Wir sind ein Beispiel für Mond und Mars

Zumindest übt man hier, aber man misst auch. Mit „man“ ist die Nationale Institut für Luft- Und Raumfahrttechnik INTA gemeint, die gerade mit Drohnen über die Lava fliegen. Die dürfen das, sind angemeldet und man braucht da jetzt keine Angst haben. Auch ist die frische Lava weit genug vom Flughafen entfernt, dass es da, wegen der kleinen Flugobjekte, nicht zu irgendwelchen Rückstauungen kommen wird. Das INTA fliegt nämlich über die frische Lava um das Magnetfeld zu vermessen. Marina Díaz Michelena, Wissenschaftlerin des kleinen Trupps, der da gerade auf der Insel weilt, erklärt das wie folgt: „Bei Vulkanausbrüchen tritt sehr heißes Material an der Erdoberfläche aus, das bei Kontakt mit der Oberfläche abzukühlen beginnt. Eingebettet in das Erdmagnetfeld, erlangt es beim Abkühlen Ordnung und Magnetisierung und erzeugt ein eigenes Magnetfeld, das sich vom umgebenden unterscheidet. Diese Unterschiede werden in magnetischen Untersuchungen als Anomalien wahrgenommen, die uns indirekt Erkenntnisse über Eigenschaften von Lavaströmen wie ihre Zusammensetzung und Abkühlungsrate ermöglichen“. So weit, so gut, nur warum machen die Raumfahrtechniker und nicht irgendwelche Geologen diese Untersuchungen? Das Forschungsteam, die speziell am Thema „Weltraummagnetismus“ arbeitet, erklärt, dass es für Sie darum gehen würde, eben diese Anomalien des Magnetfeldes von anderen Himmelskörpern zu untersuchen. Und, da alle Gesteinsplaneten eine Krustenbildung haben, die durch Magnetismus beeinflusst wird, sieht man hier Möglichkeiten Rückschlüsse auf ähnliche Prozesse im Weltall zu schließen. Wir haben auf der frischen Lava also nicht nur eine Mondlandschaft, sondern, was den Prozess mit den Veränderungen des Magnetfeldes angeht, eben auch eine direkte Ähnlichkeit. Außerdem sieht man den Einsatz von Fluggeräten auch als Trainingsmöglichkeit, für spätere Erkundungsflüge auf Mond und Mars. In der Theorie geht man sogar noch weiter. Da man hier eben auch mit den Drohnen in Lavaröhren fliegen kann, könnten die magnetischen Messungen und die Abschirmungen die die Röhren gegenüber der Außenwelt geben, entsprechende Erkenntnisse liefern, ob dich solche Röhren bei der Einrichtung von Forschungsbasen auf dem Mars entsprechend nutzen lassen könnten, so erklärt Marina Díaz Michelena. Zwar gebe es auf dem Mars eine dünne Atmosphäre, allerdings seien die Sonnenwinde aber sehr häufig und würden eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Und nun will man, eben unter Begutachtung der Lavaröhren untersuchen, ob diese auf dem Mars, Menschen einen Schutz bieten könnten, bis dann entsprechende Forschungsbasen eingerichtet sind, die dann genutzt werden können. Da man aber auf dem Mars noch nicht mit Der Drohne rumfliegen kann, übt man das schon mal auf La Palma.