Hiermit bescheinige ich, dass Herr XY gar kein Corona hat

Wir haben hier ja schon immer die Angst, vor dem Bösen, das von außen auf unsere glückseligen Inseln kommt. In dem Fall ist das ein kleiner fieser Virus, der gut versteckt im Touristen wieder auf unsere Inseln gebracht werden könnte. Bei unseren guten Fallzahlen derzeit ist die Sorge ja auch verständlich, aber es ist ja auch nicht so, dass das Ding weg war oder ist. Teneriffa liegt z.B. über dem Grenzwert von 50 pro 100 000/Woche, El Hierro auch. Wenn man ehrlich ist, dann wird der Virus wahrscheinlich auch noch hier unentdeckt und asymptomatisch auf La Palma rum eiern.

Jetzt hat man das mit den Tests bei Einreise ja nicht hinbekommen, weil der spanische Staat da nicht mitspielt und das mit den Tests im Hotel ging auch nicht, weil die dort so was gar nicht machen können. Nun scheint aber die Lücke, in die die Regierung reinstoßen möchte gefunden zu sein, wobei bisher die Zeitungen sich in den Formulierungen teilweise widersprechen, alle behaupten aber, dass Sie schon den Gesetzesentwurf eingesehen hätten. Normalerweise spricht man ja nicht über sogenannte ungelegte Eier, ich mache es jetzt aber trotzdem, nur um zu behaupten, dass das alles ja noch nicht klar ist. Da müssen wir nämlich noch ein paar Tage warten, bis das beschlossen ist und dann schauen was wirklich im Gesetz stehen wird, sollte es überhaupt kommen. Wobei es schon so aussieht, da bisher keine Widerstände aufgetaucht sind.

Aber eins ist derzeit sicher: Zur Einreise brauchen Sie keinen negativen PCR-Test. Aber, weil das Tourismusgesetz der Regionalregierung untersteht, kann man daran rumschrauben. Normalerweise ist es so, dass ein Urlauber das Recht auf eine Beherbergung hat. Die Idee ist jetzt, dass er hierzu aber einen negativen Test braucht. Was, nach jetzigem Informationsstand, aber offen bleibt ist die Frage ob dieses Recht auf Beherbergung dem Gast verwehrt werden kann oder ob es verwehrt werden muss. Da gilt es erstmal abzuwarten was da rauskommen wird. Bei der ganzen Geschichte soll aber die Schwelle möglichst niedrig angesetzt werden. So sollen auch Antigentest (wie alt die sein dürfen, im Gespräch sind 48h bzw. 72h, ist auch noch nicht klar) akzeptiert werden. Auch soll es so sein, dass im Prinzip alles, was einen negativen Test „bescheinigt“ akzeptiert werden soll. Der Hotelier bzw. Ferienhausbesitzer soll das nämlich kontrollieren. Wenn man ehrlich ist, dann hat man ja dazu kaum eine Möglichkeit. Woher soll denn der Ferienhausbesitzer wissen ob die Virologische Gemeinschaftspraxis Dr. med. Mabuse & Dr. Jaeckel in Hinterdupfingen wirklich existiert. Das einbehalten des Testergebnisses ist sicher auch rechtlich fraglich, da es sich hierbei um eine medizinische Diagnose handelt. Das ist genauso wie mit dem Ausweis, der vorgelegt werden muss. Die machen hier zwar gerne Kopien, aber eigentlich dürfen die dass nicht. Es dürfen nur die relevanten Daten, die für die Anmeldung bei der Guardia Civil benötigt werden, erhoben werden. Das ganze ist also auch noch etwas unausgegoren.

Ende der Woche soll das dann beschlossen werden und und zügig in Kraft treten. Allerdings möchte man den Urlaubern bei der Umsetzung noch eine Schonfrist gewähren, so dass wohl alle, die Anfang November ankommen noch nicht betroffen sein werden. Die Reiseanbieter brauchen ja auch Vorlauf, um die Kundschaft zu informieren. Zur Not kann man aber wohl dann auch vor Ort testen lassen. Um das alles genau zu wissen, muss man aber erstmal abwarten. Also Ruhe bewahren, eine Lösung wird es dann schon geben.

In dem ganzen Vorhaben ergeben sich aber auch schon wieder die ersten Stolpersteine. Betroffen sollen eben nicht nur Ausländer sondern auch Spanier sein. Allerdings möchte man den Canario da gerne raushaben und „Diario de Avicio“ meldet, dass einige rechtliche Regierungsberater hier schon Zweifel angemeldet haben wegen der Gleichbehandlung. Man hofft aber, dass man das mittels des neuen Alarmzustandes hinbekommen kann. Wobei das dann wieder von der Zentralregierung abgesegnet werden müsste. Das ist genauso wie mit den Reisebeschränkungen zwischen den autonomen Regionen. Die gibt es derzeit nicht. In der BOE zum Alarmzustand stehen die zwar in Artikel 6 drin, aber der Artikel 13 sagt aus, dass die Wirksamkeit der Artikel 6-8 erst in Kraft treten kann, wenn eine autonome Region bei der Zentralregierung mitteilt, dass es so gehandhabt wird. Genehmigt ist es ja schon, eben in Artikel 6. Es ist also ganz normal, dass die Flieger aus Madrid hier auf La Palma weiterhin ankommen