Gleich zweimal soll genauer hingeschaut werden

Margarita Robles, die spanische Verteidigungsministerin, hat einen Brief bekommen. Absender ist der spanische Truppen- und Matrosenverband (ATME). Die haben nämlich in der letzten Zeit mitbekommen, dass es hier auf der Insel Untersuchungen gibt, inwiefern die Asche unseres Vulkanes, zu Gesundheitsproblemen bei den Arbeitern, die diese weggearbeitet haben, geführt haben könnte. Vor nicht allzu langer Zeit ging das hier auch kurz durch die Presse, dass es Untersuchungen des Krankenhauses La Candelaria, des Gesundheitsamtes von La Palma und der Universität Las Palmas de Gran Canaria bei der Zivilbevölkerung der Insel vorläufige Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems, der Haut und der Augen festgestellt haben, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Vulkan stehen könnten. Wer jetzt in Panik verfällt, der beruhige sich bitte. Hierbei geht es um die Menschen, die die frische Asche weggeschafft haben und deswegen diesem feinen Zeug, das auch permanent in der Luft lag, ausgesetzt waren. Die Rede ist ausdrücklich nicht von Asche, die hier seit dem Ausbruch am Boden liegt. Vorstellbar ist so ein Zusammenhang natürlich. Gesund kann dieser Feinstaub nicht wirklich sein, der da permanent in der Luft hing. Natürlich hat man gesagt, dass da eine Maske auf muss, genauso wie eine Brille. Wer aber mal versucht hat, zwei Stunden das eigene Flachdach zu entaschen, der weiß, dass die Brille anläuft, man schwitzend und keuchend mit der Maske keine Luft bekommen hat, und das feine Zeug sowieso durch alles durchkam, so dass es dann auch einfach egal war. Was für Auswirkungen das hat, dass weiß man nicht, deswegen wird da nun genauer hingeschaut. Diejenigen die permanent, im öffentlichen Auftrag, über viele Wochen Asche geschaufelt haben, haben da sicher noch viel mehr auf die Aveolen bekommen, als die normalen Bewohner, die nur ihre eigene Behausung gefegt haben. Und weil da eben auch unzählige Soldaten der UME, der militärischen Einheit für Naturkatastrophen, im Einsatz waren, gibt es nun die Aufforderung an das Verteidigungsministerium, dass die beteiligten Soldaten untersucht werden sollen.

Hingeschaut wird nun auch beim Wein. Wir suchen die Reblaus und hoffen inständig, dass wir nicht fündig werden. Daktulosphaira Vitifoliae heißt der Schädling fachmännisch und bis vor kurzem war der nicht auf den Kanaren. Nun hat man die Reblaus aber bei Tacoronte auf Teneriffa entdeckt, und ist beunruhigt, weil die Viecher hartnäckig sind und man die nicht so leicht losbekommt. Die Universität von La Laguna spricht von potentiell massiven Schäden für den Weinbau, und man bezieht sich da auf die Erfahrungen, die man auf dem Festland, nach der Einschleppung im 19. Jahrhundert gemacht hat. Auf Teneriffa wurde nun schnell reagiert, die Pflanzen wurden entfernt und vernichtet, die chemische Keule ging auch darüber, aber man weiß, dass man die Sache wohl nicht mehr losbekommen wird. Nun gibt es den Plan, dass man resistente Wurzelstöcke aus Amerika, die mit kanarischen Reben veredelt um die Plantagen, die bereits betroffen sind, zu retten. Dort auf der großen Insel wird nun Parzelle für Parzelle untersucht. Nicht nur die Landwirte selber, auch die Institutionen, wie das Cabildo und das Ministerium für Landwirtschaft ist da auf der Suche, um das befallene Gebiet einzugrenzen. Hier sucht man nun provisorisch und bittet die Weinbauer um Mithilfe. Man möge, z.B. bei Veränderungen der Weinblätter schnell reagieren und sich an das Landwirtschaftsministerium wenden. Auch an den Häfen soll kontrolliert werden, so dass möglichst keine befallenen Rebstöcke eingeführt werden, weil das den Bestand der alten insularen Sorten gefährden könnte. Bilder wie ein Befall aussehen könnte findet man hier. Die Kanarische Regierung hat extra ein Handout aufgelegt, welches man sich runterladen kann.