Kann das A-Team bitte unser Dach fegen?

Dach von der Asche befreien ist nun erste Bürgerplicht. Ab morgen kann/soll es nämlich regnen. AEMET, der spanische Wetterdienst hat für La Palma Regen mit bis zu 15 l pro Tag vorhergesagt. David Calvo, der Sprecher von INVOLCAN, meinte, dass das kreuzgefährlich werden könnte. Vor allem wenn die Fallrohre mit Asche verstopft werden, dann könnte es sein, dass sich das Wasser auf dem Dach sammelt. Aber auch bei freien Rohren kann das schwierig werden. Die Vulkanasche ist in der Lage unglaublich viel Wasser auf zu nehmen. Hier kann es zu einer Verzehnfachung des Gewichtes kommen. 3cm Ascheschicht würden dann eben rund 30cm entsprechen. Hilft also alles nichts, das Zeug muss vom Dach, und zwar bevor der Regen losgeht. Das Wasser-Asche-Gemisch kann aber auch zu Problemen in der Kanalisation führen, wenn diese verstopft, dann kann es im urbanen Bereich zu Überschwemmungen kommen. Grundsätzlich besteht die größte Gefahr aber in den sogenannten „Laharen“. Diese können sich nicht nur bei Vulkanausbrüchen, sondern auch nach Waldbränden bilden. Noch nicht verfestigter Untergrund kommt hier ins rutschen und es können sich riesige Schlammlawinen bilden, die alles mitreisen. Generell gibt es wohl in der momentanen Situation gar keinen klaren Wert, was an Regen nötig wäre, dass hier etwas ins rutschen kommen würde. Die Vorhersagen von AEMET, würden ja keinen Starkregen bedeuten, aber man sollte da wohl schon etwas Vorsicht walten lassen. So schreibt Canarias Ahora, dass die Evakuierungen von gestern Abend von einzelnen Gemeindeteilen Tazacortes,, wohl mit möglichen Laharen zu tun gehabt hätten und nicht mit der Lava, die durch La Laguna floss. So ein kleines Halbwunder scheint da bis zum jetzigen Zeitpunkt noch zu passieren. Die Lava verläuft derzeit über die Hauptstraße und dann direkt parallel zur Straße nach Tazacorte. Die Kreuzung und einige angrenzenden Häuser hat es aber erwischt. Jetzt hieß es, dass sich der Strom wieder mit dem, immer noch kurz vor dem Meer stehenden, weiter südlich verbinden würde. Das würde bedeuten, dass das alles links am Montaña de La Laguna vorbeigehen würde.

Weil das heute dann doch wohl nicht so schlimm ausgegangen ist, wie wir erwartet oder befürchtet hatten, gab es heute genug Zeit für einen Aufreger auf der Insel, der auch mit dem Vulkan zu tun hat und in den letzten beiden Wochen weltweit durch die Medien ging. Es geht um die Hunde die von der Lava eingeschlossen waren und aus der Luft mit Wasser und Nahrung versorgt wurden. Im Ganzen waren das 6 Podencos, also Jagdhunde, die dort festsaßen und es hat sich eine Firma aus Galizien gemeldet, die die Hunde, mit Hilfe großer Drohnen, Fangnetz und Köder, retten wollte. Dafür hat gestern PEVOLCA das OK gegeben, und nach medienwirksamen Probeläufen, hat man sich dann an die Rettung gemacht. Allerdings waren die Hunde dann nicht mehr auffindbar. Man hat dort alles gefilmt, auch mit Wärmekamera, aber bis auf 2 Kaninchen war da einfach nichts zu finden. Die mit der Rettung beauftragten, gaben eifrig Interviews und erklärten, dass man es nochmal versuchen würde, sicherlich hätten die Hunde sich irgendwo versteckt um Schutz zu suchen. Dann tauchte aber plötzlich ein Video im Netz auf. Zu sehen war ein Flug mit einer Kameradrohne über das von der Lava eingeschlossene Gebiet, wo zuvor die Hunde waren. Zu sehen gab es nur ein Bettlaken mit roter Farbe auf dem stand, dass es den Tieren gut gehen würde, und eben, „Das A-Team“. Unterlegt war das Video mit der akustischen Anfangsfrequenz der entsprechenden Fernsehserie aus den 80ern und 90ern. Die Behörden wollten dann gleich wissen, wer hinter dieser Aktion stecken würde, und schnell war klar, dass da jemand unerlaubt über die 3 Wochen alte Lava gelaufen sein muss. Von alleine kann das Lacken ja nicht dahin und außerdem waren auf dem Video eindeutige Fußspuren in der Asche zu erkennen. Die Tierschutzorganisation, die die Rettung aus der Luft, organisiert hatte, forderte Beweise, dass es den Hunden wirklich gut gehen würde, PEVOLCA war verständlicherweise empört, dass offensichtlich Leute in die Sperrzone eingedrungen sind, weil das eben komplett gefährlich sein kann, nicht nur wegen der Gase, sondern auch, weil die scheinbar erkaltete Lava durchaus nachgeben kann, wenn darunter ein Hohlraum ist und man darüber läuft. Durch die Presse gingen verschiedene Spekulationen, wer diese Gruppe sein könnte, die sich das A-Team nennt. Eine bisher nicht bekannte Tierschutzorganisation etwa? Oder Jugendliche, die sich einen schlechten, weil lebensgefährlichen Scherz erlaubt haben? Und wo waren die Hunde? Einige Zeit später hat sich dann der Club der Jäger von La Palma auf seiner Internetseite zu Wort gemeldet. Die Hunde seien in Sicherheit und bei Ihren Besitzern. Die Namen würden nicht preisgegeben werden, da es sich bei der waghalsigen Aktion ja um eine Straftat handeln würde und man die Verantwortlichen der Rettung schützen möchte. Das sei aber der Beweis, dass an dem Vorwurf, dass man die Tiere absichtlich zurückgelassen hätte, nichts dran sei. Die Aktion sei lange geplant gewesen und bereits schon in der Nacht vom Sonntag passiert. Damit ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende. Was hat, sollte das so stimmen, also das offizielle Rettungsteam in den letzten Tagen gemacht? Warum wird die Geschichte medienwirksam inklusive Pressekonferenzen, vorangetrieben, wenn es doch gar keine Hunde mehr dort gibt. Da macht nun wiederum der Jagd Club einen Vorwurf daraus, wobei man ja nicht weiß, ob überhaupt in den letzten Tagen gezielt nach den Tieren gesucht würde. Aber hing das Lacken schon da, als erzählt wurde, dass die Hunde nicht auffindbar sind und in der Pressekonferenz gesagt wurde, dass diese sich wohl versteckt hatten. Das wäre ja aufgefallen, schließlich habe man ja mit mehreren Kameras nach den Tieren gesucht. Oder haben da etwa die wirklichen Retter die Dreistigkeit besessen nochmals dorthin zu gehen um das Lacken an zu bringen und damit alle vorzuführen, bei Twitter gab es nämlich bereits den Hashtag #WHEREARETHEDOGS.

Man weiß gar nicht, wie man auf die Ganze Sache reagieren soll. Natürlich ist das komplett unverantwortlich über das Lavafeld zu laufen, schließlich gefährdet man dadurch auch das Leben und die Gesundheit der Retter, die einen da dann wieder rausholen müssen falls es schief geht. Auf der anderen Seite bringt einen die Unverfrorenheit derjenigen, die die Hunde gerettet haben schon zum Schmunzeln.

Spur heute: kleiner Vogel (keine Taube)