Der Reventòn mit den 1.500 Teilnehmern am ersten Augustwochenende ist abgesagt worden. Man hatte jetzt doch ein Einsehen, dass das nicht geht. Gestern hat der zuständige Consejal, hier in El Paso, noch ein Radiointerview gegeben, in dem er meinte, dass die Entscheidung, egal in welche Richtung sie ausfallen würde, recht schwer sei. Heute hat man dann mitgeteilt, dass die Verantwortung gegenüber der öffentlichen Gesundheit, dann doch wichtiger sei, als die, die man den angemeldeten Läufern gegenüber hätte, auch wenn das jetzt schon das zweite Jahr hintereinander ist, in dem die Veranstaltung abgesagt wurde. Die Läufer dürfen Ihre Anmeldung aber kostenlos auf die Ausgabe im nächsten Jahr übertragen. Das hat jetzt direkte Folgen hier auf der Insel. Gerade in El Paso werden jetzt viele Unterkünfte storniert werden, aber eben auch die Mietwagen. In den nächsten 2 Wochen war nämlich im Prinzip nichts mehr zu bekommen. Jetzt wird das sicher wieder möglich sein. Die großen Anbieter haben in der Krise Ihre Flotte verringert und wegen der unsicheren Situation erstmal nichts nachgekauft. Jetzt wollen alle plötzlich kaufen, bekommen aber nichts geliefert, weil die Hersteller Engpässe haben. Die momentanen Preise liegen bei vielen Anbietern, sollte überhaupt noch was zu bekommen sein, bei rund dem doppelten der normalen Sommerpreise für ein Mietauto.
Gelaufen wird übrigens dennoch. Im Rahmen des Reventòn findet nämlich auch noch die spanische Berglaufmeisterschaft statt. Hierbei kommen 200 Teilnehmer. Der Sportverband hat aber Sonderregeln, man kennt das mit den Sondergeschichten ja von der UEFA. Deshalb wird es also ein kleines Rennen geben, allerdings ohne Rahmenprogramm. Das Konzert von Nathy Peluso, das im Stadion von El Paso stattfinden sollte wurde auf den 1. Oktober verschoben.
Dann hat noch das oberste kanarische Gericht gesprochen und den Antrag der Regionalregierung für eine Ausgangssperre abgelehnt. Hierbei geht es um eine Verhältnismäßigkeit der Maßnahme und das Gericht kam zu dem Schluss, dass diese Einschränkungen außerhalb des Alarmzustandes eben nicht gehen würden. Zudem sei unvernünftiges Verhalten am Tag genauso doof wie bei Nacht, und damit sei eine nächtliche Ausgangssperre eben nicht angezeigt. Es ist also hier auch so, dass die lokale Politik durchaus gewillt ist, mehr zu machen, aber eben entsprechend ausgebremst wird.
Unterdessen überlegt gerade die Regionalregierung, ob eine Impfpflicht für Angestellte im öffentlichen Dienst in Frage kommen würde. Der Franzose hat es vorgemacht und unser Regierungschef Angel Torres findet die Idee ganz gut. Die neue Regel, die seit gestern auf Teneriffa gilt, wo man nur noch getestet, genesen oder aber auch geimpft in Lokale kommt, hat wohl auch schon Wirkung gezeigt. Bei den Impfaktionen ohne Termin vom letzten Wochenende, die eigentlich für junge Menschen über 20 gedacht war, haben sich auf Teneriffa wohl auch etliche ältere in die Schlange gestellt. Die Angst, nicht mehr an sein Weinchen in der Bar zu kommen, war dann wohl doch größer als die vor der Nadel. Hier auf La Palma und den beiden Zwerginseln El Hierro und Gomera, kann man ab sofort mit 12 Jahren geimpft werden. Am nächsten Wochenende werden Impfungen für über 14jähre auf Teneriffa ohne Termin angeboten. Man ist da ziemlich hinterher und möchte gerne bis zum Schulbeginn im September so viele Kids wie möglich durch haben.
In Los Llanos hat man jetzt wieder die alten pandemischen Spielregeln für den Strandbesuch neu aufgelegt. Man bekommt wieder schnürchengezogene Zonen, in denen man Sonnenbaden darf. Außerdem soll es eine Wache geben, die dafür sorgt, dass der Strand nicht überlaufen sein wird. Zur Not muss man jetzt warten, dass ein Sandquadrat frei wird. Der Erzeugermarkt, der samstags in Los Llanos stattfindet, bekommt einen Eingang und es herrscht, obwohl das unter freiem Himmel stattfindet eine Maskenpflicht. Dies neuen Regeln hat uns die Alarmstufe 3 eingebracht. Die Inzidenz ist zwar seit ein paar Tagen Rückläufig, aber wir schauen hier eben auch noch auf andere Faktoren, wie die Krankenhausauslastung und das Infektionsgeschehen bei den älteren. Und beides sieht gerade nicht so gut aus, so dass man davon ausgehen kann, dass wir mindestens eine weitere Woche auf Stufe 3 bleiben werden.