Wir zahlen hier ja viel zu viel für unseren Sprit. Das behaupten wir jedenfalls immer. Greta sieht das naturgemäß anders, und vielleicht hat sie da ja auch recht, aber wir sind hier halt ländlich strukturiert. Der fahrbare Untersatz, der tut hier entsprechend Not um von A nach B zu kommen. Das es auch hier Leute gibt, die Ihre Kinder mit dem Auto von der Schule holen, obwohl die eigene Behausung nur 300m von der Bildungseinrichtung entfernt liegt, soll hier nicht unerwähnt bleiben, ändert aber nichts daran, dass wir hier ca. 20 Cent mehr für den Liter bezahlen, als die auf den großen Inseln. Das Thema treibt uns schon seit Jahren um und wir fühlen uns ungerecht behandelt, was wir aber, unabhängig vom Benzin, eh gerne tun. Schuld an den hohen Benzinpreisen hat, oh Wunder, niemand, beziehungsweise immer die anderen. Shell oder Disa, das ist hier dasselbe, haben hier eine Art Monopol. Es mangelt an anderen Anbietern und dadurch an Konkurrenz und Preiskampf. Die behaupten aber, dass ja nicht sie den Preis an den Zapfsäulen machen würden, sondern die Pächter, die sich laut Konzern eine goldene Nase verdienen würden. Die wiederum sagen, dass sie den gleichen Prozentsatz draufschlagen, wie die anderen, und die Preise nur an die Kunden weiterreichen würden. Das Spiel geht schon seit Jahren immer gleich und man hat jetzt sogar beschlossen hier die Bedingungen für die Installation und den Betrieb für neue Zapfanlagen entsprechend zu senken um auch andere Anbieter zu locken. Ob da wirklich was passiert ist fraglich, schließlich ist so eine Tankstelle ja auch nicht ganz billig und eine Investition in die Zukunft ist fossiler Sprit ja auch nicht wirklich.
Wir haben aber schon einige wenige Tankmöglichkeiten, die sind aber, zumindest offiziell, den landwirtschaftlichen Kooperativen vorbehalten. Hier darf also der Bananenbauer seinen Bananenlaster mit Diesel befüllen, und auch der ein oder andere Freund/Bekannte darf da mal tanken.
Die Kooperative „La Prosperidad“ in La Punta, Tijarafe denkt da jetzt aber weiter. Die sind sowieso recht umtriebig und betreiben seit Jahren einen kleinen Supermarkt, mit teils auf La Palma seltenen Produkten zu wirklich netten Preisen. Jetzt hat man aber auch die Genehmigung erhalten, seinen Tankservice auch dritten, also „Nichtkooperativen“ anzubieten. 24h am Tag sollen die Zapfsäulen, mittels Kartenzahlung, laufen. Ausgeschenkt wird Diesel oder 95 Oktan Benzin, und jeder darf da hin. Man plant den Treibstoff ca. 20 Cent günstiger zu verkaufen, wie die Konkurrenz. Also tanken, wie auf Teneriffa. Noch ist es nicht soweit, aber die Genehmigung ist da und man plant so schnell wie möglich zu beginnen. Ob der Disa jetzt die Düse geht, muss man mal abwarten, aber spätestens, wenn die anderen Kooperativen Tankstellen nachziehen, dann tut sich sicher was.
Nun zur kanarischen Banane, der offiziellen Frucht der spanischen Nationalmannschaft. Platano de Canarias, also der Vermarktungsverbund, ist schon in der Vergangenheit im Bereich des Sportsponsoring aufgetaucht, Für die Transvulcania als Namensgeber, aber auch im Radsport bei der Vuelta España oder bei großen Tennisturnieren. Jetzt sponsort man die spanische Nationalmannschaft bei der EM und hat sich da gleich noch eine nette Werbekampagne ausgedacht. Für jeden Kilometer, den die Spanier auf dem Platz zurücklegen, werden 100 Kilo Platanos an den Verband der spanischen Lebensmittelbänke geliefert. Diese versorgen hier Menschen mit Lebensmitteln, die sich das Zeug im Geschäft nicht mehr leisten können. An sich ist die Idee ja genau richtig. Die Lebensmittelbänke hatten im letzten Jahr wegen der Covidkrise nämlich einen gewaltigen Zulauf. So gesehen ist das eine Unterstützung genau an der Stelle, an der es nötig ist, und man macht auch gleichzeitig auf die Situation der Betroffenen aufmerksam. Für Spott sorgt nun allerdings die Spielweise der Spanischen Fußballstars. Nicht nur, weil der Erwartungsdruck naturgemäß entsprechend hoch ist, die machen das auch nicht wirklich besonders gut gerade. Niemand rechnet wirklich damit, dass die Nationalmannschaft nicht in Achtelfinale kommen wird, und damit nur 3 Spiele lang Kilometer bzw. Bananen erlaufen werden, aber die Sache wirkt doch sehr uninspiriert und langsam. Statt mal in den Raum zu laufen wird der Ball nur uninspiriert hin und her geschoben. Das sieht nicht nur schlimm aus, so kommen eben auch keine Kilometer zusammen und man witzelt hier bereits rum, dass wegen der Lauffaulheit der Spanier arme Menschen nichts zu essen bekommen.
Und nun noch eine Sache zu den Einreisebestimmungen. Seit Montag braucht man offiziell keinen Antigentest mehr, wenn man aus Deutschland nach Spanien reist. Die Ausnahme bilden Baden-Württemberg und das Saarland. Spanien hält sich bei der Bewertung der Risikogebiet an eine Vereinbarung, die innerhalb der EU getroffen wurde. Regionen, nicht Länder sind da einzeln bewertet und Gebiete die selbst nach den viel strengeren EU-Regeln kein Risikogebiet sind, sollen, so wurde das vereinbart, keinerlei Reisebeschränkungen mehr haben. Aber: Das scheinen noch nicht alle mitbekommen zu haben. Hier am Flughafen wird nämlich weiterhin nach dem Test gefragt, auch wenn, wie heute geschehen, die Maschine aus Frankfurt einschwebt. Die Leute haben eben ihre Anweisungen. Und wenn die neuen Regelungen nicht bis zum Anweisungsgeber vorgedrungen sind, oder der das nicht weitergegeben hat, dann wird erst einmal weiter ein Test verlangt.