Die Feuerwehr in Not

Die Geschichte mit unserer nichtexistenten Feuerwehr geht nun weiter. Nachdem die Firma „Emepal“ kein Geld mehr auf den Konten hat, weil sie die Geschichte mit der Anmeldung der Beschäftigten in den Sand gesetzt hat und nun vom Finanzamt die Konten gesperrt hat, haben die Feuerwehrleute einfach weitergearbeitet, ohne von Emepal in den letzten Monaten Gehalt bekommen zu haben. Um es nochmals zusammen zu fassen. Die Feuerwehr auf La Palma gibt es gar nicht, zumindest beruflich. Eigentlich handelt es sich um einen Zusammenschluss von freiwilligen Helfern, die von Emepal, einer privaten Firma, koordiniert werden. Emepal erhält dafür Geld von der Inselregierung und überweist auch Geld an die Feuerwehrleute, die faktisch damit zur Berufsfeuerwehr wird. Da ist nun aber der Haken, so sieht es nun zumindest die Gewerkschaft und die Sozialversicherung. Die Feuerwehrleute haben ja schließlich Gehalt bekommen, und müssten deshalb auch entsprechend angemeldet sein, was für den Arbeitgeber (Enepal) bedeutet, dass er Sozialabgaben abführen muss. Die Gewerkschaft behauptet schon seit Jahren, dass das Sparmodell der Inselregierung, nämlich keine eigene Feuerwehr zu unterhalten, obwohl man verpflichtet sei, eine mittelprächtige Sauerei sei und zudem höchstwahrscheinlich auch illegal. Die Sozialversicherung hat nun auch gesagt, dass Sie bitte das Geld haben möchte und hat die Konten von Emepal sperren lassen, weil da nicht genug zu holen war. Das bedeutet aber eben auch, dass die Feuerwehrleute, die das beruflich machen, wenn auch nur halboffiziell, aber doch faktisch, kein Gehalt mehr bekommen können. Die Inselregierung meint, dass man etwas machen müsste, sie könnten aber Emepal nicht finanziell unter die Arme greifen und die Gehaltschulden übernehmen, alldieweil das die illegale Finanzierung eines privaten Unternehmens bedeuten würde. Darum wurde nun von einem Krisenkomitee ein Solidaritätskonto eingerichtet. Hier kann nun jeder Geld hinschicken, dass dann den unbezahlten Brandbekämpfern zukommen soll. Gleichzeitig geben die „Bomberos de La Palma“ in den sozialen Medien an, dass man kurz vor einer Lösung des Problems stehen würde. Nicht ganz klar ist aber, wer das Konto eingerichtet hat, und wer die Seiten in den sozialen Medien auf denen der Spendenaufruf publiziert wird, verwaltet. Zumindest die Gewerkschaft hat da in der Vergangenheit betont, dass es sich bei dem „Sprecher“ der Bomberos um einen bezahlten Angestellten von Enepal und damit um einen Interessensvertreter der Firma und nicht der Beschäftigten handeln würde. Die Frage ist ja nun, wer das Spendenkonto verwaltet, nicht dass der Spender am Ende dazu beiträgt, dass Enepal weniger Schulden bei der Sozialversicherung hat, die angestellten aber nichts davon sehen. Wir reden hier übrigens nicht von den relativ gut ausgestatten Menschen mit den gelben Fahrzeugen die bei Waldbränden eingesetzt werden, sondern von der ganz normalen Feuerwehr, die Häuser löscht, zu Verkehrsunfällen kommt und die Katze vom Baum rettet. Und den Herrschaften ist es nach fünf Monaten ohne Gehalt durchaus hoch anzurechnen, dass die weiterhin arbeiten schließlich geht es ohne Feuerwehr nun mal nicht. Man sieht aber auch, was passieren kann, wenn man hoheitliche Dienste privat auslagert um Geld zu sparen. Wenn da jemand pleitegeht, dann ist das zumindest auf lokaler Ebene schwierig, dass dann die öffentliche Hand wieder einspringt.