüssigkeitsaufnahme und Abgabe aufgestellt, damit die vielen Teilnehmer, bei den entsprechend sommerlichen Temperaturen gut versorgt waren. Es gab ja bereits schon einige Konzerte und Großveranstaltungen im Rahmen der Feierlichkeiten und nun waren schon über 50.000 mit von der Partie. Dabei ist das erst das Vorprogramm gewesen. Es kommt noch die eigentliche Bajada und der Zwergentanz und da platzen wir dann vielleicht aus allen Nähten.

Das Cabildo hat die Subventionen für den Fischfang erhöht, um die lausige Fangsaison 2024 auszugleichen. Dabei ist es wichtig zu betrachten, dass wir hier im Prinzip nur kleine Boote haben, die recht Küstennah auf die Jagd gehen, die aber nicht wirklich über die Runden kommen. Das meint zumindest der Inselrat Roberto Paz, der für den Fischfang zuständig ist. Bei der Begründung für die zusätzliche Finanzspritze bezieht er sich auf diverse „Rückschläge“ mit denen die traditionellen Fischer in den letzten Jahren konfrontiert gewesen seien. Das Geld, bis zu 25.000 Euro, soll für Betriebskosten und Sozialversicherung verwendet werden, so der Fischereiminister. Wie die Fänge und das Einkommen wirklich aussahen, das lässt sich von außen betrachtet nicht wirklich beurteilen. Allerdings scheint es dieses Jahr wohl nicht besser zu werden. Die Thunfischsaison ging auf allen Kanaren mächtig in die Hose. Zwar hatte man das Fenster, wegen der sich leicht erholenden Bestände sogar etwas vergrößert, aber dieses Jahr blieben die Tiere aus, weil die Schwärme sich wohl einen anderen Weg gesucht haben und nicht vor den Inseln vorbeikamen. Die kleinen Boote, die mit Leinen und nicht mit netzten auf die Jagd gehen, kamen damit also nicht an den Fisch und deswegen gab es in diesem Jahr kaum fangfrischen Thun auf den Kanaren. Im letzten Jahr konnte man, häufig noch beobachten, wie die fetten Fische mit dem Kran von den Booten geholt wurden, oder man konnte einen Riesenbrocken im Supermarkt bestaunen, der da auf einem Extrakarren aufgebahrt wurde, weil die normale Auslageviel zu klein war.