Wenn man sich die Zahlen anschaut, die da vom nationalen Statistik Institut (INE) für 2023 letzte Woche veröffentlicht wurden, dann sieht man da erstaunliches. Nirgends auf den Kanaren verdient man im Schnitt so viel wie auf La Palma. Das Haushaltseinkommen, also Netto das was man verbraten kann lag auf La Palma im Jahr 2023 bei 14.083, wohlgemerkt pro Jahr und damit 8,9% oder 1.155 höher als 2022. Das ist aber noch nicht alles. Der Anstieg seit dem Vulkan liegt bei 27,6% und nun liegen wir tatsächlich an der Spitze auf den Kanaren vor La Gomera (13.983 Euro) und Gran Canaria (13.978 Euro). Über die Einkommen in den einzelnen Gemeinden habe ich vor einigen Wochen schon einmal berichtet und dabei war ja auffällig, dass es gerade in den Nordgemeinden Garafia und Barlovento gar nicht so rosig aussieht. Auf die Gemeinden umgerechnet bilden diese beiden die kanarischen Schlusslichter. Spannend an der Geschichte ist aber, dass die Zahlen von 2018 und 2019, also vor der coronalen Krise und vor dem vermaledeiten Feierberg, eine ganz andere Sprache sprachen. Da war La Palma nämlich das Schlusslicht, wenn es um das Durchschnittseinkommen auf den Inseln ging. Wenn man das nun so betrachtet, dann könnte man meinen, dass der Vulkan uns tatsächlich etwas gebracht hat. Allerdings muss man bei der Geschichte ja schauen, was in Folge des Ausbruchs passiert ist. Und da hat man zum Beispiel die Arbeitsplätze mittels ERTE abgesichert, was bedeutet, dass der Staat einen Großteil der Löhne von Betrieben übernommen hat, die in Folge des Ausbruchs nicht am Start waren. Dann hat das hier natürlich auch einen Bauboom ausgelöst. Nicht nur die Infrastrukturprojekte, auch die ganzen privaten Neubauten haben für Arbeitsplätze und höhere Gehälter in dem Bereich geführt. Handwerker sind gefragte Mangelware, und dann arbeiten die natürlich auch nicht für einen Appel und ein Ei und die Kohle aus der Versicherung, für das versunkene Eigenheim wird somit sauber auf der Insel verteilt. Und dann ist da ja noch die Geschichte mit dem Steuervorteil, den uns der spanische Staat postvulkanisch eingeräumt hat. 60% weniger in den beiden genannten Jahren machen da was her. Nin muss man aber immer im Auge haben, dass es bei der Einkommensentwicklung wieder mal nur um einen Durchschnittswert geht. Manch einer profitiert, weil schon immer Gutverdiener, mehr von den 60% als andere. Und auch wenn der Handwerker und der Bauarbeiter nun mehr bekommen, bedeutet das noch lange nicht, dass andere Bereiche einen ähnlichen Zuwachs haben. Und ganz reell haben wir hier eben auch heftige Alltagsinflation. Damit sind nun nicht die Mieten gemeint, die sich im Prinzip seit Vulkan fast verdoppelt haben und so übrigens auch zu einem Anstieg des Einkommens von manch einem geführt haben. Man kann auch einfach mal die „Caña“, also das kleine gezapfte Bier in der Bar als Referenz nehmen. Vor 4-5 Jahren lag der Preis zwischen einem € 1 und € 1,20,-. Nun bezahlt man zwischen € 1,50,- und € 1,80,-. Und der Anstieg von Verpflegung uns alltäglichen Konsumgütern der schlägt sich dann auch in anderen Dingen nieder. Natürlich sind viele Ferienunterkünfte entsprechend teurer geworden, und klar gibt es auch welche, die versuchen das Maximum raus zu holen. Andere bezahlen aber einfach mehr für Strom, Wasser und Müll. Und wenn dann am Ende was übrigbleibt, dann kostet das, das man von dem verdienten Geld kaufen möchte, aber auch entsprechend mehr.