bookmark_borderAuch diese Brücke wird vorbeigehen

So einige hier auf der Insel fragen sich gerade, was da nicht stimmt. Seit gestern geistert durch die Medien, dass La Palma gerade massiv vom Tourismus profitieren würde. Irgendwie scheint sich da die Meldung, dass insgesamt 10.000 Menschen an einem Wochenende erwartet wurden, deutungstechnisch auf eine komische Art verselbstständigt zu haben. Selbst im US-Fernsehen und auf der Internetseite der Tagesschau wurde das berichtet. Von den 10.000 kommen die meisten von den anderen Inseln, manch einer vielleicht gar nicht wegen dem Vulkan sondern um die hier wohnhafte eigene Sippe zu besuchen und mal ein wenig beim Aschefegen mit zu helfen.

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bookmark_borderWann geht denn heute die Sonne auf?

Es ist finster und wir scherzen, dass wir uns am Polarkreis befinden, weil die Sonne kaum zu sehen ist. Asche in der Luft ist der Grund. Am Boden auch, man ist am Fegen, was aber einer Beschäftigungstherapie gleicht. Das Resultat ist nicht wirklich befriedigend. Diesmal ist das Zeug „extrafein“, rieselt durchs Fenster, hängt in den Haaren und selbst im Auto liegt mittlerweile eine feine Ascheschicht. Man lässt die Lüftung ja aus, das schwarze Pulver ist aber dennoch drin. Im Prinzip regnet es gar nicht, die Asche hängt vielmehr nebelartig in der Luft. Das ist gut für das Mundgefühl, dass es so fein ist. Zwar knarzt das immer noch zwischen den Zähnen, aber lange nicht so schlimm wie es bei gröberem Material ist.

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Laut war der Vulkan letzte Nacht und auch am heutigen Tag. Selbst aus dem Nordwesten kamen die Klagen, dass das mit der Nachtruhe eher so mäßig funktioniert hätte. Ich selbst fand das gar nicht so schlimm. Das explosive Gepolter, dass Türen und Fenster wackeln lässt war gegen 1 Uhr in der Nacht vorbei. Danach nur noch gewaltiges Brandungsrauschen. Das ist zwar laut, aber ich konnte da prima schlafen, und hatte dabei Bilder vom Strand im dösigen Kopf. Was er gerade macht, der Vulkan, kann man nicht richtig sehen, da ist alles schwarz. Ob das Wetter- oder Aschewolken sind, oder eine Kombination von beidem, kann ich nicht sagen.

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bookmark_borderGeländegewinn

Nach mehreren Tagen ohne große Veränderung hat die Lava gestern und heute wieder etwas an Boden gut gemacht. Das wichtigste dabei bleibt, dass die Zunge in La Laguna weiter still hält. Leicht südlich davon hat aber der Lavastrom, welcher über den Sparmarkt gezogen ist, einen neuen Impuls bekommen und hat sich etwas weiter Richtung Meer bewegt. Mittlerweile gibt es aber keinerlei Prognosen, ob er jemals dort ankommen wird. Der plötzliche Anschub bedeutet aber, dass der La Laguna-Strom ebenfalls jederzeit wieder an Fahrt gewinnen könnte.

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bookmark_borderJeder sagt was dazu

Nach der Inflation kommt die Deflation. Zumindest was die Bodendeformation angeht war das heute so. Ca. 17cm ging die Messung an der Kontrollstelle LP3 in Jedey von Vorgestern auf Gestern nach oben, heute wieder um 10 cm runter. Warum das passiert ist, weiß man nicht. Zumindest trauen die Wissenschaftler nicht sich dazu verlässlich zu äußern. Messfehler meinten viele und das wurde auch nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Bleibt aber in der Summe immer noch ein Anstieg von rund 7 cm, was immer noch ganz ordentlich ist. Solche Sachen sind dann immer ein gefundenes Fressen, für die Erklärbären, die alles ganz genau wissen, oder noch besser, schon im Vorfeld gewusst haben.

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bookmark_border50 Jahre Vulkan

Sind doch nur 5 Wochen und ein bisschen, fällt einem da ein. Stimmt aber dennoch, im Prinzip sollten wir gerade 50 Jahre Teneguia feiern. Ein gar lieblicher Vulkan, der sich genau so verhalten hat, wie man sich das wünschen würde. Weit weg von der Zivilisation, nichts kaputt machen, wenn man von den Unvorsichtigen absieht, die meinten man müsse am Kraterrand schnüffeln, und am Ende war das ein touristischer Magnet. Bis vor kurzem haben hier viele, die den damaligen Ausbruch mitbekommen haben, noch in Erinnerungen geschwelgt, wie sie mit der ganzen Familie am Wochenende eine Anhöhe besucht haben um picknickenderweise dem Vulkan bei der Arbeit zu zusehen.

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bookmark_borderLücken füllen

Das ist ja alles ganz normal, was der Vulkan so treibt. Der ständige Wechsel zwischen eruptiven und effusiven Phasen, mal laut, mal kaum hörbar, mal viel, mal wenig Lava. Das Ding verhält sich komplett unberechenbar, aber ein palmerischer Vulkan sei eben so. Diese Geschichte hat man uns gleich am Anfang so erzählt, und auch wenn wir das so wissen, macht uns das ständige hin und her eher unzufrieden. Das wir uns schon etwas an den Gesellen gewöhnt haben, stimmt natürlich und da wir nichts tun können als auf das Ende der Eruption zu warten, müssen wir eben mit der Situation leben wie sie ist. Das wäre aber erheblich einfacher, wenn wir wüssten mit wem wir es gerade zu tun haben.

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bookmark_borderWo ist die Öffnung im Norden hin?

Heute Nacht hat der unstete Geselle uns schon überrascht. Da war dann plötzlich auf dem Livestream der südliche Lavastrom zu sehen. Der alte neue südöstliche Krater hat von Rauch und Gestein, auf flüssig umgestellt. Die Fernsehleute von TV-Canarias sind da recht schnell und haben an anderer Stelle (Hafen, mit Monsterobjektiv?) eine Kamera an den Start gebracht. Die Kamera die den Blick von Westen auf den unheiligen Berg gezeigt hatte, ermöglichte die Sicht eines Lavastromes im Norden und eines im Süden, die die Bergflanke hinunterliefen und dann nach Westen einschwenkten

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bookmark_borderLava ist nicht heilig

Ein eruptiver Freigeist ist er, unser Vulkan. Die ganze vergangene Nacht und auch heute den Tag über hat er immer mal wieder was Neues gemacht. Erst war der Hauptschlot in der Nacht, mehr oder weniger inaktiv, dafür wurde aus der Rückseite und am kleinen Krater, an der Nordwestflanke massenhaft Material ausgestoßen. Dadurch ist der Krater am Krater immer weiter gewachsen und schließlich in sich zusammengebrochen. Da ist nun nur noch ein kleiner Rand zu sehen. Der östliche Auslass hat dann am Nachmittag auch mal vorübergehend den Betrieb eingestellt, dafür kam aus dem mittleren Hauptschlot jede Menge Rauch.

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bookmark_borderLinks oder rechts?

Genau das ist die große Frage. Der Strom der durch La Laguna geht, stockt. Links ist gut, dann südlich am Montaña de La Laguna vorbei und dann ab ins Meer. Rechts bedeutet eine massive Verschlimmerung der Katastrophe, dann könnte es Tazacorte an den Kragen gehen. Aber das wissen wir nicht, im Moment bewegt sich der Strom kaum noch. Für die zuletzt Evakuierten bedeutet das einfach nur Hoffen und Bangen. Der Strom ist zwar in die Breite gegangen, aber nach Westen geht es kaum vorwärts. Allerdings erhält er wohl Druck von weiter oben, so dass diese Entscheidung dann wohl doch bald fallen könnte.

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