Wie schauen in die Röhre

Nein, es geht jetzt nicht um Corona oder die damit verbundene Reisewarnung, die uns natürlich auch in die Rühre schauen lässt, wir schauen in die Röhre, weil wir wissen wollen wie groß die Röhre ist. Positiv gesehen tut sich nämlich, immer wenn es nicht so gut läuft, wieder ein Schlupfloch auf. In diesem Fall liegt das Loch auf Höhe des Sportkomplexes von La Manchas, also beim neu gestalteten Sportplatz und der Lucha Canarias-Halle. Mehr oder weniger seit Menschen Gedenken wird ja die Straße zwischen Fuencaliente und El Paso erneuert. Es werden Kurven rausgenommen, die Straße wird verbreitert und es entsteht ein Radweg, welcher mir als passionierter Bewegungsmuffel eigentlich egal sein könnte, aber im Hinblick auf die Infrastruktur doch eine ganz prima Idee ist. So ein Radweg dient zum einen den doch recht sportbegeisterten Leuten vor Ort zur Ausübung ihres Hobbys und ist auch mit der Idee, auf einen sportlich orientierten Tourismus zu setzten, sehr kompatibel.

Bei den Arbeiten hierzu, hat ein Bagger jetzt einen Tunnel gefunden, der wie die „Tubo de Todoque“ und die „Cueva de Palomas“ mit dem neu geschaffenen Besucherzentrum an der Verbindungsstrasse zwischen Las Manchas und der Carretera de Puerto Naos, wohl auf den Ausbruch des Vulkans „San Juan“ im Jahr 1949 zurückgeht. Generell wird vermutet, dass sich in der Gegend ein ganzes Netzwerk dieser Art von Hohlräumen befindet, welche gar nicht selten in jüngeren Vulkangebieten auftreten. Diese Hohlräume entstehen, wenn die Lavaströme unterirdisch abfließen, und sind häufig, wie im Falle der Neuentdeckung groß genug, dass man darin stehen kann. Für Geologen ist das ganze natürlich sehr interessant, aber auch die Biologie freut sich, weil in diesen Höhlen wirbelloses Getier aufzufinden ist. Wie lange die neue Höhle ist, muss jetzt erstmal herausgefunden werden. Dazu müssen wir eben in die Röhre schauen.

Es tun sich Abgründe auf (Quelle Bild: Eltime.es)

Und so etwas kann auch ein gewisses Potential haben. Schließlich wurde die Cueva de Palomas von der UNESCO zum Naturdenkmal innerhalb des kanarischen Netzes der geschützten Gebiete ernannt. Das oben benannte Besucherzentrum ist auch wirklich einen Besuch wert. Abgesehen von der langen Begehung des Tunnels, gegen Bezahlung, kann man auch nur einen kleineren Teil begutachten. Die Leute werden in kleinen Gruppen hineingelassen und ein sehr bemühter und fachkundiger Angestellter erklärt einem ein bisschen was zur Entstehung der Höhle. Das auch auf Englisch, also durchaus auch touristisch geeignet. Das Ganze lässt sich dann im Besucherzentrum nochmals auf mehrsprachigen Schautafeln nachlesen.