Das Feuer ist nach wie vor nicht unter Kontrolle. Mittlerweile sind 3 weitere Löschflugzeuge vom Festland unterwegs, die eigentlich gerade eintreffen sollten. Gegen 16:00 Uhr gab es eine Pressekonferenz mit Beteiligung des Präsidenten der Kanaren, Angel Torres und Jorge Parra, dem technischen Direktor für Feuerbekämpfung der Regierung.
Stand jetzt scheint es nicht möglich, das Feuer zeitnah unter Kontrolle zu bekommen, da die Topographie in dem Gebiet recht schwierig ist. Das Hauptaugenmerk für die Löscharbeiten liegt derzeit darin, dass das Feuer nicht über die LP1 springt und Richtung Puntagorda und Tijarafe wandert, da in den nächsten Stunden Temperaturen bis 40 Grad erwartet werden und gleichzeitig der Wind zunehmen soll. Die Gefahr besteht, sollte es die Straße überspringen, dass es dann bei den zu erwartenden klimatischen Bedingungen, endgültig außer Kontrolle geraten wird. Obwohl jetzt schon klar gesagt wird, dass es mit Nichten kontrolliert ist. Hiermit wird frühestens am Montag oder Dienstag gerechnet, für dann ist ein Abfall der Temperaturen prognostiziert. Die Bewohner von verschiedenen Gebieten von Puntagorda und Tijarafe wurden aufgefordert wegen der Rauchentwicklung das Haus nicht zu verlassen. Außerdem gab es in den beiden Gemeinden bereits einen Voralarm für eine etwaige Evakuierung.
Auch die Observatorien auf dem Roque de los Muchachos wurden bereits, bis auf eine Notbesetzung geräumt.
Insgesamt bleibt die Lage aber unübersichtlich, da sich das Feuer mittlerweile auf verschieden Brandherde verteilt hat, und manchmal nicht klar ist, in welche Richtung es weiterwandert. Insgesamt gibt es derzeit wohl eine Feuerfront von 16 km betroffen sind 1200 ha wobei diese eben nicht komplett verrannt sind, sondern im direkten Einflussbereich des Feuers liegen. Die Schätzungen für den wirklich „verbrannten“ Bereich liegen zwischen 300 und 400ha.
Heute am Morgen hieß es noch, dass das Feuer zwar nicht kontrolliert aber die Entwicklung stabil sei. Stand jetzt gilt das nicht mehr und ist vor allem nicht für die nächste Nacht zu erwarten.
Ein weiteres Problem ist, dass die Wasserbecken, aus denen die Helikopter ihr Löschwasser holen, nahezu leer sind. Was teilweise dafür sorgt, dass diese weite Wege fliegen müssen und damit die Frequenz entsprechend sinkt. Zum anderen ist das Anfliegen in den Trichter eines leeren Wasserbeckens auch ein gewagtes Manöver für die Besatzung. Die Löschflugzeuge holen sich ihr Wasser direkt aus dem Atlantik. Wobei eben das Salzwasser dem Boden alles andere als gut tut und die Vegetation in ihrer Erholung auch entsprechend gehemmt wird.
Zur Brandursache ist noch nichts klar. Zwar konnte die Seprona (Umwelteinheit der Guardia Civil) den Brandherd bestimmen, das anhaltende Feuer lässt aber derzeit keine Untersuchungen zu um zu klären ob es sich um eine Nachlässigkeit oder um Brandstiftung gehandelt hat.