Das ganz alte ist das neue und andere Verzögerung

Nun ist es tatsächlich soweit, das Schiff wurde getauscht. Armas hat die Ankündigung wahr gemacht, und wir haben nun wirklich einen Ersatz für die „Volcan de Taburiente“, die von der Reederei veräußert werden soll, u8nd nun abgezogen wurde. Lange war der versprochene Ersatz mit der „Volcan de Tauce“ gar nicht buchbar. Zwar konnte man im Laufe der Woche auf den entsprechenden Seiten wie „Vesselfinder“ beobachten, wie sich der Kahn von Marokko aus in Richtung Teneriffa bewegt hat, aber die Reederei hat auf der eigenen Seite keine Buchungen zugelassen. Vielleicht wollten die abwarten, ob das nun doch schon in die Jahre gekommene Schiff den Weg von der Straße von Gibraltar nach hier unten auch wirklich packt, oder der IT-Beschäftigte, der die Buchungsseite betreut, hatte Urlaub. Schließlich musste da was umgestellt werden. Die Kapazität des neuen alten Schiffes ist nämlich erheblich kleiner. 350 Passagiere statt der gewohnten 1.500 gehen da drauf. Und das Schiff ist gar nicht unbekannt, sondern fuhr schon früher auf der Strecke zwischen Santa Cruz de La Palma und Los Christianos. Beliebt war das Ding vor allem bei den Anwohnern nicht, und da gibt es nun schon die entsprechende Vorfreude. Zum einen qualmt der Kahn wohl ganz gewaltig und dann sind die Motoren auch noch arg laut. Hier taucht nun direkt das Problem für die hafennahen Anwohner in akustischer Form auf. Ziel der Verbindung ist, dass das Schiff recht früh auf Teneriffa anlandet, weil da der arbeitende Teil der Bevölkerung auch ab und an zwischen den Eilanden hin und her fahren muss. Da nun aber die „Volcan de Tauce“ langsamer ist, als die „Volcan de Taburiente“, muss das Schiff, um einigermaßen frühzeitig auf Teneriffa anzulanden, entsprechend früher auf La Palma losfahren. Um 3 Uhr in der Nacht ist nun Abfahrt, und bereits erwähnt, gleitet das Teil wohl nicht gerade lautlos aus dem Hafenbecken. Die Bewohner, die das Schiff noch von früher kennen, sind jedenfalls nicht wirklich erfreut.

Nichts neues gibt es zum Thema Baubeginn der LP2. Zum Thema Planung allerdings schon. Man plant um, so sagt es zumindest die kanarische Regierung, in Form des Ministers für öffentliche Arbeiten, Wohnungsbau und Mobilität, Pablo Rodríguez. Der hat vor dem entsprechenden parlamentarischen Ausschuss nun die neuen Pläne bekannt gegeben. Man will die kürzeste Strecke wählen, und man packt das eben nicht in die Renovierungsarbeiten der LP2, die seit gefühlten Jahrzehnten laufen mit rein. Das sei der schnellste Weg um die arbeiten durchzuführen, so behauptet er. Wobei er eben auch sagt, dass damit die „rechtlichen Garantien“ verbunden sind, dass das alles sauber laufen würde. An dieser Stelle kommt nun die Polemik zum Tragen. Schließlich handelt es sich bei der Aussage um eine Reaktion auf die oppositionelle Kritik der PSOE, die kritisiert hat, dass die Wahlgewinner vor der Wahl, die bereits vor über einem Jahr war, versprochen hatten, dass man innerhalb von wenigen Wochen anfangen würde zu bauen, und die andern bloß nicht wollen würden. Man habe die Bevölkerung bewusst getäuscht, nur um Wahlen zu gewinnen. Da wird dann im Normalfall zurück kritisiert, dass man die Geschichte ja von der Zentralregierung in Madrid bezahlen lassen möchte, und die sei ja von der PSOE und würden einer niedrigschwelligen Lösung im Weg stehen. Deshalb ja die „Rechtssicherheit“. Sich darüber zu beschweren, dass ein Millionenprojekt das fremdfinanziert werden soll, doch bitte nicht wischiwaschi vergeben werden kann, ist zumindest eine spannendende Bewertung der Geschichte. Das Problem ist aber eben, dass wir die Verbindung, zum Wohle der Anbindung der südlichen Gefilde dringend brauchen. Zum normalen Wohnen fehlt uns Las Manchas gewaltig und ist für Einheimische nicht wirklich attraktiv. Deshalb wurde in der vergangenen Monaten immer wieder angefragt, wann es denn losgehen würde mit dem Bau. Und jedes Mal hieß es, dass die Motoren der Bagger quasi schon angelaufen seien und man morgen oder am besten schon gestern angefangen hätte. Allerdings musste man immer wieder etwas in der Planung ändern, aber natürlich immer mit der Begründung, dass es dann eben schneller gehen würde. Man bekommt eben stehts das, was man bestellt hat. Sich darüber zu empören, dass die, zwecks Stimmenfangs, die Bevölkerung hinters Licht geführt haben, macht den Bürger unmündig und ist nicht zulässig. Es gab genug Leute, die behauptet haben, dass die Geschichte nicht so schnell und einfach laufen würde, wie man versprochen hat, aber man wollte das nicht hören und hat sich die Straße vom Himmel versprechen lassen.