Sozialer Ausbruch mit Nachhall

Die Geschichte von unserem sozialen Ausbruch hat noch ein bis zwei Nachspiele. Zum einen ist die betreffende Person Thema, gerüchteweise soll es sich dabei um eine Tochter eines ehemaligen Bürgermeisters aus Los Llanos handeln. Dies sei auch der Grund warum diese sich an die lokale Presse gewandt hat, nämlich um politischen Schaden abzuwenden. Die Argumentation, nach der die Spielregeln um auf die Kanaren zu fliegen, nicht bekannt waren, verfängt in diesem Fall natürlich nicht besonders. Gerade von den hohen Herren erwartet man ja, diese zu kennen und gegebenenfalls an das eigene Töchterchen weiter zu geben. Das der Bürgermeister von der Coalicion Canarias war sei an dieser Stelle nicht unerwähnt. Das war genau der Mann, der die Asphaltwerke genehmigt hat, die sich dann halt als illegal erwiesen haben.

Die nächste Welle die das Thema mit sich bringt, ist die Tatsache, dass am Sonntag zwei Personen, die engen Kontakt zu einer von diesem Ausbruch betroffenen Person hatten, getestet wurden. Denen wurde mitgeteilt, dass sie sich bis zum Erhalt des Testergebnisses in Isolation zu begeben hätten. Die Idee fanden die aber wohl nicht so gut und sind weiter eifrig „Gassi“ gegangen. Am Montag kam dann die Info, dass die beiden eben auch positiv sind und jetzt droht mächtig Ärger. Die Sache wurde von den Gesundheitsbehörden an die Polizei übergeben und jetzt darf man mal gespannt sein. In den Leserkommentaren der lokalen Zeitungen sind da schon ein paar Ideen, was man so machen könnte. Dabei ist die Veröffentlichung der Namen noch der humanste Vorschlag. Haftforderungen von 3 bis 5 Jahren sowie Gewaltandrohungen sind da auch dabei. Ich möchte da aber nicht mal Böswilligkeit der den beiden unterstellen sondern höchstens herausragende Blödheit. Wobei links und rechts eine kleine Ohrfeige, wäre meiner Ansicht nach vielleicht schon angebracht, so als pädagogische Maßnahme. Auf die Nachfrage „Warum?“ dann am besten gleich nochmal.

Zu guter bzw. schlechter Letzt kommt jetzt noch der englische Mutant ins Spiel. Zwar ist die Sache noch nicht endgültig bestätigt, aber laut „ElTime“ handelt es sich wahrscheinlich um die neue Virusvariante von unseren ehemaligen EU-Freunden, darauf würden zumindest alle bisherigen Untersuchungen hindeuten. In dem Zusammenhang hat dann „ElTime“ geschrieben, dass diese neue Variante 70mal ansteckender sein würde, als die bisherige. Da scheint aber wohl einer was verwechselt zu haben. Das war ja nur 70% ansteckender. Bei exponentiellem Wachstum würde also ein Infizierter 3,4 anstatt nur 2 Menschen anstecken, dass alles aber ohne Maßnahmen. 70mal mehr würde bedeuten, dass eine Person anstatt 2 eben 140 Menschen anstecken würde. Da hätten wir ein gewaltiges Problem aber könnten uns zumindest die Impfung sparen, weil man da ratzfatz zu einer Herdenimmunität kommen würde. Um aber jetzt erstmal den Versuch einer Beruhigung zu unternehmen: Die testen hier gerade wie die Irren. Heute hat man zwar wieder drei neue Infizierte gefunden, allerdings waren die nicht hier im Tal, also dann auch nicht im Zusammenhang mit dem „englischen Ausbruch“. Also vielleicht hat man das Ding ja schon trockengelegt.