Wir haben Hitze und eine Vereinbarung

Wiedermal ist es recht heiß bei uns auf den Kanaren. Das hat dann direkt zwei Warnungen zur Folge, nämlich zum einen, dass die vulnerablen und schwachen bitte aufpassen mögen, dass sie nicht zu früh und zu viel in die Sonne gehen, weil das dann eben doch arg gefährlich ist. Hier in El Paso ist es auch ordentlich warm, aber die Warnung gilt hier nur auf der Ostseite der Insel, von Barlovento bis runter nach Mazo. Wobei eben ein Blick auf die Seite von Apalmet verrät, dass es dort drüben entsprechend kühler ist als im Westen. Bis auf einen Ausreiser ist es da nicht über 25 Grad warm geworden. Hier im Westen sind es dann eher deren 30. Deswegen ist die Wetterwarnung, die hier von den Gesundheitsdiensten veröffentlicht wurde, eher auch als Empfehlung zu sehen. Im Zweifelsfall weiß man dann eben, dass es heiß werden könnte irgendwo auf der kleinen Insel im Atlantik und deswegen ist eben etwas Vorsicht geboten. Für morgen haben wir dann noch die Mitteilung, dass es Calima geben könnte, was zu den hohen Temperaturen auch noch schlecht für die Lunge ist, aber das ist ja auch recht normal hier auf La Palma. Eine Normalität, an die man sich nur ungern erinnert, ist dann abe5r wieder die Warnung vor Waldbränden, die auf allen Inseln gelten, also sogar da, wo es im Prinzip gar keinen Wald gibt. Und nach dem Feuer, dass hier kurz vor dem Vulkan durch das Tal gerast ist, wird uns da immer noch mulmig. Ein Feuer das mitten durch den Ort rast und alles wegbrennt, was im Weg ist, war eine Nummer für sich. Und wäre der Vulkan nicht gewesen, dann würde man heute noch über die große Katastrohe einige Wochen zuvor reden. Auch hier sind Häuser vernichtet worden und man hat, um den Betroffenen zu helfen, ein Spendenkonto eingerichtet. Diejenigen, die das aus nächster Nähe erlebt haben, bei uns war es dreißig Meter vom Haus entfernt, und die ganze Nachbarschaft hat gelöscht, was ging, sind da nun irgendwie vorsichtiger geworden. Man wohnte ja gar nicht am Waldrand, wo man im Sommer einfach damit rechnen muss. Auf jeden Fall gilt nun die nächsten Tage überall äußerste Vorsicht. Nicht mit Maschinen arbeiten (Funkenflug) und alles was brennen könnte irgendwie so verräumen, dass die eigene Bude nicht gefährdet ist. Und natürlich kein Feuer machen, das muss man ja eigentlich nicht sagen. Was allerdings dieses Jahr etwas Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass der Winter recht feucht war. Mittlerweile ist zwar vieles vertrocknet, aber das war schon viel schlimmer. Und der viele Niederschlag aus dem vergangenen Winter hat dafür gesorgt, dass unsere Wasserbecken einigermaßen voll sind.

Schauen wir mal wieder zum Riachuelo nach El Paso, also zur Kiesgrube, die da gebaggert wird. Kurtfristig hat das Rathaus da die Bremste gedrückt, und die Bauarbeiten eistellen lassen, alldieweil da auch ein Weg betroffen war, an den die Betreiberfirma nicht randurfte. Mittlerweile so sagt es die Presse, wird aber wieder gebaggert und nun hat sich auch unser Inselpräsident Sergio Rodriguez, gleichzeitig Exbürgermeister von El Paso wieder zum Thema geäußert. Man muss da den Zusammenhang erwähnen, dass der Mann vor einigen Jahren, als sogar das Asphaltwerk zur Diskussion stand, vollmundig verkündet hat, dass er dolle an der Seite der Bürger stehen würde, und da bei den Protesten ganz vorne mit dabei sein werde. Er wollte sich sogar an die Kiefer ketten um die Bagger abzuhalten. Die Aussage fällt ihm gerade auf die Füße, und bei der letzten Demo wurde sogar eine Stoffpuppe, die ihn darstellen sollte, an einen Baum gebunden. Nun da er politisch auf anderen Ebenen verkehrt, ist von seiner Aufmüpfigkeit nicht mehr viel zu erleben, und er zeigte nun in einer Mitteilung zwar Verständnis für den juristischen Versuch seitens Nachfolgers im Rathaus von El Paso, er fände es aber besser, wenn man mit dem Betreiber weiter in Kontakt bleiben würde, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Er selbst sei bereits seit 2016 mit der Firma im Gespräch und langfristig möchte man eine gemeinsame Lösung für einen anderen Abbauort finden. Das sag der Mann, nachdem seine Inselregierung die Lizenz, die eigentlich ausgelaufen war, verlängert hat und dies auf weit übereinen Zeitraum von 17 Jahren. Selbstverständlich sei man aber nicht glücklich mit der Situation und natürlich weiter im Gespräch. Erst vor drei Wochen habe man sich wieder getroffen. Die Entscheidung für die neue Genehmigung sein natürlich ausschließlich aus technischer Sicht und nicht aus politischen Überlegungen gefallen, schließlich habe die Firma Áridos El Riachuelo S.A. alle Vorschriften erfüllt, die nötig gewesen seine, um die Genehmigung zu erteilen. Was er nicht sagt ist die Tatsache, dass die Inselregierung vor der Genehmigung überhaupt keine Prüfung vor Ort durchgeführt hat, sondern der Firma mitgeteilt hat, dass diese sich doch bitte ihr Gutachten selber ausstellen soll, damit man was in den Akten hat. Überprüft wurde gar nichts. Und ja, dem Geschäftsmann, mit dem man da andauernd im Gespräch ist, wird eben auch nachgesagt, dass er eine sehr große Nähe zur Partei des Inselpräsidenten habe. Das ist zumindest der Vorwurf der Bürgerinitiative „La Graja“. Die ganze Aussage von Sergio im Inselparlament lässt aber nun doch darauf schließen, dass man genau gar nichts machen wird. Ob da noch was aus dem Rathaus von El Paso kommt, sprich Eloy nochmals aufmuckt ist auch nicht zu erwarten. Und nun sind es eben noch 16,5 Jahre