Nein, ich möchte kein Grünzeug anpflanzen, das könnte ich gar nicht, das würde alles verdorren. Das muss meine Frau machen, die hat etwas Gemüse im Garten. Das Problem ist kein persönliches, sondern ein insulares. Schuld hat der elendliche Vulkan. Zwar sind laut Karte nur 8% der Inseloberfläche von Asche und Lava betroffen, aber über 20 % der produktiven Anbaufläche. Und da die Landwirtschaft eben nach wie vor der Bereich ist, der den größten wirtschaftlichen Anteil unseres Eilandes hat, ist so etwas natürlich schon heftig. Von 370 Hektar ist die Rede, davon 228 Bananen, 68 Wein und 27 Avocado. Zum ganzen kommen nochmal 200 Hektar, die gerade isoliert, also abgeschnitten sind und was dazu kommt, in Sachen Bananen reden wir von dem Gebiet, dass bislang den besten Ertrag gebracht hat. Wie lange es dauern wird, bis zumindest die abgeschnittenen Teile wieder erreichbar oder bewirtschaftbar sind, steht derzeit in den Sternen. Für die Landwirte ist das keine einfache Geschichte. Wo soll man den nun hin, ein gewaltiger Teil der Insel ist geschütztes Gebiet und man hat bereits bei den verschiedenen Institutionen nachgefragt, was denn da machbar wäre. In El Paso hat man sich auch bereits gesprächsbereit erklärt, Schnellschüsse aber ausgeschlossen, da man Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen möchte. Das dauernde Gerede, dass ja vulkanische Erde so fruchtbar sei, nützt den Betroffenen gerade gar nichts. Die wollen jetzt ihren Acker bestellen und damit ihre Familie ernähren und nicht in 150 Jahren, wenn sich auf den 30m hohen Lavaströmen etwas Erde angesammelt haben sollte. Und fruchtbare Erde, minimum 50 cm hoch, die fehlt und so richtig weiß gerade niemand, wo man diese abgraben könnte. Über 50 % der Inselfläche sind nämlich wegen Naturschutzdingens unantastbar. Vielleicht möchte mal jemand etwas Erde zum Tausch gegen Asche anbieten, die Insellage macht das mit dem Transport aber gar nicht so einfach. Im ganz großen Stil zu kompostieren wird das Problem auch erstmal nicht lösen können.
Vom Problem nun aber zur Lösung von Problemen. PEVOLKA plant nämlich wieder die Rückkehr von etlichen Vertriebenen für die nächste Woche. Genau hat man noch nicht gesagt wann, aber immerhin wo. Von Las Manchas und Las Norias ist nun die Rede. Man intensiviert gerade noch das Wegschaffen der Asche (falls jemand was braucht, bitte bei der Inselregierung melden, wie oben beschrieben, tauschen wir 1:1 gegen Erde, falls Sie den Transport übernehmen). Die Gemeinde El Paso hat nun auch fast 246 Häuser inspizieren lassen, ob diese bewohnbar sind, und fast alle haben ein „OK“ und einen roten Punkt an die Hauswand gesprüht bekommen. Dort, im oberen Bereich des Tales, muss etwas genauer geschaut werden, einfach, weil die Aschelast auf den Dächern gewaltig war. Morgen sind dann die letzten Behausungen, so ist es zumindest geplant, dran. Wer einen Punkt hat, der kann glücklich sein, Punkt und Strich bedeutet, dass die Geschichte etwas heikel ist und man nochmal nachprüfen muss und bei der Reinigung des Hauses Vorsicht geboten sei. Kreuz ist ganz doof und heißt, dass strukturelle Schäden am Gebäude entstanden sind.