Neues Förderprogramm und neues Tourismusgesetz

Zwei Jahre muss ich das machen, dann bekomme ich Geld. Die Rede ist davon, dass ich als Airlinebesitzer die Kanaren ansteuere und neue Verbindungen aus dem Ausland aufnehme, die einen direkt aufs Archipel führen. Das hat nun das kanarische Tourismusministerium so beschlossen und verkündet. Man muss sich da gewissermaßen drauf bewerben und die Unterlagen an die Ministerin Jessica de Leon bzw. deren Untergebene schicken. Dann hat man die Möglichkeit dass man die Geschichte aus Steuergeldern subventioniert bekommt, sofern man eben die Verbindung über einen Zeitraum von zwei Jahren bedient. Jetzt wird es aber spannend. Besonderes Augenmerk legt man auf La Palma. Bis zu 24 Verbindungen will man da pampern, saisonal oder über das ganze Jahr. Hintergrund ist, dass wir, zumindest im Sommer immer noch weniger Verbindungen haben, als in vorvulkanischer bzw. vorcoronaler Zeit. Von 24 % weniger Verbindungen ist da die Rede, allerdings kommen im Winter sogar 10% mehr als vor dem Schlamassel. Das mit den 24 Verbindungen ist eine gewaltige Hausnummer, wenn man bedenkt, dass für alle Kanaren nur 62 subventionierbare Verbindungen ausgelobt werden. Aber nun muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Geschichte ja nichts neues ist. Das machen die Kanaren regelmäßig, dass sie Subventionen versprechen und andere Destinationen tun es da gleich. Das bedeutet im Prinzip, dass die Fluggesellschaften eben die Maschinen dahin schicken, wo es mehr Geld gibt, oder wo man die Sicherheit hat, dass die Kiste voll wird. Allerdings will man für uns da sogar noch Sonderbedingungen auflegen. Sprich es soll mehr Geld für eine La Palma-Verbindung geben, als für eine Verbindung nach Lanzarote. Die Höhe der entsprechenden Subvention soll auch von der Entfernung und eben davon abhängig sein, ob die Geschichte ganzjährig oder nur saisonal ist. Wichtige Voraussetzung ist dabei auch, dass die Flüge ab Ende des Jahres buchbar sein müssen. Dass es nun sowas gibt, ist nichts neues. Man machte das im internationalen Wettstreit der Urlaubsdestinationen schon in der Vergangenheit so. Aber vielleicht bekommen wir dann doch noch ein bis zwei Verbindungen, was vor allem für den Sommer ganz schick wäre. Mittlerweile jammert man hier schon, weil der nationale Tourismus in den warmen Monaten nicht mehr das ist, wie in den letzten drei Jahren. Ob wir im Winter noch was benötigen, das steht auf einem ganz anderen Blatt und schaut man sich die touristische Identität der Insel an, dann will man sagen, dass es doch eigentlich reichen würde.

Wir sind nicht Teneriffa und die meisten, außer denen, die mit Bau oder Investitionen Geld verdienen, die wollen das touristisch auch gar nicht werden. Man bekommt schließlich auch hier die Stimmung auf den anderen Inseln mit. Auch die Politik reagiert und kündigt da ein neues Tourismusgesetz für die Kanaren an. Man legt da auch wert darauf, dass es wichtig sei, die Akzeptanz für die Besucher bei zu behalten, was eben bedeutet, dass man auf Geschichten wie Wohnraummangel, Wasserverschwendung und so weiter eingehen möchte. Deswegen gibt man nun der Bevölkerung die Möglichkeit, mit Ideen zum Gesetz etwas bei zu steuern. In Anbetracht der Tatsache, dass es auf den großen Inseln schon recht voll ist, sind die Flugsubventionen aber dann vielleicht gar nicht das richtige Signal. Aus dem Text, den de kanarische Regierung da veröffentlicht hat, geht zumindest hervor, dass man den Gemeinden, was die Kontrolle von Unterkünften angeht, mehr Kompetenzen, aber auch mehr Pflichten auflegen will, was im Prinzip ja der richtige Weg wäre, weil die Touristenmodell der sogenannten grünen Inseln eben was ganz anderes ist als das Modell vom großen Rest. Gleichzeitig müssen wir auf La Palma aber dennoch im Auge haben, dass uns unter Umständen einige Reglementierungen die es dann geben könnte, auch treffen und die dann für uns nachteilig sein könnten. Und vielleicht müssen wir dann mit sowas eben leben. Die Idee, dass es hier auch vermehrt Hotels geben wird, die wird sicher nicht funktionieren. Aber mit Blick auf die problematische Situation die es auf Teneriffa oder Gran Canaria, in Sachen Mietkosten gibt, müsste man an dem Konzept der Viviendas Vacacionales vielleicht tatsächlich etwas ändern. Mir würde da spontan einfallen, dass man eine Mindestmietdauer festlegen könnte. Schließlich ist das Konzept dem Namen nach ja Ferien. Und zwei Tage in der Innenstadt von Las Palmas zu nächtigen, weil eine komplette Wohnung billiger ist als ein Hotel für 4 Leute, hat eben mit Ferien nichts zu tun. Diese Angebote in den Ballungsräumen haben aber meist nur kurze Aufenthalte, weil man z.B. ein Konzert besuchen will, oder einen Termin hat. Da braucht es aber dann keine Ferienwohnung für. Gleichzeitig gehen die wenigsten für eine ganze Woche in die Großstadt, wegen der mangelnden Ruhe. Wenn dieses 2-3 Nächte Konzept nicht mehr greift, dann kommen vielleicht sogar einige Wohnungen zurück auf den normalen Mietmarkt, bzw. ist es eben nicht mehr so attraktiv eine Ferienwohnung aus der Bude zu machen.