Das Rathaus von Los Llanos ist gerade ein unruhiger Ort. Die die da gerade Regieren sind sich momentan nicht wirklich grün, und bekommen gleichzeitig noch richtig Feuer von der oppositionellen Seite. Momentan regiert da eine Koalition der CC und der PP. Wobei die beiden Parteien die gleiche Anzahl an Sitzen erreicht haben. Deswegen ging es in der Gemeinde auch lange, bis man klar hatte, wie da mit wem zusammen regiert werden soll, und die Tatsache, dass in Madrid dann Neuwahlen angekündigt waren, hat dann am Ende doch zu einer Art Vorentscheidung geführt, und verhindert, dass die alte Bürgermeisterin von der PP am Ruder blieb. Die wäre auf die Stimmen der PSOE angewiesen gewesen, aber aus Madrid hieß es da von der Parteiführung, dass das gerade nicht akzeptiert werden würde. Nun sind de Wahlen aber rum, und sollte Pedro Sanchez sich eine Regierung zusammenbasteln können, dann werden vielleicht auch hier auf der Insel die Karten nochmal neu gemischt. Innerhalb der llanensischen Koalition zofft man sich nämlich, dass Lindner und Harbeck dagegen eher wie beste Freunde wirken. Die ehemalige Bürgermeisterin greift den jetzigen nämlich in der Sitzung frontal an, worauf dieser direkt zurückgiftet, was live per Stream zu sehen war. Hintergrund ist der Umgang mit Angestellten der Gemeinde die privatisiert werden sollen. Das Noelia Garcia etwas angekratzt ist, weil da eben die Angestellten ihrer Amtszeit privatisiert werden sollen, spielt mit rein, allerdings hat die PP deswegen eine Anfrage gestellt und möchte das nochmals diskutieren., worauf der Neue Bürgermeister der CC, Llamas, die Geschichte einfach von der Tagesordnung nimmt, weil er der Boss ist. Da herrscht gerade alles andere als Friede, Freude, Eierkuchen, auch weil man bei Finanzierungsfragen auf Seiten der PP schon mit der Opposition der PSOE und damit gegen den eigenen Koalitionspartner abgestimmt hat. Dass in Los Llanos in einer laufenden Legislaturperiode ein politischer Umsturz passiert, ist nichts neues. Genau auf diesem Weg ist Garcia Leal zum ersten Mal ins Amt gekommen.
Von Seiten der Opposition bekommen die Koalitionäre auch richtig Dampf gemacht. Nicht nur, dass die PSOE kluge Anträge einbringt, wo dann die regierenden Parteien zustimmen müssen, wie z.B. die Sanierung der Straßenbeleuchtung im Bezirk Montaña Tenisca, die Sozialisten beschweren sich auch, dass da gerade im Rathaus Gelder umgeleitet werden, die eigentlich für den postvulkanischen Wiederaufbau aus einem Sonderfond des Cabildos stammen. Von einem Nachtragshaushalt von 790.000, – Euro ist da die Rede die laut PSOE eigentlich für die Vulkanopfer gedacht seien, nun aber zum größten Teil für die Deckung anderer Kosten, wie die Weihnachtsfeier, Ferias oder Kulturveranstaltungen verbraten werden. Das Geld fließt also für „gewöhnliche kommunale Aufgaben“, die aber eben gar nichts mit der Bewältigung der Situation nach dem Vulkan zu tun haben. Umfinanzierungen finden ja immer wieder statt, nur ist dann, wenn das Geld eigentlich zweckgebunden ist, da entsprechend Sprengstoff drin, vor allem wenn es um Vulkangelder geht. Vielleicht muss man da einfach etwas kreativer sein, und sagen, dass Kulturveranstaltungen und Feste der Normalität dienen und somit auch zur psychischen Bewältigung des Vulkantraumas beitragen. Wenn es um die Umgehungsstraße/Autobahn von El Paso geht, argumentiert man ja auch, dass das Projekt der besseren Anbindung der abgetrennten Gebiete dienen soll, obwohl die Straße nicht mal in der Nähe der Lava verlaufen wird. Aber so bekommt man ein Projekt, das eigentlich schon tot war, plötzlich bezahlt.